Freitag, 03. Mai 2024

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Vor Schlichtung im Öffentlichen Dienst
Gegenseitige Schuldzuweisungen – Verdi erwägt Streikausweitung

Vor der Schlichtung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes gibt es von Arbeitgebern und Gewerkschaft jeweils Schuldzuweisungen. Verdi droht unterdessen mit einer Ausweitung der Streiks, falls die Arbeitgeberseite keine weiteren Zugeständnisse machen sollte.

03.04.2023
    Das Foto zeigt Streikende am Flughafen Köln/Bonn. Sie tragen Warnwesten und stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Streik".
    Verdi droht mit weiteren Streiks. (dpa-news/ Oliver Berg)
    Die Verhandlungsführerin der Kommunen, Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Welge, sagte der "Süddeutschen Zeitung", sie gewinne allmählich den Eindruck, dass Verdi-Chef Werneke eher ein Interesse an weiteren Arbeitskämpfen habe. Dieser drohte mit umfangreichen und längeren Streiks, sollten die Arbeitgeber ihr Angebot nicht nachbessern. Werneke sagte dem Internet-Portal "Web.de", bislang hätten nur einzelne Beschäftigtengruppen an einzelnen Tagen gestreikt. Das könne sich ändern.
    Bund und Kommunen hatten am Donnerstag die Schlichtung angerufen, nachdem die Tarifverhandlungen in der dritten Runde ergebnislos abgebrochen wurden. Für die Dauer der Schlichtung sind Streiks untersagt. Die Arbeitgeber bieten für die 2,5 Millionen Tarifbeschäftigen unter anderem acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 27 Monaten und einen Mindestbetrag von 300 Euro. Verdi und Beamtenbund fordern dagegen 10,5 Prozent mehr Einkommen über zwölf Monate, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.
    Diese Nachricht wurde am 02.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.