Die toxikologischen Untersuchungen des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung haben die Vogelschützer alarmiert. Über ein Drittel aller in Brandenburg gestorbenen Seeadler sind an Bleivergiftung verendet. Darüber hinaus hat man aber auch bei den auf Straßen und Schienen überfahrenen Raubvö-geln deutlich erhöhte Bleiwerte festgestellt. Das Metall, so der Leiter der Brandenburger Vogelschutzwarte Torsten Langge-mach, kann das Gehirn so schädigen,
dass die Vögel nicht mehr jagen können. Die Vögel verlieren zum Beispiel den Gesichtssinn oder sie sind nicht mehr so gut koordiniert und sind dann gezwungen, auch leicht erlegbare Beute zum Beispiel an der Straße oder an der Schiene aufzu-nehmen und sind dort natürlich mit solchen Störungen beson-ders gefährdet. Also wir haben bei einer Reihe von Adlern, die an Bahnstrecken gefunden wurden, solche subletalen Dosen an Blei auch festgestellt.
Die hohe Bleibelastung der Seeadler ist vor allem auf die win-terliche Jagd mit Bleimunition zurückzuführen. Die beschert ihnen zwar eine reich gedeckte Tafel, so Mathias Freude, der Präsident des Brandenburger Umweltamtes, doch das Essen ist vergiftet:
Der Seeadler liebt es ja geradezu Blesshühner oder Stocken-ten zu verspeisen und die sind gar nicht mal so selten ange-schossen und natürlich kriegt er zuerst die eh schon flügellah-men Tiere, die Bleischrot im Körper haben und hinzukommt, dass Seeadler gerade im Winter auch gerne Aas essen, ge-schossene Tiere, die im Wald liegen. Gerade Wildschweine, de-ren Aufbruch genauer gesagt im Wald liegt oder die verendet sind und vom Jäger nicht gefunden werden, die werden von Seeadlern bis auf die Knochen runter aufgenommen und da werden – das macht nur der Seeadler - auch Bleikugeln, die sind oft im Körper des Tieres zerfetzt, gefressen.
Ein Großteil des bei der Wasservogeljagd eingesetzten Blei-schrots fällt zudem ins Wasser und sinkt dort auf den Boden. Das Ergebnis ist, so Torsten Langgemach,
dass die Enten vor allen Dingen Gründelenten, aber auch Schwäne beim Gründeln, also beim Köpfchen ins Wasser, Schwänzchen in die Höh’ sozusagen, wo sie natürlicherweise auch Steinchen aufnehmen, Magensteine, die später im Magen zur Zerkleinerung der Nahrung beitragen, dass sie dabei auch Schrot aufnehmen und dann selber an einer Bleivergiftung er-kranken und dann auch wieder bevorzugt vom Seeadler er-beutet werden. Die holen sich im Prinzip die Vögel, die in ir-gendeiner Weise auffällig sind.
Würgt der Seeadler das Blei nicht mit dem Gewölle aus, löst es sich im Magen auf und gelangt in die Blutbahn, setzt sich in Leber und Nieren ab, sammelt sich an. Die tödliche Dosis liegt bei einem Leberwert von etwa zwei Milligramm Blei. Da kann eine einzige Kugel reichen. Bleivergiftungen fallen aber auch andere Raubvögel wie Rotmilane oder Habichte zum Opfer, nur fehlt hier bislang jede systematische Untersuchung. Der Bran-denburger Vogelschutzwart Torsten Langgemach ist für sofor-tige Maßnahmen:
Es gibt ja schon seit mehr als 10 Jahren einen Aufruf zum freiwilligen Verzicht vom Deutschen Jagdschutzverband. Mag sein, dass die Menge an alternativen Schroten z.B. Weichei-sen, andere Metalle steigt in den letzten Jahren, aber insge-samt wird doch überwiegend mit Bleischrot geschossen, so dass die freiwillige Schiene offensichtlich keinen Erfolg gehabt hat. Es gibt dieses afrikanisch-eurasische Wasservogelabkom-men. Da ist zumindest der Einsatz von Bleischrot zu reglemen-tieren durch die einzelnen Mitgliedsländer dieser internationa-len Konvention und das ist bis heute nicht erfolgt, so dass da eben Handlungsdruck besteht.
