" Erythropoietin ist ein Eiweißhormon was in der Niere gebildet wird und das lebensnotwendig ist, es ist das einzige Hormon, das die Bildung unserer roten Blutzellen im Knochenmark fördert. "
Und damit die Sauerstofftransportkapazität des Blutes reguliert. EPO sorgt dafür, dass die arbeitende Muskulatur mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Das macht es so attraktiv für Ausdauersportler, sie können mit EPO die Sauerstoffversorgung ihrer Muskeln und damit ihre Leistungsfähigkeit steigern. In der Medizin wird gentechnologisch hergestelltes EPO schon seit langem bei der Behandlung von Anämien bei Nierenkranken eingesetzt und konnte so Bluttransfusionen überflüssig machen. Seit einigen Jahren wird EPO auch Krebspatienten verabreicht:
" Krebspatienten erhalten Chemotherapeutika, die die Vermehrung der Krebszellen unterdrücken, aber eben nicht nur die der Krebszellen, sondern auch die Vermehrung körpereigener Zellen. Und das ist ja die Problematik bei der Chemotherapie, dass sowohl die Bildung roter Blutzellen aber auch die Bildung der Blutplättchen und die Bildung weißer Blutzellen unterdrückt wird durch die Anti-Krebs-Therapie, mit der Anämie, mit der Folge Blutungsneigung, mit der Folge Infektionsgefahr. "
Da die Anämie aber nicht lebensbedrohlich und eine Behandlung mit Erythropoietin sehr kostspielig ist, verzichten viele Kliniken auf diese Therapie. Ohnehin ist die Behandlung von Krebspatienten nicht unumstritten. Weil das Eiweiß den Zelltod hemmt, könnte es, so die Befürchtung einiger Forscher, auch das Überleben von Krebszellen begünstigen. Viel Hoffnung setzt die Wissenschaft dagegen auf ganz neue Anwendungsgebiete von EPO. Hannelore Ehrenreich ist Professorin für Neurologie und Psychiatrie und arbeitet am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen.
" EPO hat eine ganze Reihe von Eigenschaften, die es sehr attraktiv machen als neuroprotektive Substanz, es hemmt den Zelltod auch von Nervenzellen, es schützt Nervenzellen, wir wissen, dass es zum Beispiel auch die sogenannte Plastizität von Nervenzellen fördert, das heißt das Auswachsen von Nervenzellfortsätzen, und das Schaffen von Verbindungen von Nervenzellen, sozusagen eine Netzwerkstruktur im Gehirn. "
Und wegen dieser neuroprotektiven Eigenschaften könnte EPO vielleicht einmal für die Behandlung von Schlaganfallpatienten genutzt werden. Beim Schlaganfall kommt es ja durch den Verschluss eines Blutgefäßes zu einer Unterversorgung und letztendlich zum Absterben von Gehirnzellen. Pilotstudien an Tieren und auch an Menschen haben gezeigt, dass EPO vermutlich in der Lage ist, dass Absterben von Hirnzellen nach einem Schlaganfall zu reduzieren.
" Wir haben nicht nur einen sofortigen Zelltod, in dem Areal das versorgt wird, sondern wir haben auch in der Umgebung einen Zelltod der langsam passiert, der sozusagen induziert wird in der Umgebung und dieser Zelltod kann aufgefangen werden durch EPO. "
Selbst die Behandlung von Herzinfarkten erscheint manchem Forscher möglich, denn EPO kann vermutlich auch den Zelltod im Bereich des Herzmuskels verhindern. Kein Wunder, dass die Pharmaindustrie die Entwicklung neuer EPO Medikamente vorantreibt. Sie arbeitet daran, EPO auch in Tablettenform anzubieten. Bislang muss EPO noch injiziert werden, weil das Eiweißhormon im Magen Darmtrakt abgebaut wird. Für die Patienten, die sich dann keine Spritzen mehr verabreichen müssten, wäre das ein Segen. Für Dopingforscher wie Horst Pagel von der Lübecker Universität allerdings eher ein Fluch.
" Das ist für den Dopingkontrolleur insofern der Horror, als das ein völlig neues Molekül ist, und ich dafür wieder einen neuen Test entwickeln muss - von Null angefangen. "
Und nicht nur Dopingexperten beobachten diese Entwicklungen noch mit Skepsis. Denn die neuen Substanzen, das haben die Studie gezeigt, regen nicht nur das EPO Gen an, sondern noch rund Hundert andere Gene. Es ist also noch offen, was außer den erwünschten roten Blutkörperchen noch so alles gebildet werden könnte.
