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Geisternacht

Wissenschaft und Aberglaube kommen sich gelegentlich in die Quere. Manchmal kreieren Menschen Geschichten, die lang anhaltende Traditionen nach sich ziehen. Dazu zählt auch der heutige Tag – der Tag vor Allerheiligen oder der Tag Halloween.

Damond Benningfield |
    Astronomisch gesehen zählen beide Tage zu den "Cross Quarter Days". Diese Tage teilen die Jahreszeiten. Der 31. Oktober und der 1. November fallen grob gesehen in die Mitte zwischen Herbsttagundnachtgleiche und Wintersonnenwende. Früher waren sie einmal der Beginn einer Jahreszeit. Nach Halloween begann der Winter. In Ländern Nordeuropas fürchtete man diese Zeit. Die Ernte war eingefahren und die langen, dunklen Nächte standen bevor. Licht und Wärme waren in weiter Ferne. So entwickelte sich der Glaube, dass verlorene Seelen umherwandern und neue Bewohner suchen. Genau hier hat die Tradition von Halloween ihren Ursprung.

    Vor etwa 2500 Jahren löschten die Kelten ihre häuslichen Feuer in dieser Nacht, damit solche Seelen sich nicht angezogen fühlten. Priester entzündeten riesige Feuer, um die Geister zu verjagen. Die Menschen verkleideten sich in furchterregende Kostüme. Damit wollten sie den Seelen zeigen, dass sie bereits besessen sind.

    Im Laufe der Jahrhunderte hat Halloween seine tiefe Bedeutung verloren. Heute wird der Tag – jetzt auch in Deutschland – vermarktet. Gegenpunkt zu Halloween sind Allerheiligen und Allerseelen – Tage, an denen Angehörige die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen und für deren Seelen beten.