Zum Beispiel ein Patient, bei dem die Hauptschlagader geplatzt war. Dort musste dann notfallmäßig ein Ersatz der Hauptschlagader und der beiden Beckengefäße durchgeführt werden, das war ein recht langer Eingriff, der insgesamt dann mit einigen Problemen in den Beinarterien bis in die frühen Abendstunden dauerte. Es ist sicherlich ja auch eine gewisse körperliche Müdigkeit, die man dann auch verspürt, wenn man zehn Stunden im Operationssaal am Stück gestanden hat ohne zu essen und zu trinken.
Gröne hat aber nicht nur das Skalpell anzusetzen, zu seinem Arbeitsalltag gehören auch Sprechstunden, Visiten, Krankenkassenabrechnungen, Weiterbildungen und – da er in einer Uni-Klinik arbeitet- Forschungsprojekte.
Es ist sicherlich in Spitzenzeiten auch mal so, dass man letztendlich mit Abarbeitung der Forschung und natürlich auch der Klinik auf Wochenstunden teilweise bis 60-70 kommt.
Der junge Assistenzarzt ist deshalb manchmal richtig übermüdet - was durchaus gefährlich sein kann.
Die Folgen einer Übermüdung können natürlich auch Unkonzentriertheit sein und Unkonzentriertheit kann sich im OP bemerkbar machen, indem man bestimmte Schritte einer Operation vergisst, auslässt, teilweise nachholen muss oder zusätzliche Probleme, Komplikationen bekommt, dass diese Operation länger dauert, Blutungen setzt. Das ist in jedem Bereich so, wenn Sie übermüdet Auto fahren können Sie natürlich genau so am Steuer einnicken und jemandem hinten drauf rollen.
Viel Stress und viel Verantwortung – Grund für die Medizinstudenten, immer häufiger eine andere Facharztausbildung zu wählen als die chirurgische. So die Bilanz des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Professor Matthias Rothmund.
Wenn Sie die Fächer innerhalb der Medizin sehen, da gibt es sehr gute Daten aus den USA, dann sieht man dass sich junge Leute heute eher für Fächer entscheiden, die kontrollierbaren Lebensstil erlauben. Wo der Arzt, wenn er morgens anfängt zu arbeiten, ganz genau weiß, um halb fünf bin ich fertig. Das weiß er in der Chirurgie nicht. Aber er weiß es in der Anästhesie zum Beispiel, was ein zeitlich sehr geordnetes Fach ist, oder er weiß es in der Dermatologie, wo es eben nicht so stressig zugeht.
Nicht nur die hohe Arbeitsbelastung, auch die Honorierung der Chirurgen trägt zum Nachwuchsmangel bei. Privatdozent Wolfgang Schröder von der Uni-Klinik in Köln hat dies kürzlich untersucht.
Wir haben vor kurzem eine Umfrage gemacht in Nordrhein-Westfalen und dort zur Bezahlung aktuelle Daten erhoben. es ist so, dass der Chirurg in Ausbildung im Schnitt 3000 Euro netto inklusive aller Zulagen verdient. Das bei einer 65-Stunden-Woche. Wenn man das also umrechnet ist das ungefähr ein Stundenlohn von elf bis zwölf Euro netto. Wir halten dies für eine nicht leistungsgerechte Vergütung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass ein Großteil der Chirurgen – über 60 Prozent –überhaupt keine Überstunden bezahlt bekommen und dadurch natürlich auch dieser geringe Stundenlohn ermittelt werden kann.
Professor Hartwig Bauer, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, räumt ein, dass sein Berufsstand zum Teil mit Schuld an der Misere ist. So sei die bisherige Ausbildung der Chirurgen mangelhaft gewesen. Bis dato habe jeder Klinikchef weitgehend selbst entscheiden können, wie er seine Assistenzärzte schule, kritisiert Bauer. Dies werde nun ändern.
Wir haben jetzt hier Lernzielkataloge, kann man das nennen, vorgegeben, dass hier ein so genanntes Logbuch an die Hand gegeben wird, wo genau aufgeführt ist, was er wann in welcher Abfolge abzuleisten hat und nicht nur gegengezeichnet also überprüft wird, sondern er hat auch was in den Händen und kann zu seinem Chef gehen und sagen: Also bitte nach meiner Weiterbildung müsste ich eigentlich die und die Dinge jetzt haben. Also wir müssen überlegen, wie ich da jetzt dran komme.
