"Los, alle auf den Boden!" – "Ich kann nicht auf den Boden!" – "Na dann, an die Wand!" – "Die Stadt ist für eine Nacht in unserer Gewalt!" – "Entschuldigen Sie, wer sind Sie den eigentlich?" – "Na, sehen Sie doch mal genauer hin!" – "Kuckt uns in die Augen!" – "China, also irgendwie asiatisch." – "Falsch! Wir sind die mit den drei!"
Die mit den drei X-Chromosomen, mit Trisomie 21 also, haben genug davon, abzuwarten, bis man sie vollständig aus der Gesellschaft aussortiert. Ihr Plan: lauter Babys in die Welt zu setzen, die Down Syndrom haben. Und weil sie selbst unfruchtbar sind, ergreifen die Triso-Männer radikale Maßnahmen: Sie überfallen ein Hotel, bringen drei "normale" Männer in ihre Gewalt und überlassen den Rest der Verführungskraft der Triso-Frauen.
Die Gangster-Revue "Am Liebsten zu Dritt" stellt die Normen der Gesellschaft auf den Kopf. Was schön und was lebenswert ist, wird hier neu definiert. Und erlebt. Für die behinderten Darsteller des Theaters RambaZamba war das schon in den Proben ein großer Spaß. Gisela Höhne:
"Das fanden die diesmal alle nur klasse. Weil es 'ne Aktivität ist, sie sind nicht Opfer. Wir überfluten euch jetzt alle mal. Wir werden so viele Kinder mit Downsyndrom bekommen, dass ihr staunen werdet. Wir werden mehr!"
Theaterregisseurin Gisela Höhne begann kurz nach der Wende in Berlin, mit geistig behinderten Schauspielern zu arbeiten. Auslöser war ihr Sohn, der mit Downsyndrom zur Welt kam.
"Durch Moritz ist das entstanden. Weil er einfach so’n toller Spieler war, nicht gesprochen hat und alles vorgespielt hat. Dann habe ich angefangen, mit seiner Gruppe – weil ich auch gesehen habe, dass die alle irgendwie 'ne Begabung haben. Ich habe angefangen mit einer Gruppe von 10 oder 12 zehnjährigen mit einem Zirkus."
Und sie entdeckte, welche Ausdruckskraft ihre Darsteller entwickeln – bei ganz einfachen Dingen. Wenn zum Beispiel ein Mädchen Seiltänzerin spielt.
"Und man zittert mit ihr – wie kommt sie über diese Bank, wie balanciert sie sich aus, wie glücklich ist sie, als sie es geschafft hat. Und das war mit einem Mal: Zirkus, Kunst – man war berührt."
Nach den Anfängen beim Zirkus gründete Gisela Höhne das Theater RambaZamba. Seit 1993 hat es eine eigene Spielstätte in der Berliner Kulturbrauerei. Die Regisseurin erwartet viel von ihren Schauspielern. Dies ist hier keine Mitleidsveranstaltung und keine Beschäftigungstherapie, sondern künstlerisches Arbeiten.
Mirco Kuball ist einer der Stars im aktuellen Stück. Als Barkeeper des Hotels führt er die Paare zusammen, hält die Fäden in der Hand. Ein bisschen wie Puck im Sommernachtstraum. Eine Rolle mit viel Text, doch das ist für ihn kein Problem. Seit Jahren arbeitet er als Schauspieler – mit Downsyndrom.
"Ich habe angefangen im Theater in Hamburg. Ich habe gelernt, wie man Theater spielt, wie man das macht. Da muss man um sieben aufstehen, das ist so. Ich habe gelernt, wie man ernst bleibt."
138 Menschen mit Behinderung sind im Theater und beim angeschlossenen Verein beschäftigt, nicht nur als Schauspieler, auch in den Werkstätten, bei der Technik oder Kostümproduktion. Es sind sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Und eine große Familie.
"Die Gruppe liebe ich sehr. Die haben was. Eine Ausstrahlung, eine Bedeutung. Andere Leute sehen und so. Und das sind meine Kollegen und meine Freunde hier. Es ist einfach herzlich."