dass die Vögel nicht mehr jagen können. Die Vögel verlieren zum Beispiel den Gesichtssinn oder sie sind nicht mehr so gut koordiniert und sind dann gezwungen, auch leicht erlegbare Beute zum Beispiel an der Straße oder an der Schiene aufzu-nehmen und sind dort natürlich mit solchen Störungen beson-ders gefährdet. Also wir haben bei einer Reihe von Adlern, die an Bahnstrecken gefunden wurden, solche subletalen Dosen an Blei auch festgestellt.
Die hohe Bleibelastung der Seeadler ist vor allem auf die win-terliche Jagd mit Bleimunition zurückzuführen. Die beschert ihnen zwar eine reich gedeckte Tafel, so Mathias Freude, der Präsident des Brandenburger Umweltamtes, doch das Essen ist vergiftet:
Der Seeadler liebt es ja geradezu Blesshühner oder Stocken-ten zu verspeisen und die sind gar nicht mal so selten ange-schossen und natürlich kriegt er zuerst die eh schon flügellah-men Tiere, die Bleischrot im Körper haben und hinzukommt, dass Seeadler gerade im Winter auch gerne Aas essen, ge-schossene Tiere, die im Wald liegen. Gerade Wildschweine, de-ren Aufbruch genauer gesagt im Wald liegt oder die verendet sind und vom Jäger nicht gefunden werden, die werden von Seeadlern bis auf die Knochen runter aufgenommen und da werden – das macht nur der Seeadler - auch Bleikugeln, die sind oft im Körper des Tieres zerfetzt, gefressen.
Ein Großteil des bei der Wasservogeljagd eingesetzten Blei-schrots fällt zudem ins Wasser und sinkt dort auf den Boden. Das Ergebnis ist, so Torsten Langgemach,
dass die Enten vor allen Dingen Gründelenten, aber auch Schwäne beim Gründeln, also beim Köpfchen ins Wasser, Schwänzchen in die Höh’ sozusagen, wo sie natürlicherweise auch Steinchen aufnehmen, Magensteine, die später im Magen zur Zerkleinerung der Nahrung beitragen, dass sie dabei auch Schrot aufnehmen und dann selber an einer Bleivergiftung er-kranken und dann auch wieder bevorzugt vom Seeadler er-beutet werden. Die holen sich im Prinzip die Vögel, die in ir-gendeiner Weise auffällig sind.
Würgt der Seeadler das Blei nicht mit dem Gewölle aus, löst es sich im Magen auf und gelangt in die Blutbahn, setzt sich in Leber und Nieren ab, sammelt sich an. Die tödliche Dosis liegt bei einem Leberwert von etwa zwei Milligramm Blei. Da kann eine einzige Kugel reichen. Bleivergiftungen fallen aber auch andere Raubvögel wie Rotmilane oder Habichte zum Opfer, nur fehlt hier bislang jede systematische Untersuchung. Der Bran-denburger Vogelschutzwart Torsten Langgemach ist für sofor-tige Maßnahmen:
Es gibt ja schon seit mehr als 10 Jahren einen Aufruf zum freiwilligen Verzicht vom Deutschen Jagdschutzverband. Mag sein, dass die Menge an alternativen Schroten z.B. Weichei-sen, andere Metalle steigt in den letzten Jahren, aber insge-samt wird doch überwiegend mit Bleischrot geschossen, so dass die freiwillige Schiene offensichtlich keinen Erfolg gehabt hat. Es gibt dieses afrikanisch-eurasische Wasservogelabkom-men. Da ist zumindest der Einsatz von Bleischrot zu reglemen-tieren durch die einzelnen Mitgliedsländer dieser internationa-len Konvention und das ist bis heute nicht erfolgt, so dass da eben Handlungsdruck besteht.