"Mich stört, dass es mir nicht möglich ist, wenn ich heute Nachmittag zu einem Seminar gehen möchte, jemand vor der Tür sitzt und sagt, du darfst hier nicht rein und mit einer Kette die Tür verschließt."
Normalerweise würde Torsten Schilling jetzt in einer Vorlesung sitzen. Doch der 27jährige Skandinavistik-Student kommt nicht mehr in die Seminarräume der Kölner Universität. Seit fast zwei Wochen streiken Studierende der Philosophischen Fakultät, um die Einführung von Studiengebühren zu verhindern. Torsten Schilling würde jedoch lieber weiterstudieren.
"Gegen diesen Streik habe ich, dass ich finde, es ist der zweite oder dritte Schritt, der hier vor dem ersten gemacht wird, nämlich die Studierenden erst mal zu versammeln, zu vereinen in einem gemeinsamen Ziel und dann durch Aktionen zu zeigen, was man von der derzeitigen Bildungspolitik hält und nicht einfach durch einen aufgezwungenen Streik, der von einer Minderheit beschlossen wird, die Veranstaltungen lahm zu legen, zu boykottieren und nicht mehr stattfinden zu lassen."
Vergeblich hatten Torsten Schilling und einige Mitstreiter versucht, ihre Kommilitonen in studentischen Vollversammlungen vom Streik abzubringen. Nun haben sie eine Gegenbewegung ins Leben gerufen, sie heißt "Studieren jetzt". Über die Mailinglisten verschiedener Fachschaften versuchen die Streikgegner, möglichst viele Studenten vom Ende des Vorlesungsboykotts zu überzeugen und für andere Protestformen zu gewinnen. Die Kommunikation über das Internet verlaufe einfacher als die Konfrontation in Vollversammlungen, sagt Mitinitiatorin Anna Wedrychowska.
"Die Leute streiten einfach und schreien sich an. Diejenigen, die wirklich gegen den Streik sind, werden angebrüllt, wie immer man es nennen kann. Es ist schwer, sich da hinzustellen und zu sagen, ich bin dagegen und bei der ersten Vollversammlung am vergangenen Montag waren das 24 Studenten, die gegen den Streik waren, ungefähr waren wir 500 Studenten. Diesen Montag waren das schon 160, 180 Studenten, das ist schon eine Verbesserung, aber wir haben zehn Anträge gestellt und nur zwei wurden abgestimmt, weil zwei sind einfach schon nach zweimal abgestimmt zu haben weggegangen und es ist ein großes Chaos."
Die Stimmen der Streikgegner werden deshalb jetzt auf der Internetseite "Studierenjetzt.de" gesammelt. Studentenvertreter wie Jana Schultheiss, die den aktuellen Vorlesungsboykott organisieren, wehren sich jedoch gegen den Vorwurf, nicht gesprächsbereit zu sein. Die Volkswirtschaftsstudentin fordert die Streikgegner auf, sich aktiv an den Diskussionsrunden zu beteiligen:
"Es haben sich in diesem Streik auch sehr viele Arbeitsgruppen gegründet, wo inhaltlich auch offen diskutiert wird und ich es dann auch schade finde, dass sehr wenige von diesen Leuten kommen, dass man es eher von den Leuten gegen den Streik auf Mailinglisten mitbekommt, teilweise auch anonym und sich dann nicht getraut wird, auch offen zu diskutieren. Und gerade in Gruppen mit zehn, fünfzehn Leuten, die sich hier sehr regelmäßig treffen, hat jeder die Chance, da auch seine Meinung zu vertreten."
Die Erfahrungen von Torsten Schilling sind andere. Er hat das Gefühl, dass seine Meinung nicht berücksichtigt wird. Ein Streik sei nicht das geeignete Mittel, um Studiengebühren zu verhindern. Er und seine Mitstreiter von "Studieren jetzt" plädieren für andere Formen des Protests.
"Streik kann sehr wirksam sein, vor allem in dem Maße, wofür er eigentlich vorgesehen ist, nämlich für einen Arbeitsstreik, in der Industrie, im produzierenden Gewerbe, da kann man mächtigen Druck ausüben auf die Menschen, die Entscheider sind für ganz viele andere. Und hier ist es so, dass wir uns eigentlich nur gegenseitig bestreiken, d.h., wir tun nur uns weh. Denn sind wir mal ehrlich. Außerhalb der Universitätsgrenzen interessiert es wahrscheinlich keinen Kölner und keinen in Deutschland, ob die Universität in Köln jetzt streikt."
