Eine kleine Schar mutiger Touristen lauscht gebannt einer ganz und gar nicht vertrauenswürdig wirkenden dunklen Gestalt, die in einen langen, schwarzen Wollmantel gehüllt ist und den großen, grauen Filzhut tief ins Gesicht gezogen hat. Armin Padberg ist einer von insgesamt 13 Stadtführern in Arnsberg und seine Leidenschaft ist es, die Besucher das Fürchten zu lehren ...
" Es gab in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts einen Verräter. Er konnte das Feme-Geheimnis nicht für sich behalten und seine Fem-Genossen, oder wie man damals sagte, seine Fem-Genoten, die kamen ihm auf die Spur und so wurde er in den Bannkreis geführt, er wurde in die Knie gezwungen, der Henker schnitt ihm mit einem wohlzielenden Schnitt den Hals auf - von hinten - nahm eine Zange, packte die verräterische Zunge, zog sie nach hinten heraus, schnitt sie ab - und anschließend wurde der Verräter am nächsten Baum, einer Linde, dem Blutbaum, aufgehängt." "
In den engen Gassen der Arnsberger Altstadt fühlen sich die Touristen in das Mittelalter zurückversetzt. Im Mondschein setzt sich die Silhouette der Arnsberger Burgruine gegen den Nachthimmel ab. Zu ihren Füßen liegt die historische Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern. Prägend für das Stadtbild sind auch einige Gebäude kurfürstlicher Würdenträger wie etwa der Weichsche Hof oder Der Landsberger Hof. Einst Wohnsitz einer eine kurfürstlichen Mätresse, beherbergt er heute das Sauerlandmuseum. Das Wahrzeichen Arnsbergs ist der alte Glockenturm.
Zu den das Stadtbild prägenden Gebäuden gehört auch die so genannte Alte Regierung: Ursprünglich Ende des 18. Jahrhunderts als Zuchthaus erbaut, ist es heute Sitz des Arnsberger Verwaltungsgerichts.
Im Denkmalbereich der historischen Ortsanlage steht die evangelische Auferstehungskirche nahe dem Neumarkt mit seinen im klassizistischen Stil erstellten Gebäuden aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Die Ausstrahlung der geschichtsträchtigen Regierungsstadt und der schaurige Stadtführer verfehlen ihre Wirkung in dieser kalten, dunklen Herbstnacht nicht:
" Es ist jetzt aber auch durch das Wetter sehr schön - es ist irgendwie schon ein bisschen windig, kalt, die Wolken verschieben sich, der Mond, der ab und zu Vollmond ist, dann ist er wieder hinter den Wolken verschwunden, also, es ist schön." Er macht das wunderbar und es ist viel Geschichte dabei 16 "Bisschen kalt, aber interessant128 sehr interessant, ganz toll, spannend."
Seit gut einem Jahr schöpft Padberg seine Erzählungen aus der reichhaltigen Arnsberger Stadtgeschichte und seine Führungen sind jedes Mal ausgebucht. Die Besucher allerdings beweisen immer öfter gute Nerven:
"Na ja, ich glaube, heute sind die Menschen doch vieles gewohnt: schauen Sie sich mal an, was so in den Videotheken steht, da muss ich mich schon ganz schön reinhängen, um die Leute zum Gruseln zu bringen, aber es gibt schon die ein oder andere Sache, da schlucken die Leute." "
Der Weg führt rund um die Arnsberger Schlossruine über das jahrhundertealte Kopfsteinpflaster durch die engen Gässchen mit den gepflegten Fachwerkhäusern. Wer dem Stadtführer lauscht, für den wird die Arnsberger Vergangenheit wieder lebendig. Padberg erzählt auch von den Schattenseiten des Mittelalters - vom Unrat, der in den Gassen moderte und die Ratten herbeilockte und damit auch die große Pest. Ihr fiel im 14. Jahrhundert jeder 3. Mitteleuropäer zum Opfer.
Der Stadtführer erinnert außerdem an ein besonders grausames Kapitel: die Hexenverfolgung, die zwischen 1550 und 1650 ihren Höhepunkt erreicht hatte:
"Hier in der Stadt Arnsberg wohnte der Hexenrichter Dr. Heinrich von Schultheiss. Er war der Hexenkommissarius des Kurfürsten Ferdinand von Bayern. Auf seine Kappe gehen ungefähr 1100 Justizmorde an unschuldigen Menschen. 036 Zu jener Zeit glaubten viele, dass Frauen zu nächtlicher Stunde auf Besen reitend zu Hexentanzplätzen fliegen würden, um mit dem Teufel eine Buhlschaft einzugehen. Das hatte schon der Dominikanerpater Heinrich Institoris in seinem Buch "Maleus Malefikarum" geschrieben - der Hexenhammer." "
Bevor Armin Padberg seine Gäste nach fast zwei Stunden in die warme Wirtsstube des "Alten Backhauses" führt, hält er noch einmal an. Er zeigt auf die dunklen Baumwipfel im nahegelegenen Stadtwald und erzählt die sagenumwobene Geschichte vom Knüppelhund. Dieses unheimliche Biest soll ein Abgesandter des Gottes Wotan gewesen sein, der einst mit seinem achtbeinigen Pferd Sleibnier und den beiden Raben Hugmin und Mumin über den Himmel ritt. Angeblich zeigt sich das Wesen auch heute noch:
"Es ist eher eine Bestie, fast brusthoch. Er hat graues, struppiges Fell, eine lange Rute und riesige rotleuchtende Augen. 080 Aber wer genug Mumm in den dunklen Nächten hat, den Hund packt und ihn dreimal gegen den Strich von der Spitze des Schwanzes gegen den Strich bis hinter die Ohren streichelt, der wird belohnt werden mit einem unermesslich großen Schatz. Aber bisher, seit den Zeiten der alten Sachsen, ist das noch nie jemand gelungen."