Herzlos hingegen ist eine Gesellschaft, die alles entsorgt, was anders ist, heißt es im Stück "Am liebsten zu Dritt". Ein Gegenentwurf entsteht auf der Bühne des Theaters RambaZamba.
Die mit den drei X-Chromosomen, mit Trisomie 21 also, haben genug davon, abzuwarten, bis man sie vollständig aus der Gesellschaft aussortiert. Ihr Plan: lauter Babys in die Welt zu setzen, die Down Syndrom haben. Und weil sie selbst unfruchtbar sind, ergreifen die Triso-Männer radikale Maßnahmen: Sie überfallen ein Hotel, bringen drei "normale" Männer in ihre Gewalt und überlassen den Rest der Verführungskraft der Triso-Frauen.
Die Gangster-Revue "Am Liebsten zu Dritt" stellt die Normen der Gesellschaft auf den Kopf. Was schön und was lebenswert ist, wird hier neu definiert. Und erlebt. Für die behinderten Darsteller des Theaters RambaZamba war das schon in den Proben ein großer Spaß. Gisela Höhne:
"Das fanden die diesmal alle nur klasse. Weil es 'ne Aktivität ist, sie sind nicht Opfer. Wir überfluten euch jetzt alle mal. Wir werden so viele Kinder mit Downsyndrom bekommen, dass ihr staunen werdet. Wir werden mehr!"
Theaterregisseurin Gisela Höhne begann kurz nach der Wende in Berlin, mit geistig behinderten Schauspielern zu arbeiten. Auslöser war ihr Sohn, der mit Downsyndrom zur Welt kam.
"Durch Moritz ist das entstanden. Weil er einfach so’n toller Spieler war, nicht gesprochen hat und alles vorgespielt hat. Dann habe ich angefangen, mit seiner Gruppe – weil ich auch gesehen habe, dass die alle irgendwie 'ne Begabung haben. Ich habe angefangen mit einer Gruppe von 10 oder 12 zehnjährigen mit einem Zirkus."
Und sie entdeckte, welche Ausdruckskraft ihre Darsteller entwickeln – bei ganz einfachen Dingen. Wenn zum Beispiel ein Mädchen Seiltänzerin spielt.
"Und man zittert mit ihr – wie kommt sie über diese Bank, wie balanciert sie sich aus, wie glücklich ist sie, als sie es geschafft hat. Und das war mit einem Mal: Zirkus, Kunst – man war berührt."
Nach den Anfängen beim Zirkus gründete Gisela Höhne das Theater RambaZamba. Seit 1993 hat es eine eigene Spielstätte in der Berliner Kulturbrauerei. Die Regisseurin erwartet viel von ihren Schauspielern. Dies ist hier keine Mitleidsveranstaltung und keine Beschäftigungstherapie, sondern künstlerisches Arbeiten.
Mirco Kuball ist einer der Stars im aktuellen Stück. Als Barkeeper des Hotels führt er die Paare zusammen, hält die Fäden in der Hand. Ein bisschen wie Puck im Sommernachtstraum. Eine Rolle mit viel Text, doch das ist für ihn kein Problem. Seit Jahren arbeitet er als Schauspieler – mit Downsyndrom.
"Ich habe angefangen im Theater in Hamburg. Ich habe gelernt, wie man Theater spielt, wie man das macht. Da muss man um sieben aufstehen, das ist so. Ich habe gelernt, wie man ernst bleibt."
138 Menschen mit Behinderung sind im Theater und beim angeschlossenen Verein beschäftigt, nicht nur als Schauspieler, auch in den Werkstätten, bei der Technik oder Kostümproduktion. Es sind sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Und eine große Familie.
"Die Gruppe liebe ich sehr. Die haben was. Eine Ausstrahlung, eine Bedeutung. Andere Leute sehen und so. Und das sind meine Kollegen und meine Freunde hier. Es ist einfach herzlich."
Herzlos hingegen ist eine Gesellschaft, die alles entsorgt, was anders ist, heißt es im Stück "Am liebsten zu Dritt". Ein Gegenentwurf entsteht auf der Bühne des Theaters RambaZamba.