Ebenso sollen Pflichtgespräche der Assistenzärzte mit ihren Ausbildern vorgeschrieben werden sowie Qualifizierungskurse für die Ausbilder selbst. Werde die Fortbildung zum Chirurgen nicht attraktiver und werde nicht mehr Nachwuchs gewonnen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, hätten die Patienten bald schon lange Wartezeiten für Operationen in Kauf zu nehmen.
Gröne hat aber nicht nur das Skalpell anzusetzen, zu seinem Arbeitsalltag gehören auch Sprechstunden, Visiten, Krankenkassenabrechnungen, Weiterbildungen und – da er in einer Uni-Klinik arbeitet- Forschungsprojekte.
Es ist sicherlich in Spitzenzeiten auch mal so, dass man letztendlich mit Abarbeitung der Forschung und natürlich auch der Klinik auf Wochenstunden teilweise bis 60-70 kommt.
Der junge Assistenzarzt ist deshalb manchmal richtig übermüdet - was durchaus gefährlich sein kann.
Die Folgen einer Übermüdung können natürlich auch Unkonzentriertheit sein und Unkonzentriertheit kann sich im OP bemerkbar machen, indem man bestimmte Schritte einer Operation vergisst, auslässt, teilweise nachholen muss oder zusätzliche Probleme, Komplikationen bekommt, dass diese Operation länger dauert, Blutungen setzt. Das ist in jedem Bereich so, wenn Sie übermüdet Auto fahren können Sie natürlich genau so am Steuer einnicken und jemandem hinten drauf rollen.
Viel Stress und viel Verantwortung – Grund für die Medizinstudenten, immer häufiger eine andere Facharztausbildung zu wählen als die chirurgische. So die Bilanz des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Professor Matthias Rothmund.
Wenn Sie die Fächer innerhalb der Medizin sehen, da gibt es sehr gute Daten aus den USA, dann sieht man dass sich junge Leute heute eher für Fächer entscheiden, die kontrollierbaren Lebensstil erlauben. Wo der Arzt, wenn er morgens anfängt zu arbeiten, ganz genau weiß, um halb fünf bin ich fertig. Das weiß er in der Chirurgie nicht. Aber er weiß es in der Anästhesie zum Beispiel, was ein zeitlich sehr geordnetes Fach ist, oder er weiß es in der Dermatologie, wo es eben nicht so stressig zugeht.
Nicht nur die hohe Arbeitsbelastung, auch die Honorierung der Chirurgen trägt zum Nachwuchsmangel bei. Privatdozent Wolfgang Schröder von der Uni-Klinik in Köln hat dies kürzlich untersucht.
Wir haben vor kurzem eine Umfrage gemacht in Nordrhein-Westfalen und dort zur Bezahlung aktuelle Daten erhoben. es ist so, dass der Chirurg in Ausbildung im Schnitt 3000 Euro netto inklusive aller Zulagen verdient. Das bei einer 65-Stunden-Woche. Wenn man das also umrechnet ist das ungefähr ein Stundenlohn von elf bis zwölf Euro netto. Wir halten dies für eine nicht leistungsgerechte Vergütung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass ein Großteil der Chirurgen – über 60 Prozent –überhaupt keine Überstunden bezahlt bekommen und dadurch natürlich auch dieser geringe Stundenlohn ermittelt werden kann.
Professor Hartwig Bauer, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, räumt ein, dass sein Berufsstand zum Teil mit Schuld an der Misere ist. So sei die bisherige Ausbildung der Chirurgen mangelhaft gewesen. Bis dato habe jeder Klinikchef weitgehend selbst entscheiden können, wie er seine Assistenzärzte schule, kritisiert Bauer. Dies werde nun ändern.
Wir haben jetzt hier Lernzielkataloge, kann man das nennen, vorgegeben, dass hier ein so genanntes Logbuch an die Hand gegeben wird, wo genau aufgeführt ist, was er wann in welcher Abfolge abzuleisten hat und nicht nur gegengezeichnet also überprüft wird, sondern er hat auch was in den Händen und kann zu seinem Chef gehen und sagen: Also bitte nach meiner Weiterbildung müsste ich eigentlich die und die Dinge jetzt haben. Also wir müssen überlegen, wie ich da jetzt dran komme.
Ebenso sollen Pflichtgespräche der Assistenzärzte mit ihren Ausbildern vorgeschrieben werden sowie Qualifizierungskurse für die Ausbilder selbst. Werde die Fortbildung zum Chirurgen nicht attraktiver und werde nicht mehr Nachwuchs gewonnen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, hätten die Patienten bald schon lange Wartezeiten für Operationen in Kauf zu nehmen.