" Es gab in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts einen Verräter. Er konnte das Feme-Geheimnis nicht für sich behalten und seine Fem-Genossen, oder wie man damals sagte, seine Fem-Genoten, die kamen ihm auf die Spur und so wurde er in den Bannkreis geführt, er wurde in die Knie gezwungen, der Henker schnitt ihm mit einem wohlzielenden Schnitt den Hals auf - von hinten - nahm eine Zange, packte die verräterische Zunge, zog sie nach hinten heraus, schnitt sie ab - und anschließend wurde der Verräter am nächsten Baum, einer Linde, dem Blutbaum, aufgehängt." "
In den engen Gassen der Arnsberger Altstadt fühlen sich die Touristen in das Mittelalter zurückversetzt. Im Mondschein setzt sich die Silhouette der Arnsberger Burgruine gegen den Nachthimmel ab. Zu ihren Füßen liegt die historische Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern. Prägend für das Stadtbild sind auch einige Gebäude kurfürstlicher Würdenträger wie etwa der Weichsche Hof oder Der Landsberger Hof. Einst Wohnsitz einer eine kurfürstlichen Mätresse, beherbergt er heute das Sauerlandmuseum. Das Wahrzeichen Arnsbergs ist der alte Glockenturm.
Zu den das Stadtbild prägenden Gebäuden gehört auch die so genannte Alte Regierung: Ursprünglich Ende des 18. Jahrhunderts als Zuchthaus erbaut, ist es heute Sitz des Arnsberger Verwaltungsgerichts.
Im Denkmalbereich der historischen Ortsanlage steht die evangelische Auferstehungskirche nahe dem Neumarkt mit seinen im klassizistischen Stil erstellten Gebäuden aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Die Ausstrahlung der geschichtsträchtigen Regierungsstadt und der schaurige Stadtführer verfehlen ihre Wirkung in dieser kalten, dunklen Herbstnacht nicht:
" Es ist jetzt aber auch durch das Wetter sehr schön - es ist irgendwie schon ein bisschen windig, kalt, die Wolken verschieben sich, der Mond, der ab und zu Vollmond ist, dann ist er wieder hinter den Wolken verschwunden, also, es ist schön." Er macht das wunderbar und es ist viel Geschichte dabei 16 "Bisschen kalt, aber interessant128 sehr interessant, ganz toll, spannend."
Seit gut einem Jahr schöpft Padberg seine Erzählungen aus der reichhaltigen Arnsberger Stadtgeschichte und seine Führungen sind jedes Mal ausgebucht. Die Besucher allerdings beweisen immer öfter gute Nerven:
"Na ja, ich glaube, heute sind die Menschen doch vieles gewohnt: schauen Sie sich mal an, was so in den Videotheken steht, da muss ich mich schon ganz schön reinhängen, um die Leute zum Gruseln zu bringen, aber es gibt schon die ein oder andere Sache, da schlucken die Leute." "
Der Weg führt rund um die Arnsberger Schlossruine über das jahrhundertealte Kopfsteinpflaster durch die engen Gässchen mit den gepflegten Fachwerkhäusern. Wer dem Stadtführer lauscht, für den wird die Arnsberger Vergangenheit wieder lebendig. Padberg erzählt auch von den Schattenseiten des Mittelalters - vom Unrat, der in den Gassen moderte und die Ratten herbeilockte und damit auch die große Pest. Ihr fiel im 14. Jahrhundert jeder 3. Mitteleuropäer zum Opfer.
Der Stadtführer erinnert außerdem an ein besonders grausames Kapitel: die Hexenverfolgung, die zwischen 1550 und 1650 ihren Höhepunkt erreicht hatte:
"Hier in der Stadt Arnsberg wohnte der Hexenrichter Dr. Heinrich von Schultheiss. Er war der Hexenkommissarius des Kurfürsten Ferdinand von Bayern. Auf seine Kappe gehen ungefähr 1100 Justizmorde an unschuldigen Menschen. 036 Zu jener Zeit glaubten viele, dass Frauen zu nächtlicher Stunde auf Besen reitend zu Hexentanzplätzen fliegen würden, um mit dem Teufel eine Buhlschaft einzugehen. Das hatte schon der Dominikanerpater Heinrich Institoris in seinem Buch "Maleus Malefikarum" geschrieben - der Hexenhammer." "
Bevor Armin Padberg seine Gäste nach fast zwei Stunden in die warme Wirtsstube des "Alten Backhauses" führt, hält er noch einmal an. Er zeigt auf die dunklen Baumwipfel im nahegelegenen Stadtwald und erzählt die sagenumwobene Geschichte vom Knüppelhund. Dieses unheimliche Biest soll ein Abgesandter des Gottes Wotan gewesen sein, der einst mit seinem achtbeinigen Pferd Sleibnier und den beiden Raben Hugmin und Mumin über den Himmel ritt. Angeblich zeigt sich das Wesen auch heute noch:
"Es ist eher eine Bestie, fast brusthoch. Er hat graues, struppiges Fell, eine lange Rute und riesige rotleuchtende Augen. 080 Aber wer genug Mumm in den dunklen Nächten hat, den Hund packt und ihn dreimal gegen den Strich von der Spitze des Schwanzes gegen den Strich bis hinter die Ohren streichelt, der wird belohnt werden mit einem unermesslich großen Schatz. Aber bisher, seit den Zeiten der alten Sachsen, ist das noch nie jemand gelungen."