Der wirklich entscheidende Schlag gegen die baskische Untergrundorganisation ist dennoch nicht gelungen, warnte Spaniens Innenminister Alfredo Rubalcaba beim Besuch in Paris:
"Diese Erfolge beweisen, dass die französisch-spanische Zusammenarbeit gegen den Terrorismus sehr gut funktioniert, aber sie beweisen auch, dass ETA noch am Leben ist!"
Jenseits und diesseits der Grenze. Allein in Frankreich sitzen zwar 172 ETA Mitglied im Gefängnis! Wie bei einer Hydra wachsen jedoch immer neue Organisationen nach. Pascal Drouhaud, ETA-Experte:
"Es ist richtig, dass einige ETA-Führungsmitglieder gefasst wurden. Aber die ETA baut sich schnell wieder auf, sie hat sich organisatorisch in viele kleinere Gruppierungen aufgeteilt. In Frankreich und in Spanien existiert die ETA weiter, aber sie hat Schläge einstecken müssen."
Die Zeiten, da die ETA Frankreich als friedliches Rückzugsgebiet betrachten konnte, sind ein für alle Mal vorbei.
Sah Frankreich die ETA-Mitglieder noch zu Zeiten der Franco Diktatur als Freiheitskämpfer an, denen völlige Bewegungsfreiheit eingeräumt wurde, ist der Organisation 1983 in Frankreich der Kampf angesagt worden. Präsident Mitterand und Spaniens Ministerpräsident Gonzalez schlossen damals ein Abkommen. Zwei Jahrzehnte später sorgte vor allem Innenminister Sarkozy dafür, dass die Sicherheitskräfte beider Länder grenzüberschreitend operieren können.
Politisch sah und sieht Frankreich freilich das Unabhängigkeitsstreben der ETA als vornehmlich spanisches Problem an. Im französischen Teil des Baskenlandes werden nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung separatistische Tendenzen nachgesagt.
Interessanterweise werden die meisten ETA-Mitglieder auch nicht im französischen Baskenland, sondern wie zuletzt in den Alpen festgenommen.
Die Waffenlager fand man über verschiedene Departements vornehmlich im Süden verstreut. Frankreichs Innenminister Brice Hortefeux:
"Es ist richtig, dass die letzten Funde eine recht breite Verteilung der Aktivitäten belegen."
Denn die Sicherheitskräfte haben das französische Baskenland, die gemeinsam mit dem Béarn zum Departement Pyrenées Atlantiques gehörenden drei baskischen Provinzen unter besonderer Beobachtung.
In Soule, Niedernavarra und Labourd leben insgesamt 270.000 Menschen, die meisten von ihnen in Labourd mit den Städten Bayonne und Biarritz an der Atlantikküste. Insgesamt stellen sie nicht einmal ein Zehntel der Gesamtbevölkerung dar, für die die Separatisten die Unabhängigkeit beanspruchen. Nur etwa ein Drittel von ihnen spricht und/oder versteht noch Baskisch – ein Effekt der Zuwanderung und vor allem jahrhundertelanger Politik französischer Kulturhegemonie. Zwar zählt Baskisch zu den vier Minderheitensprachen Frankreichs, in denen auch unterrichtet werden darf. Fördermittel gibt es aber so gut wie keine.
Immerhin stößt man in Iparralde, - der Nordseite - so der baskische Name für den französischen Teil, auf zweisprachige Straßenschilder.
Und 1997 verlieh der Präfekt den drei baskischen Provinzen das Statut des 'pays basque', Baskenlandes, eines regionalen Entwicklungsverbandes. Anders als in Spanien hat man auch keine der politisch ohnehin marginalisierten Baskenpartei verboten. Das baskische Problem reduziert sich somit aus französischer Sicht auf ein Sicherheitsproblem, zumal die ETA entgegen früheren Gepflogenheiten, mittlerweile auch auf französischem Gebiet mordet. Zwei verdeckte spanische Ermittler wurden vor einigen Jahren in Südwestfrankreich erschossen.
Befürchtet wird, dass auch französische Sicherheitskräfte ins Visier der Etarras geraten könnten. Was Spanien anbetrifft macht sich Innenminister Alfredo Rubalcaba ohnehin keine Illusionen:
"Wir Spanier wissen nur allzu gut, dass die Absicht der ETA ist, weiter zu töten. Die ETA kann ihre operativen Aktivitäten verändern, sich in größeren oder kleineren Verstecken aufhalten, im Norden oder im Süden: Die spanischen und französischen Sicherheitskräfte werden sie verfolgen und festnehmen. Dazu sind wir fest entschlossen, bis das Ganze vorbei ist!"
