"Damascus Dossier"
Geheimdokumente könnten bei Strafverfolgung gegen Syriens Assad-Regime helfen

Rund ein Jahr nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien haben Medien einen großen Datensatz ausgewertet, der zur Identifizierung von Opfern beitragen sowie die Strafverfolgung erleichtern soll. Wie NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung und internationale Partner berichten, sollen die 130.000 Fotos und Dokumente vor allem Leichen von Gefangenen zeigen.

    Ein Wachturm und Mauern des Gefängnisses.
    Das berüchtigte Sednaya-Gefängnis in Damaskus: Hier hielt das Assad-Regime politische Gefangene fest. (picture alliance / Ritzau Scanpix / Mads Claus Rasmussen)
    Wie die Medien berichten, sind die meisten der Opfer auf den Bildern nackt, unterernährt und weisen Spuren von Gewalt auf. Das Assad-Regime habe die eigenen Gräueltaten akribisch dokumentiert. Laut den Angaben handelt es sich um den größten derartigen Datensatz, der jemals von Journalisten ausgewertet wurde.
    Die Daten liegen demnach auch der Bundesanwaltschaft vor, die ihn kriminologisch auswerten wolle. Deutschland verfolgt schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Weltrechtsprinzip; Anfang 2022 war erstmals ein syrischer Geheimdienstler wegen Folterverhören zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
    Der Datensatz enthält auch die Namen von mehr als 1.500 bislang vermissten Personen. Diese seien mit mehreren Hilfsorganisationen geteilt worden.
    Diese Nachricht wurde am 04.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.