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Geldanlage
Was ist eigentlich die Umlaufrendite?

Schuldscheine vom Staat können auch an der Börse gehandelt werden. Wer sie verkaufen will, sollte sich informieren, was sie wert sind. Das zeigt die Umlaufrendite, die einmal am Tag von der Bundesbank ermittelt wird. Sie spiegelt, auf welchem Niveau sich die Marktzinsen aktuell befinden.

Von Günter Hetzke | 08.05.2015
    Die Bankentürme von Frankfurt am Main scheinen kurz nach Sonnenuntergang aus vielen kleinen Eurozeichen zu bestehen.
    Die Umlaufrendite wird einmal am Tag von der Bundesbank ermittelt. (picture alliance / Daniel Reinhardt)
    Braucht ein Staat Geld, dann kann er sich das bei Anlegern besorgen. Er gibt dafür ein Wertpapier heraus, einen Schuldschein. Schuldscheine gibt es mit unterschiedlichen Laufzeiten von einigen Monaten bis zu vielen Jahren. Diese Wertpapiere können zum größten Teil an der Börse gehandelt werden, und zwar auf dem deutschen Rentenmarkt, der oft auch als Anleihemarkt bezeichnet wird. Der Begriff Rentenmarkt ist entstanden, weil es für die Anleihen Monat für Monat gleichbleibende Zinsen gibt - wie eine monatliche Rentenzahlung.
    Wer diese Form der Geldanlage nicht mehr will, der kann sie auch verkaufen. Was die Anleihe aktuell wert ist, zeigt die Umlaufrendite. Die wird einmal täglich von der Bundesbank ermittelt. Hier wird geguckt, wie viele Zinsen derzeit bezahlt werden bei vielen Wertpapieren, die gerade im Umlauf sind. Die Umlaufrendite zeigt also, auf welchem Niveau sich die Marktzinsen aktuell befinden.
    Steigt das Zinsniveau, dann ist das ein Dilemma für alle Anleger, die ein Papier gekauft haben, das weniger Zinsen abwirft. Sie haben nun schlechte Karten, das Produkt loszuwerden. Denn auf dem Markt gibt es ja derzeit bessere, also höher verzinste Alternativen. Es bleibt also nur eine Möglichkeit: Der Verkäufer muss den ursprünglichen Preis senken und verbucht dadurch Kursverluste.

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