"Diese Erfolge beweisen, dass die französisch-spanische Zusammenarbeit gegen den Terrorismus sehr gut funktioniert, aber sie beweisen auch, dass ETA noch am Leben ist!"
Jenseits und diesseits der Grenze. Allein in Frankreich sitzen zwar 172 ETA Mitglied im Gefängnis! Wie bei einer Hydra wachsen jedoch immer neue Organisationen nach. Pascal Drouhaud, ETA-Experte:
"Es ist richtig, dass einige ETA-Führungsmitglieder gefasst wurden. Aber die ETA baut sich schnell wieder auf, sie hat sich organisatorisch in viele kleinere Gruppierungen aufgeteilt. In Frankreich und in Spanien existiert die ETA weiter, aber sie hat Schläge einstecken müssen."
Die Zeiten, da die ETA Frankreich als friedliches Rückzugsgebiet betrachten konnte, sind ein für alle Mal vorbei.
Sah Frankreich die ETA-Mitglieder noch zu Zeiten der Franco Diktatur als Freiheitskämpfer an, denen völlige Bewegungsfreiheit eingeräumt wurde, ist der Organisation 1983 in Frankreich der Kampf angesagt worden. Präsident Mitterand und Spaniens Ministerpräsident Gonzalez schlossen damals ein Abkommen. Zwei Jahrzehnte später sorgte vor allem Innenminister Sarkozy dafür, dass die Sicherheitskräfte beider Länder grenzüberschreitend operieren können.
Politisch sah und sieht Frankreich freilich das Unabhängigkeitsstreben der ETA als vornehmlich spanisches Problem an. Im französischen Teil des Baskenlandes werden nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung separatistische Tendenzen nachgesagt.
Interessanterweise werden die meisten ETA-Mitglieder auch nicht im französischen Baskenland, sondern wie zuletzt in den Alpen festgenommen.
Die Waffenlager fand man über verschiedene Departements vornehmlich im Süden verstreut. Frankreichs Innenminister Brice Hortefeux:
"Es ist richtig, dass die letzten Funde eine recht breite Verteilung der Aktivitäten belegen."
Denn die Sicherheitskräfte haben das französische Baskenland, die gemeinsam mit dem Béarn zum Departement Pyrenées Atlantiques gehörenden drei baskischen Provinzen unter besonderer Beobachtung.
In Soule, Niedernavarra und Labourd leben insgesamt 270.000 Menschen, die meisten von ihnen in Labourd mit den Städten Bayonne und Biarritz an der Atlantikküste. Insgesamt stellen sie nicht einmal ein Zehntel der Gesamtbevölkerung dar, für die die Separatisten die Unabhängigkeit beanspruchen. Nur etwa ein Drittel von ihnen spricht und/oder versteht noch Baskisch – ein Effekt der Zuwanderung und vor allem jahrhundertelanger Politik französischer Kulturhegemonie. Zwar zählt Baskisch zu den vier Minderheitensprachen Frankreichs, in denen auch unterrichtet werden darf. Fördermittel gibt es aber so gut wie keine.
Immerhin stößt man in Iparralde, - der Nordseite - so der baskische Name für den französischen Teil, auf zweisprachige Straßenschilder.
Und 1997 verlieh der Präfekt den drei baskischen Provinzen das Statut des 'pays basque', Baskenlandes, eines regionalen Entwicklungsverbandes. Anders als in Spanien hat man auch keine der politisch ohnehin marginalisierten Baskenpartei verboten. Das baskische Problem reduziert sich somit aus französischer Sicht auf ein Sicherheitsproblem, zumal die ETA entgegen früheren Gepflogenheiten, mittlerweile auch auf französischem Gebiet mordet. Zwei verdeckte spanische Ermittler wurden vor einigen Jahren in Südwestfrankreich erschossen.
Befürchtet wird, dass auch französische Sicherheitskräfte ins Visier der Etarras geraten könnten. Was Spanien anbetrifft macht sich Innenminister Alfredo Rubalcaba ohnehin keine Illusionen:
"Wir Spanier wissen nur allzu gut, dass die Absicht der ETA ist, weiter zu töten. Die ETA kann ihre operativen Aktivitäten verändern, sich in größeren oder kleineren Verstecken aufhalten, im Norden oder im Süden: Die spanischen und französischen Sicherheitskräfte werden sie verfolgen und festnehmen. Dazu sind wir fest entschlossen, bis das Ganze vorbei ist!"