In den Siebzigerjahren galt der fingergroße antarktische Krill Euphasia superba als große Hoffnung für die Welternährung. Doch inzwischen ist klar: Wegen seines hohen Fluoridgehalts sind die Krebstierchen ohne Aufbereitung als Nahrungsmittel ungeeignet. Obwohl er zu den häufigsten Tieren überhaupt zählt, ist nur wenig über ihn bekannt. "Die Tiere leben am Rand des antarktischen Eises", sagt Patty Virtue vom Institut für die Erforschung der Antarktis und der südlichen Ozeane im tasmanischen Hobart, "weil die Temperatur in ihrem Lebensraum nur zwischen minus oder plus zwei Grad schwanken darf. Wird es kälter, erfrieren sie, wird es wärmer, sterben sie den Hitzetod."
Krill ernährt sich von Pythoplankton. Dieses pflanzliche Plankton ist auch der Grund für die ungewöhnliche Überlebensstrategie des Krills. Im lichtlosen Polarwinter kommt die Plankton-Produktion zum Erliegen, dann findet der Krill so gut wie nichts zu fressen. Im Sommer hingegen gibt es Nahrung im Überfluss. Patty Virtue erklärt die ungewöhnliche Reaktion des Krill: "Er wächst und schrumpft abhängig vom Nahrungsangebot. Im Sommer wächst er zu einem erwachsenen Tier heran und vermehrt sich. Im Winter verwandelt er sich langsam wieder zurück zum unreifen Jugendstadium. Das wirkliche Alter eines Krills können wir mit normalen Methoden nicht bestimmen, weil er das Geheimnis der ewigen Jugend hat." In der freien Wildbahn werden Krills zwei bis drei Jahre alt. Sie könnten es aber zu weit mehr bringen: In ihrem Labor hat die Forscherin einige Vertreter der Euphasia superba seit zehn Jahren: "Wir versuchen, das Alter des Krills zu bestimmen und haben dafür unterschiedliche Körperteile untersucht. Lange vergeblich. Jetzt scheint sich in unseren Statistiken abzuzeichnen, dass die Augen eine Altersbestimmung ermöglichen." Offenbar wächst das Auge eines Krill ständig weiter, sommers wie winters. "Wenn wir die Zahl der Facetten bestimmen, haben wir wahrscheinlich das Alter", schätzt Virtue. "Aber das ist eine mühsame Prozedur."
Das Geheimnis der Verjüngungskraft vermuten die Wissenschaftler im Stoffwechsel des Krill. Euphasia superba hat während des ganzen Jahres im Körper immer das selbe Niveau an Fetten", so Virtue. "Es ist der Gehalt an Eiweißen, der schwankt. Der Krill stellt also seinen Stoffwechsel um und schrumpft, indem er sich die Proteine seines eigenen Körpers als Nahrung erschließt. Gibt es wieder etwas zu fressen, wechselt er sofort in den Wachstumsmodus." Vielleicht, so hoffen die Forscher, lässt sich so auch ein Ansatz finden, der für die Altersforschung beim Menschen weiterverfolgt werden kann.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]
Krill ernährt sich von Pythoplankton. Dieses pflanzliche Plankton ist auch der Grund für die ungewöhnliche Überlebensstrategie des Krills. Im lichtlosen Polarwinter kommt die Plankton-Produktion zum Erliegen, dann findet der Krill so gut wie nichts zu fressen. Im Sommer hingegen gibt es Nahrung im Überfluss. Patty Virtue erklärt die ungewöhnliche Reaktion des Krill: "Er wächst und schrumpft abhängig vom Nahrungsangebot. Im Sommer wächst er zu einem erwachsenen Tier heran und vermehrt sich. Im Winter verwandelt er sich langsam wieder zurück zum unreifen Jugendstadium. Das wirkliche Alter eines Krills können wir mit normalen Methoden nicht bestimmen, weil er das Geheimnis der ewigen Jugend hat." In der freien Wildbahn werden Krills zwei bis drei Jahre alt. Sie könnten es aber zu weit mehr bringen: In ihrem Labor hat die Forscherin einige Vertreter der Euphasia superba seit zehn Jahren: "Wir versuchen, das Alter des Krills zu bestimmen und haben dafür unterschiedliche Körperteile untersucht. Lange vergeblich. Jetzt scheint sich in unseren Statistiken abzuzeichnen, dass die Augen eine Altersbestimmung ermöglichen." Offenbar wächst das Auge eines Krill ständig weiter, sommers wie winters. "Wenn wir die Zahl der Facetten bestimmen, haben wir wahrscheinlich das Alter", schätzt Virtue. "Aber das ist eine mühsame Prozedur."
Das Geheimnis der Verjüngungskraft vermuten die Wissenschaftler im Stoffwechsel des Krill. Euphasia superba hat während des ganzen Jahres im Körper immer das selbe Niveau an Fetten", so Virtue. "Es ist der Gehalt an Eiweißen, der schwankt. Der Krill stellt also seinen Stoffwechsel um und schrumpft, indem er sich die Proteine seines eigenen Körpers als Nahrung erschließt. Gibt es wieder etwas zu fressen, wechselt er sofort in den Wachstumsmodus." Vielleicht, so hoffen die Forscher, lässt sich so auch ein Ansatz finden, der für die Altersforschung beim Menschen weiterverfolgt werden kann.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]