"Frau: Dass es Elterngeld jetzt gibt, ist superklasse, vielen Dank an dieser Stelle an alle, die die Entscheidung mit getroffen haben
Mann: Wir sind nicht drauf angewiesen will ich jetzt nicht sagen, es ist natürlich ne große Hilfe, aber unser Glück hängt davon nicht ab.
Frau: Das hast du schön gesagt."
Von dem guten halben Dutzend Paare, das sich im Seminarraum eines Kölner Krankenhauses eingefunden hat, freuen sich alle über das Elterngeld. Ein Grund, jetzt ein Kind zu bekommen, war es aber für keinen. Und trotz aller Euphorie über die sanft steigende Geburtenquote im ersten Elterngeldjahr ist das auch gut so meint Seminarleiterin Bettina Gerber:
"Wenn es so wäre, wäre es ein sehr trauriger Grund, muss ich sagen."
Die Eltern sind hier, um sich von der jungen Rechtsanwältin, selbst vor einem guten Jahr Mutter geworden, über den ganzen komplexen Bereich Kind und Berufstätigkeit zu informieren.
"Eigentlich ist es wirklich ein Rundum-Thema, es fängt an mit der Mutterschutzzeit, Mutterschutzgeld, Elternzeit, Elterngeld, geht weiter mit dem Wiedereinstieg in Teilzeit und Betreuungskapazität für die Kinder, von daher ist es wirklich ganz wichtig, ganz frühzeitig zu planen und das gut umzusetzen. "
Alle die hier sitzen, sind berufstätig und alle Frauen wollen auch nach der Geburt des Kindes wieder in den Beruf einsteigen. Den angehenden Müttern und Vätern reicht es nicht nur, zu erfahren, wann und wie sie das Elterngeld beantragen müssen.
"Interessant wird eben genau dann die Phase, wenn’s wegfällt."
Meint zum Beispiel Andreas Schmidt, angestellt bei einem Logistikunternehmen und werdender Vater. Die Seminarteilnehmer wollen auch wissen, wie sie am besten mit der Elternzeit umgehen. Nimmt man ein Jahr oder zwei? Wie geht man mit dem Teilzeit-Wiedereinstieg um und wie verhandelt man das am besten mit dem Chef? Und müssen wir tatsächlich jetzt schon unser ungeborenes Kind in der Kita anmelden? Allein das Elterngeld wirft viele Fragen auf.
Nach fast einem Jahr Umgang mit der damit verbundenen Bürokratie, weiß Bettina Gerber auch allerhand über Fallstricke. Zum Beispiel, dass vor allem in den großen Städten schon mal einige Monate ins Land gehen können, bevor der Antrag bewilligt ist. Abschläge werden nicht gezahlt.
"Frau: das wussten wir gar nicht/Mann: man ist jetzt nicht geschockt/Frau: ich schon…"
Aber auch bei der Berechnung des Elterngeldes tun sich viele Fragen auf. 67 Prozent vom Nettogehalt der vorangegangenen zwölf Monate sollen es sein – soweit klingt es ganz einfach. Aber:
"Einmalzahlungen wie zum Beispiel Weihnachtsgeld werden bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt, so dass die 67 % vom Nettolohn oft weniger Geld sind als erwartet."
Auch bei Schichtzulagen und Provisionen kann es schwierig werden. Bei Selbständigen werfen die Berechnungen viele Fragen auf, und ganz kompliziert wird es, wenn jemand selbständige Tätigkeit und Festanstellung kombiniert. Vernünftige Auskünfte bei den zuständigen Stellen zu bekommen sei schwierig, meint die Rechtsanwältin und:
"Viele der Anträge sind auch falsch beschieden, das muss man auch so sehen."
Für Otto-Normalverbraucher sind die Berechnungen der Ämter oft kaum nachzuvollziehen. Die Seminarteilnehmer sind daher froh, dass sie an diesem Abend für zehn Euro pro Paar wichtige Informationen bekommen – und Detailfragen auch noch per email nachschieben können. Alle anwesenden Väter wollen übrigens mindestens zwei Monate Elternzeit nehmen und liegen damit im Bundestrend. Für Bettina Gerber wäre das der größte Erfolg des Gesetzes
"Dass tatsächlich die Tendenz so weitergeht, dass mehr Väter Elterngeld beziehen, weil, das ist auch gut für die Mütter, weil dann die Arbeitgeber nicht immer nur auf die Mütter und die Frauen schielen im gebärfähigen Alter und die benachteiligen."
Dazu müssten die Männer aber vor allem auch selber mehr Mut fassen und die gesellschaftliche Anerkennung für Männer, die sich partnerschaftlich an der Erziehung der Kinder beteiligen wachsen, meint die Rechtsanwältin. Die meiste Kritik erntet das Gesetz für den bürokratischen Aufwand, der damit verbunden ist. Und da sieht Bettina Gerber mit den Jahreswechsel eine Verschärfung auf die Betroffenen zukommen:
"Ab dem 1.1.2008 sind die Kommunen zuständig für das Elterngeld. Es ist so, dass die Versorgungsämter, die bis Ende des Jahres das bearbeitet haben, schon geschlossen haben. Hier in Köln das Versorgungsamt hat am 14. Dezember geschlossen, das heißt man erreicht dort niemanden mehr. Das wird die Konsequenz haben, dass die Anträge sehr lange liegen bleiben werden, es wird ein Antragsstau entstehen, das befürchte ich. "
Mann: Wir sind nicht drauf angewiesen will ich jetzt nicht sagen, es ist natürlich ne große Hilfe, aber unser Glück hängt davon nicht ab.
