Am Telefon ist Prof. Dr. Hartmut Schiedermair, der Präsident des Deutschen Hochschulverbands:
Frage: Wie weit geht der Ideenklau? Haben sie da Beispiele?
Schiedermair: Wir haben doch die große Sorge, dass die Versuchung, sich über das Internet Referate, Hausarbeiten und Diplomarbeiten abzukupfern riesengroß geworden ist. Wir haben keine verlässlichen Zahlen, Schätzungen aus Amerika aber sind geradezu bestürzend. In Deutschland gibt es bislang nur Stichproben: von 34 von Studierenden abgelieferten Texten waren beispielsweise 12 Plagiate.
Frage: Haben denn Studenten kein Unrechtsbewusstsein mehr?
Schiedermair: Das ist das Problem. Ich finde es bemerkenswert, denn hier geht es um geistigen Diebstahl und Betrug. Wer auffliegt, sollte eigentlich auch entsprechende Sanktionen zu befürchten haben. Ich glaube aber in der Tat, dass heute das Unrechtsbewusstsein nicht mehr verbreitet ist. Statt Betrug und Diebstahl, nennt man das ganze downloaden . Sie sehen an dieser Stelle, dass die Sprachveränderung auch Inhalte verdrängt, dann muss man die Dinge eben beim Namen nennen.
Frage: Jährlich gibt es eine Masse studentischer schriftlicher Arbeiten. Welche Kontrolle können Professoren leisten?
Schiedermair: Das ist natürlich bei der Fülle von Hausarbeiten sehr schwierig. In den Vereinigten Staaten werden eigene Prüfprogramme schon als Software zur Verfügung gestellt. Die sind natürlich immens teuer. Das ist insgesamt für die Kollegen eine sehr schwierige Aufgabe. Zumindest bei Examensarbeiten darf man nicht darauf verzichten, gewisse Kontrollen im Internet zu nutzen.
Frage: Sollen die Professoren ihre Studierenden mit den eigenen Mitteln schlagen?
Schiedermair: In der Tat. Die Betrugsversuche, auch massive Versuche, haben in der vergangenen Zeit aufgrund des gesteigerten Drucks deutlich zugenommen. Heute ist die Kontrolle durch die technischen Möglichkeiten des Internets etwas schwieriger geworden.
Related Links:
Deutscher Hochschulverband
Die Plagiate-Suchmaschine EduTie
Plagiarism.org
Universitäten wehren sich gegen Schummelseiten
Frage: Wie weit geht der Ideenklau? Haben sie da Beispiele?
Schiedermair: Wir haben doch die große Sorge, dass die Versuchung, sich über das Internet Referate, Hausarbeiten und Diplomarbeiten abzukupfern riesengroß geworden ist. Wir haben keine verlässlichen Zahlen, Schätzungen aus Amerika aber sind geradezu bestürzend. In Deutschland gibt es bislang nur Stichproben: von 34 von Studierenden abgelieferten Texten waren beispielsweise 12 Plagiate.
Frage: Haben denn Studenten kein Unrechtsbewusstsein mehr?
Schiedermair: Das ist das Problem. Ich finde es bemerkenswert, denn hier geht es um geistigen Diebstahl und Betrug. Wer auffliegt, sollte eigentlich auch entsprechende Sanktionen zu befürchten haben. Ich glaube aber in der Tat, dass heute das Unrechtsbewusstsein nicht mehr verbreitet ist. Statt Betrug und Diebstahl, nennt man das ganze downloaden . Sie sehen an dieser Stelle, dass die Sprachveränderung auch Inhalte verdrängt, dann muss man die Dinge eben beim Namen nennen.
Frage: Jährlich gibt es eine Masse studentischer schriftlicher Arbeiten. Welche Kontrolle können Professoren leisten?
Schiedermair: Das ist natürlich bei der Fülle von Hausarbeiten sehr schwierig. In den Vereinigten Staaten werden eigene Prüfprogramme schon als Software zur Verfügung gestellt. Die sind natürlich immens teuer. Das ist insgesamt für die Kollegen eine sehr schwierige Aufgabe. Zumindest bei Examensarbeiten darf man nicht darauf verzichten, gewisse Kontrollen im Internet zu nutzen.
Frage: Sollen die Professoren ihre Studierenden mit den eigenen Mitteln schlagen?
Schiedermair: In der Tat. Die Betrugsversuche, auch massive Versuche, haben in der vergangenen Zeit aufgrund des gesteigerten Drucks deutlich zugenommen. Heute ist die Kontrolle durch die technischen Möglichkeiten des Internets etwas schwieriger geworden.
Related Links:
Deutscher Hochschulverband
Die Plagiate-Suchmaschine EduTie
Plagiarism.org
Universitäten wehren sich gegen Schummelseiten