Und damit die Sauerstofftransportkapazität des Blutes reguliert. EPO sorgt dafür, dass die arbeitende Muskulatur mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Das macht es so attraktiv für Ausdauersportler, sie können mit EPO die Sauerstoffversorgung ihrer Muskeln und damit ihre Leistungsfähigkeit steigern. In der Medizin wird gentechnologisch hergestelltes EPO schon seit langem bei der Behandlung von Anämien bei Nierenkranken eingesetzt und konnte so Bluttransfusionen überflüssig machen. Seit einigen Jahren wird EPO auch Krebspatienten verabreicht:
" Krebspatienten erhalten Chemotherapeutika, die die Vermehrung der Krebszellen unterdrücken, aber eben nicht nur die der Krebszellen, sondern auch die Vermehrung körpereigener Zellen. Und das ist ja die Problematik bei der Chemotherapie, dass sowohl die Bildung roter Blutzellen aber auch die Bildung der Blutplättchen und die Bildung weißer Blutzellen unterdrückt wird durch die Anti-Krebs-Therapie, mit der Anämie, mit der Folge Blutungsneigung, mit der Folge Infektionsgefahr. "
Da die Anämie aber nicht lebensbedrohlich und eine Behandlung mit Erythropoietin sehr kostspielig ist, verzichten viele Kliniken auf diese Therapie. Ohnehin ist die Behandlung von Krebspatienten nicht unumstritten. Weil das Eiweiß den Zelltod hemmt, könnte es, so die Befürchtung einiger Forscher, auch das Überleben von Krebszellen begünstigen. Viel Hoffnung setzt die Wissenschaft dagegen auf ganz neue Anwendungsgebiete von EPO. Hannelore Ehrenreich ist Professorin für Neurologie und Psychiatrie und arbeitet am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen.
" EPO hat eine ganze Reihe von Eigenschaften, die es sehr attraktiv machen als neuroprotektive Substanz, es hemmt den Zelltod auch von Nervenzellen, es schützt Nervenzellen, wir wissen, dass es zum Beispiel auch die sogenannte Plastizität von Nervenzellen fördert, das heißt das Auswachsen von Nervenzellfortsätzen, und das Schaffen von Verbindungen von Nervenzellen, sozusagen eine Netzwerkstruktur im Gehirn. "
Und wegen dieser neuroprotektiven Eigenschaften könnte EPO vielleicht einmal für die Behandlung von Schlaganfallpatienten genutzt werden. Beim Schlaganfall kommt es ja durch den Verschluss eines Blutgefäßes zu einer Unterversorgung und letztendlich zum Absterben von Gehirnzellen. Pilotstudien an Tieren und auch an Menschen haben gezeigt, dass EPO vermutlich in der Lage ist, dass Absterben von Hirnzellen nach einem Schlaganfall zu reduzieren.
" Wir haben nicht nur einen sofortigen Zelltod, in dem Areal das versorgt wird, sondern wir haben auch in der Umgebung einen Zelltod der langsam passiert, der sozusagen induziert wird in der Umgebung und dieser Zelltod kann aufgefangen werden durch EPO. "
Selbst die Behandlung von Herzinfarkten erscheint manchem Forscher möglich, denn EPO kann vermutlich auch den Zelltod im Bereich des Herzmuskels verhindern. Kein Wunder, dass die Pharmaindustrie die Entwicklung neuer EPO Medikamente vorantreibt. Sie arbeitet daran, EPO auch in Tablettenform anzubieten. Bislang muss EPO noch injiziert werden, weil das Eiweißhormon im Magen Darmtrakt abgebaut wird. Für die Patienten, die sich dann keine Spritzen mehr verabreichen müssten, wäre das ein Segen. Für Dopingforscher wie Horst Pagel von der Lübecker Universität allerdings eher ein Fluch.
" Das ist für den Dopingkontrolleur insofern der Horror, als das ein völlig neues Molekül ist, und ich dafür wieder einen neuen Test entwickeln muss - von Null angefangen. "
Und nicht nur Dopingexperten beobachten diese Entwicklungen noch mit Skepsis. Denn die neuen Substanzen, das haben die Studie gezeigt, regen nicht nur das EPO Gen an, sondern noch rund Hundert andere Gene. Es ist also noch offen, was außer den erwünschten roten Blutkörperchen noch so alles gebildet werden könnte.