Frau: Das hast du schön gesagt."
Von dem guten halben Dutzend Paare, das sich im Seminarraum eines Kölner Krankenhauses eingefunden hat, freuen sich alle über das Elterngeld. Ein Grund, jetzt ein Kind zu bekommen, war es aber für keinen. Und trotz aller Euphorie über die sanft steigende Geburtenquote im ersten Elterngeldjahr ist das auch gut so meint Seminarleiterin Bettina Gerber:
"Wenn es so wäre, wäre es ein sehr trauriger Grund, muss ich sagen."
Die Eltern sind hier, um sich von der jungen Rechtsanwältin, selbst vor einem guten Jahr Mutter geworden, über den ganzen komplexen Bereich Kind und Berufstätigkeit zu informieren.
"Eigentlich ist es wirklich ein Rundum-Thema, es fängt an mit der Mutterschutzzeit, Mutterschutzgeld, Elternzeit, Elterngeld, geht weiter mit dem Wiedereinstieg in Teilzeit und Betreuungskapazität für die Kinder, von daher ist es wirklich ganz wichtig, ganz frühzeitig zu planen und das gut umzusetzen. "
Alle die hier sitzen, sind berufstätig und alle Frauen wollen auch nach der Geburt des Kindes wieder in den Beruf einsteigen. Den angehenden Müttern und Vätern reicht es nicht nur, zu erfahren, wann und wie sie das Elterngeld beantragen müssen.
"Interessant wird eben genau dann die Phase, wenn’s wegfällt."
Meint zum Beispiel Andreas Schmidt, angestellt bei einem Logistikunternehmen und werdender Vater. Die Seminarteilnehmer wollen auch wissen, wie sie am besten mit der Elternzeit umgehen. Nimmt man ein Jahr oder zwei? Wie geht man mit dem Teilzeit-Wiedereinstieg um und wie verhandelt man das am besten mit dem Chef? Und müssen wir tatsächlich jetzt schon unser ungeborenes Kind in der Kita anmelden? Allein das Elterngeld wirft viele Fragen auf.
Nach fast einem Jahr Umgang mit der damit verbundenen Bürokratie, weiß Bettina Gerber auch allerhand über Fallstricke. Zum Beispiel, dass vor allem in den großen Städten schon mal einige Monate ins Land gehen können, bevor der Antrag bewilligt ist. Abschläge werden nicht gezahlt.
"Frau: das wussten wir gar nicht/Mann: man ist jetzt nicht geschockt/Frau: ich schon…"
Aber auch bei der Berechnung des Elterngeldes tun sich viele Fragen auf. 67 Prozent vom Nettogehalt der vorangegangenen zwölf Monate sollen es sein – soweit klingt es ganz einfach. Aber:
"Einmalzahlungen wie zum Beispiel Weihnachtsgeld werden bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt, so dass die 67 % vom Nettolohn oft weniger Geld sind als erwartet."
Auch bei Schichtzulagen und Provisionen kann es schwierig werden. Bei Selbständigen werfen die Berechnungen viele Fragen auf, und ganz kompliziert wird es, wenn jemand selbständige Tätigkeit und Festanstellung kombiniert. Vernünftige Auskünfte bei den zuständigen Stellen zu bekommen sei schwierig, meint die Rechtsanwältin und:
"Viele der Anträge sind auch falsch beschieden, das muss man auch so sehen."
Für Otto-Normalverbraucher sind die Berechnungen der Ämter oft kaum nachzuvollziehen. Die Seminarteilnehmer sind daher froh, dass sie an diesem Abend für zehn Euro pro Paar wichtige Informationen bekommen – und Detailfragen auch noch per email nachschieben können. Alle anwesenden Väter wollen übrigens mindestens zwei Monate Elternzeit nehmen und liegen damit im Bundestrend. Für Bettina Gerber wäre das der größte Erfolg des Gesetzes
"Dass tatsächlich die Tendenz so weitergeht, dass mehr Väter Elterngeld beziehen, weil, das ist auch gut für die Mütter, weil dann die Arbeitgeber nicht immer nur auf die Mütter und die Frauen schielen im gebärfähigen Alter und die benachteiligen."
Dazu müssten die Männer aber vor allem auch selber mehr Mut fassen und die gesellschaftliche Anerkennung für Männer, die sich partnerschaftlich an der Erziehung der Kinder beteiligen wachsen, meint die Rechtsanwältin. Die meiste Kritik erntet das Gesetz für den bürokratischen Aufwand, der damit verbunden ist. Und da sieht Bettina Gerber mit den Jahreswechsel eine Verschärfung auf die Betroffenen zukommen:
"Ab dem 1.1.2008 sind die Kommunen zuständig für das Elterngeld. Es ist so, dass die Versorgungsämter, die bis Ende des Jahres das bearbeitet haben, schon geschlossen haben. Hier in Köln das Versorgungsamt hat am 14. Dezember geschlossen, das heißt man erreicht dort niemanden mehr. Das wird die Konsequenz haben, dass die Anträge sehr lange liegen bleiben werden, es wird ein Antragsstau entstehen, das befürchte ich. "