Normalerweise würde Torsten Schilling jetzt in einer Vorlesung sitzen. Doch der 27jährige Skandinavistik-Student kommt nicht mehr in die Seminarräume der Kölner Universität. Seit fast zwei Wochen streiken Studierende der Philosophischen Fakultät, um die Einführung von Studiengebühren zu verhindern. Torsten Schilling würde jedoch lieber weiterstudieren.
"Gegen diesen Streik habe ich, dass ich finde, es ist der zweite oder dritte Schritt, der hier vor dem ersten gemacht wird, nämlich die Studierenden erst mal zu versammeln, zu vereinen in einem gemeinsamen Ziel und dann durch Aktionen zu zeigen, was man von der derzeitigen Bildungspolitik hält und nicht einfach durch einen aufgezwungenen Streik, der von einer Minderheit beschlossen wird, die Veranstaltungen lahm zu legen, zu boykottieren und nicht mehr stattfinden zu lassen."
Vergeblich hatten Torsten Schilling und einige Mitstreiter versucht, ihre Kommilitonen in studentischen Vollversammlungen vom Streik abzubringen. Nun haben sie eine Gegenbewegung ins Leben gerufen, sie heißt "Studieren jetzt". Über die Mailinglisten verschiedener Fachschaften versuchen die Streikgegner, möglichst viele Studenten vom Ende des Vorlesungsboykotts zu überzeugen und für andere Protestformen zu gewinnen. Die Kommunikation über das Internet verlaufe einfacher als die Konfrontation in Vollversammlungen, sagt Mitinitiatorin Anna Wedrychowska.
"Die Leute streiten einfach und schreien sich an. Diejenigen, die wirklich gegen den Streik sind, werden angebrüllt, wie immer man es nennen kann. Es ist schwer, sich da hinzustellen und zu sagen, ich bin dagegen und bei der ersten Vollversammlung am vergangenen Montag waren das 24 Studenten, die gegen den Streik waren, ungefähr waren wir 500 Studenten. Diesen Montag waren das schon 160, 180 Studenten, das ist schon eine Verbesserung, aber wir haben zehn Anträge gestellt und nur zwei wurden abgestimmt, weil zwei sind einfach schon nach zweimal abgestimmt zu haben weggegangen und es ist ein großes Chaos."
Die Stimmen der Streikgegner werden deshalb jetzt auf der Internetseite "Studierenjetzt.de" gesammelt. Studentenvertreter wie Jana Schultheiss, die den aktuellen Vorlesungsboykott organisieren, wehren sich jedoch gegen den Vorwurf, nicht gesprächsbereit zu sein. Die Volkswirtschaftsstudentin fordert die Streikgegner auf, sich aktiv an den Diskussionsrunden zu beteiligen:
"Es haben sich in diesem Streik auch sehr viele Arbeitsgruppen gegründet, wo inhaltlich auch offen diskutiert wird und ich es dann auch schade finde, dass sehr wenige von diesen Leuten kommen, dass man es eher von den Leuten gegen den Streik auf Mailinglisten mitbekommt, teilweise auch anonym und sich dann nicht getraut wird, auch offen zu diskutieren. Und gerade in Gruppen mit zehn, fünfzehn Leuten, die sich hier sehr regelmäßig treffen, hat jeder die Chance, da auch seine Meinung zu vertreten."
Die Erfahrungen von Torsten Schilling sind andere. Er hat das Gefühl, dass seine Meinung nicht berücksichtigt wird. Ein Streik sei nicht das geeignete Mittel, um Studiengebühren zu verhindern. Er und seine Mitstreiter von "Studieren jetzt" plädieren für andere Formen des Protests.
"Streik kann sehr wirksam sein, vor allem in dem Maße, wofür er eigentlich vorgesehen ist, nämlich für einen Arbeitsstreik, in der Industrie, im produzierenden Gewerbe, da kann man mächtigen Druck ausüben auf die Menschen, die Entscheider sind für ganz viele andere. Und hier ist es so, dass wir uns eigentlich nur gegenseitig bestreiken, d.h., wir tun nur uns weh. Denn sind wir mal ehrlich. Außerhalb der Universitätsgrenzen interessiert es wahrscheinlich keinen Kölner und keinen in Deutschland, ob die Universität in Köln jetzt streikt."