Ein Beitrag von Thomas Wagner
Das sind die nachlaufenden Studiengebühren. Die wurden vor etwa 15 Jahren zuerst in Australien eingeführt. Die Landesregierung plant 500 Euro pro Semester, die man aber erst bezahlt, wenn man mit seinem Studium fertig ist und einen Arbeitsplatz hat. Das Problem ist natürlich der Schuldenberg, den man dann aufgehäuft hat. Der hat potentiell eine abschreckende Wirkung auf Personen, die keinen finanziellen Hintergrund haben.
Und deshalb mag sich Stefan Freudenberg vom Asta der Uni Konstanz auch nicht so recht freuen über dieses neue Modell der Studiengebühren, das gerade in Baden-Württemberg lebhaft diskutiert wird. Für Studenten aus einkommensschwachen Familien werde damit eine zusätzliche Hürde auf dem Weg zum Studium aufgebaut. Deshalb: Unakzeptabel das Ganze - sagt der Asta. Ein weiterer Knackpunkt: Das so genannte "Ausleseverfahren", das in Baden-Württemberg im Wintersemester eingeführt wird. Danach können sich die Unis 90 Prozent ihrer neuen Studenten selbst aussuchen - beispielsweise durch eigene Eignungstests, die auch, wenn es die Uni will, eine psychologische Untersuchung umfasst - ein eher ungeeignetes Mittel, um die passenden Studenten auf die passende Uni zu bringen, findet Stefan Lemberger vom Konstanzer Asta:
Das ist finanziell vom Land nicht zu machen. Die Uni kann kein Gespräch von 45 Minuten mit ca. 2000 Bewerbern führen. Das kann die Uni nicht leisten. Sie könnte das nur machen, indem sie den Studienanfängern die Gebühren dafür aufdrückten. Das bedeutet, ich bekomme vielleicht, wenn ich mich an zehn Unis bewerbe, überall 100 bis 200 Euro Bewerbungsgebühren aufgedrückt. Das kann nicht sein.
Deshalb rufen die Studentenvertretungen in Baden-Württemberg zu Protesten gegen diese Vorhaben auf. Der Konstanzer Asta hat für die kommenden Tage, so Stefan Freudenberg, eine Fülle von Aktionen geplant,
Wir wollen zum Beispiel Langzeitstudierende aus den Hörsälen entführen. Wir wären dann so eine Art Gebührenpolizei. Dann werden wir, um auf die Missstände im deutschen Bildungssystem allgemein hinzuweisen, zum Thema 'Schule' einen schiefen Turm von Pisa errichten. Das werden wir am Wochenende machen, um zu zeigen, dass das deutsche Bildungssystem schief steht.
Die Ergebnisse der vieldiskutierten Pisa-Studie wollen die Konstanzer Studenten mit ihrem schiefen Turm von PISA nochmals unterstreichen. Denn immer noch gelte bundesweit der Grundsatz: Wer aus einem reichen Elternhaus kommt, hat in der Schule und an der Hochschule bessere Chancen wie Kommilitonen aus einkommensschwachen Familien.
Wie die Sozialerhebungen des deutschen Studentenwerkes zeigen, studieren Leute aus einkommensschwachen Schichten kaum. Sie machen gerade einmal 13 Prozent aus.
Doch wer sich an der Konstanzer Uni umsieht, der kommt nicht gerade zu dem Ergebnis, dass sich die Studentenmassen durch solche Parolen so richtig mobilisieren lassen. Nur vereinzelt bleiben sie vor den Plakaten stehen; die Vorlesungen laufen am ersten Tag der Aktionswoche ab wie sonst auch. Maria Higgethier vom Konstanzer Asta ist deswegen auch ziemlich frustriert:
Die meisten interessieren sich gar nicht für das Thema Studiengebühren. Entweder studieren sie an der Uni und sehen die schlechten Verhältnisse, die vorherrschen oder sie studieren in guten Verhältnissen und wollen diese beibehalten. Deswegen sind sie auch bereit, Studiengebühren zu zahlen.
