Historiker wollen wissen, woher Gold stammt, denn das verrät etwas über die technischen Möglichkeiten der Vorfahren. Wie man das macht, erklärt Dietrich Klemm, pensionierter Professor für Geowissenschaft der Universität München:
"Man kann natürlich etwas über die Herkunft von Gold sagen. Nicht, wenn man das Gold analysiert, sondern wenn man die im Gold immer vorhandenen geringen Spurenelemente analysiert und diese mit den Spurenelementen von den natürlichen Goldlagerstätten vergleicht."
Selbst, wenn das Gold raffiniert worden ist, das heißt also die immer vorhandenen Silbergehalte weitgehend heraus genommen worden sind durch die so genannte Raffination, bleiben die Spurenelemente, mindesten die charakteristischen Spurenelemente sehr häufig noch erhalten und gestatten einen Vergleich mit primären Lagerstätten. Die Umgebung hinterlässt sozusagen einen Fingerabdruck im Gold. Zum Beispiel in Form von Blei, oder Kupfer. Die Untersuchung der Goldlagerstätten und des Goldschmucks ergab, dass die alten Ägypter schon vor über 4000 Jahren fähig waren, Gold zu schmelzen und hauchdünne Bleche herzustellen, denn das Gold der Schmuckstücke war reiner, als das Gold aus den Lagerstätten. 1323 vor Christus konnte man damit Tonnen von Gold für ein Pharaonengrab aufwenden. Klemm:
"Grade bei Tutenchamun, also dieser große Goldfund, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich auch um Originalgold aus Ägypten handelt, sehr groß, denn zu dieser Zeit war die höchste Machtentfaltung der Ägypter gegeben und auch die größte Entfaltung der Bearbeitung der Goldlagerstätten in der ägyptischen Ostwüste, aber auch ganz besonders in Nubien."
Heutiger Goldschmuck ist dagegen so oft eingeschmolzen worden, dass die Herkunft sich kaum feststellen lässt. Professor Andreas Hauptmann vom Deutschen Bergbaumuseum in Bochum wurde in Georgien selbst zum Goldsucher, denn man braucht Proben aus den alten Bergwerken, um sie mit gefundenen goldenen Schmuckstücken vergleichen zu können, auch um Handelsbeziehungen nachzuweisen. Hauptmann:
"Welche Rolle hat dieses Bergwerk, das wir untersuchen, mit dem ulkigen Namen Sakdrisi tatsächlich gespielt? Das ist 3. Jahrtausend. Könnte es sein, dass Gold von dort vielleicht sogar bis an die nördliche Schwarzmeerküste nach Alaca Hüyük verhandelt worden ist?"
Gold ist nicht nur wegen seiner Seltenheit, seines Wertes, oder seiner Reaktionsträgheit ein für Chemiker besonders schwieriges Metall, um seine Herkunft und Verarbeitung nachzuweisen. Deshalb hinkt die Erforschung des Goldes der anderer Metalle hinterher. Hauptmann:
"Es ist ein großer Unterschied, ob sie eine Bronzeaxt haben und können mit einem kleine Bohrer, 1,5 Millimeter Durchmesser, einige Späne entfernen und die für die Analyse aufbereiten und in Lösung bringen. Das dürfen sie bei Goldobjekten nicht tun. Hier müssen sie möglichst - möglichst zerstörungsfrei oder zerstörungsarm arbeiten. Gold-Artefakte haben einen ganz anderen Stellenwert, wie das Kupfer-, Bronze- oder Eisen-Artefakte haben."
"Artefakt" nennen die Forscher alles, was vom Menschen gemacht wurde. Sie nutzen bei der Untersuchung in der Regel bewährte Techniken. So werden bei Gold mit einem Laserstrahl wenige Milligramm des Materials verdampft und dieser Dampf dann in einem Spektrometer auf seine Bestandteile analysiert, wie das Chemiker bei anderen Materialien schon länger machen. Professor Andreas Hauptmann:
"Gute Erfahrungen haben wir in der Archäometallurgie mit der Herkunft, der Handelsbeziehungen, Handelswege von Kupfer und Bronzen. Da liegen aber auch schon Datenbanken, die übersteigen die Zahl 20000, ja. Bis wir da hinkommen, da werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Und da brauchen wir noch viele fleißige Kollegen, die sich mit der Goldanalytik und mit dem Beproben von Goldlagerstätten befassen."
