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Iran
Geheimdienst streitet in Bericht zu Vergiftungswelle Kampagne ab

Der iranische Geheimdienst streitet in seinem Abschlussbericht zur Vergiftungswelle von Mädchen ab, dass es sich um eine gezielte Aktion handele.

30.04.2023
    Eine in einen schwarzen Chador gehüllte Frau geht in der iranischen Hauptstadt Teheran an einem Mauergemälde entlang, das unter anderem Totenschädel zeigt. Es schneit.
    Der Geheimdienst im Iran hat seinen Abschlussbericht zur Vergiftungswelle von Schülerinnen vorgelegt. (picture alliance / ZUMAPRESS / Rouzbeh Fouladi)
    Es sei kein organisiertes Netzwerk von Tätern am Werk gewesen, hieß es in Staatsmedien. Auch habe man keine toxischen Substanzen festgestellt. Es seien lediglich Spuren von Pfefferspray oder Stinkbomben nachgewiesen worden. Wörtlich sprach der Geheimdienst von einer landesweiten Massenhysterie. Unabhängig überprüfen lassen sich die Erklärungen nicht. Seit Monaten sorgen Vergiftungsfälle im Iran für Unruhe. Ärzte sprechen von Gasvergiftungen, die Behörden verzeichneten tausende Verdachtsfälle. Die Familien der Mädchen warfen dem Regime wiederholt Versagen und mangelnden Aufklärungswillen vor.
    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte jüngst mehr Aufklärung und sprach von einer koordinierten Kampagne, um Schülerinnen für ihre friedliche Teilnahme an den landesweiten Protesten zu bestrafen.
    Diese Nachricht wurde am 29.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.