Das sind die nachlaufenden Studiengebühren. Die wurden vor etwa 15 Jahren zuerst in Australien eingeführt. Die Landesregierung plant 500 Euro pro Semester, die man aber erst bezahlt, wenn man mit seinem Studium fertig ist und einen Arbeitsplatz hat. Das Problem ist natürlich der Schuldenberg, den man dann aufgehäuft hat. Der hat potentiell eine abschreckende Wirkung auf Personen, die keinen finanziellen Hintergrund haben.
Und deshalb mag sich Stefan Freudenberg vom Asta der Uni Konstanz auch nicht so recht freuen über dieses neue Modell der Studiengebühren, das gerade in Baden-Württemberg lebhaft diskutiert wird. Für Studenten aus einkommensschwachen Familien werde damit eine zusätzliche Hürde auf dem Weg zum Studium aufgebaut. Deshalb: Unakzeptabel das Ganze - sagt der Asta. Ein weiterer Knackpunkt: Das so genannte "Ausleseverfahren", das in Baden-Württemberg im Wintersemester eingeführt wird. Danach können sich die Unis 90 Prozent ihrer neuen Studenten selbst aussuchen - beispielsweise durch eigene Eignungstests, die auch, wenn es die Uni will, eine psychologische Untersuchung umfasst - ein eher ungeeignetes Mittel, um die passenden Studenten auf die passende Uni zu bringen, findet Stefan Lemberger vom Konstanzer Asta:
Das ist finanziell vom Land nicht zu machen. Die Uni kann kein Gespräch von 45 Minuten mit ca. 2000 Bewerbern führen. Das kann die Uni nicht leisten. Sie könnte das nur machen, indem sie den Studienanfängern die Gebühren dafür aufdrückten. Das bedeutet, ich bekomme vielleicht, wenn ich mich an zehn Unis bewerbe, überall 100 bis 200 Euro Bewerbungsgebühren aufgedrückt. Das kann nicht sein.
Deshalb rufen die Studentenvertretungen in Baden-Württemberg zu Protesten gegen diese Vorhaben auf. Der Konstanzer Asta hat für die kommenden Tage, so Stefan Freudenberg, eine Fülle von Aktionen geplant,
Wir wollen zum Beispiel Langzeitstudierende aus den Hörsälen entführen. Wir wären dann so eine Art Gebührenpolizei. Dann werden wir, um auf die Missstände im deutschen Bildungssystem allgemein hinzuweisen, zum Thema 'Schule' einen schiefen Turm von Pisa errichten. Das werden wir am Wochenende machen, um zu zeigen, dass das deutsche Bildungssystem schief steht.
Die Ergebnisse der vieldiskutierten Pisa-Studie wollen die Konstanzer Studenten mit ihrem schiefen Turm von PISA nochmals unterstreichen. Denn immer noch gelte bundesweit der Grundsatz: Wer aus einem reichen Elternhaus kommt, hat in der Schule und an der Hochschule bessere Chancen wie Kommilitonen aus einkommensschwachen Familien.
Wie die Sozialerhebungen des deutschen Studentenwerkes zeigen, studieren Leute aus einkommensschwachen Schichten kaum. Sie machen gerade einmal 13 Prozent aus.
Doch wer sich an der Konstanzer Uni umsieht, der kommt nicht gerade zu dem Ergebnis, dass sich die Studentenmassen durch solche Parolen so richtig mobilisieren lassen. Nur vereinzelt bleiben sie vor den Plakaten stehen; die Vorlesungen laufen am ersten Tag der Aktionswoche ab wie sonst auch. Maria Higgethier vom Konstanzer Asta ist deswegen auch ziemlich frustriert:
Die meisten interessieren sich gar nicht für das Thema Studiengebühren. Entweder studieren sie an der Uni und sehen die schlechten Verhältnisse, die vorherrschen oder sie studieren in guten Verhältnissen und wollen diese beibehalten. Deswegen sind sie auch bereit, Studiengebühren zu zahlen.