Bergwerksstollen aus sowjetischer Zeit unter dem antiken Bergwerk zeigen, dass die Erforschung früherer Goldbergwerke, nicht nur für Historiker lohnen kann.
"Man kann natürlich etwas über die Herkunft von Gold sagen. Nicht, wenn man das Gold analysiert, sondern wenn man die im Gold immer vorhandenen geringen Spurenelemente analysiert und diese mit den Spurenelementen von den natürlichen Goldlagerstätten vergleicht."
Selbst, wenn das Gold raffiniert worden ist, das heißt also die immer vorhandenen Silbergehalte weitgehend heraus genommen worden sind durch die so genannte Raffination, bleiben die Spurenelemente, mindesten die charakteristischen Spurenelemente sehr häufig noch erhalten und gestatten einen Vergleich mit primären Lagerstätten. Die Umgebung hinterlässt sozusagen einen Fingerabdruck im Gold. Zum Beispiel in Form von Blei, oder Kupfer. Die Untersuchung der Goldlagerstätten und des Goldschmucks ergab, dass die alten Ägypter schon vor über 4000 Jahren fähig waren, Gold zu schmelzen und hauchdünne Bleche herzustellen, denn das Gold der Schmuckstücke war reiner, als das Gold aus den Lagerstätten. 1323 vor Christus konnte man damit Tonnen von Gold für ein Pharaonengrab aufwenden. Klemm:
"Grade bei Tutenchamun, also dieser große Goldfund, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich auch um Originalgold aus Ägypten handelt, sehr groß, denn zu dieser Zeit war die höchste Machtentfaltung der Ägypter gegeben und auch die größte Entfaltung der Bearbeitung der Goldlagerstätten in der ägyptischen Ostwüste, aber auch ganz besonders in Nubien."
Heutiger Goldschmuck ist dagegen so oft eingeschmolzen worden, dass die Herkunft sich kaum feststellen lässt. Professor Andreas Hauptmann vom Deutschen Bergbaumuseum in Bochum wurde in Georgien selbst zum Goldsucher, denn man braucht Proben aus den alten Bergwerken, um sie mit gefundenen goldenen Schmuckstücken vergleichen zu können, auch um Handelsbeziehungen nachzuweisen. Hauptmann:
"Welche Rolle hat dieses Bergwerk, das wir untersuchen, mit dem ulkigen Namen Sakdrisi tatsächlich gespielt? Das ist 3. Jahrtausend. Könnte es sein, dass Gold von dort vielleicht sogar bis an die nördliche Schwarzmeerküste nach Alaca Hüyük verhandelt worden ist?"
Gold ist nicht nur wegen seiner Seltenheit, seines Wertes, oder seiner Reaktionsträgheit ein für Chemiker besonders schwieriges Metall, um seine Herkunft und Verarbeitung nachzuweisen. Deshalb hinkt die Erforschung des Goldes der anderer Metalle hinterher. Hauptmann:
"Es ist ein großer Unterschied, ob sie eine Bronzeaxt haben und können mit einem kleine Bohrer, 1,5 Millimeter Durchmesser, einige Späne entfernen und die für die Analyse aufbereiten und in Lösung bringen. Das dürfen sie bei Goldobjekten nicht tun. Hier müssen sie möglichst - möglichst zerstörungsfrei oder zerstörungsarm arbeiten. Gold-Artefakte haben einen ganz anderen Stellenwert, wie das Kupfer-, Bronze- oder Eisen-Artefakte haben."
"Artefakt" nennen die Forscher alles, was vom Menschen gemacht wurde. Sie nutzen bei der Untersuchung in der Regel bewährte Techniken. So werden bei Gold mit einem Laserstrahl wenige Milligramm des Materials verdampft und dieser Dampf dann in einem Spektrometer auf seine Bestandteile analysiert, wie das Chemiker bei anderen Materialien schon länger machen. Professor Andreas Hauptmann:
"Gute Erfahrungen haben wir in der Archäometallurgie mit der Herkunft, der Handelsbeziehungen, Handelswege von Kupfer und Bronzen. Da liegen aber auch schon Datenbanken, die übersteigen die Zahl 20000, ja. Bis wir da hinkommen, da werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Und da brauchen wir noch viele fleißige Kollegen, die sich mit der Goldanalytik und mit dem Beproben von Goldlagerstätten befassen."
Bergwerksstollen aus sowjetischer Zeit unter dem antiken Bergwerk zeigen, dass die Erforschung früherer Goldbergwerke, nicht nur für Historiker lohnen kann.