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Renaissance
Geheimes Michelangelo-Zimmer in Florenz öffnet für Besucher

In Florenz wird ein lange Zeit verborgenes Zimmer von Michelangelo der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wie das Bargello-Museum mitteilte, kann es von morgen an als Teil der Medici-Grabkapellen besichtigt werden.

    Feine Kohleskizzen, die einige Experten Michelangelo zuschreiben, sind an den Wänden eines Raumes in den Medici-Grabkapellen zu sehen.
    In den berühmten Medici-Grabkapellen wird ein lange Zeit verborgenes vermeintliches Versteck von Michelangelo (1475-1564) künftig für die Besucher zugänglich sein. (AP / Francesco Fanfani)
    An den Wänden des Zimmers finden sich Kohleskizzen, die von dem berühmten Renaissance-Künstler stammen sollen. Der karge schmale Raum ist zehn Meter lang, drei Meter breit und zweieinhalb Meter hoch. Durch eine Falltüre gelangen die Besucher hinein. Der Raum wurde 1975 zufällig entdeckt, als nach einem weiteren Besucher-Eingang für die Grabkapellen gesucht wurde. Lange wurde hier Kohle gelagert. Unter zwei Schichten Putz fanden Restauratoren die Skizzen, die Michelangelo zugeschrieben werden.
    1530 soll Michelangelo in dem Zimmer einige Wochen im Verborgenen verbracht haben, um sich der Rache der Medici-Familie zu entziehen. Die mächtige Bankiersfamilie herrschte in Florenz rund 300 Jahre lang. Sie hatte den Künstler zunächst gefördert, während eines Aufstandes hatte sich Michelangelo jedoch mit den Gegnern der Medici verbündet. Nach der Rückkehr der Familie aus dem Exil tauchte er daher für einige Zeit unter.