Archiv


Gemini 1

Heute vor 45 Jahren hat die US-Raumfahrtbehörde NASA eine neue Raumkapsel getestet. Gemini-1 hob von Cape Canaveral zu einem unbemannten Testflug ab.

Von Dirk Lorenzen |
    Im April 1964 war der Wettlauf zum Mond voll entbrannt. Die USA, die weit hinter der Sowjetunion zurücklagen, mussten dringend Erfahrung mit Menschen im All sammeln. So wurde eilig eine neue Kapsel konstruiert, deren Stabilität überprüft werden musste. Die für das Gemini-Programm genutzte Titan-II-Rakete war eine umgebaute Interkontinentalrakete für Atomsprengköpfe.

    Die Nervosität vor dem ersten Flug war groß. Es hatte monatelange Verzögerungen gegeben, weil es in der Elektrik der Rakete immer wieder zu Kurzschlüssen gekommen war. Bei einem Raumflug hätte das womöglich tödliche Folgen haben können.

    Der Start am 8. April 1964 verlief glatt. Die Rakete funktionierte sogar besser als erwartet. Sie setzte die Kapsel auf eine 320 Kilometer hohe Bahn - über 20 Kilometer höher als ursprünglich geplant. An sich sollte die Gemini-I-Mission nach drei Erdumläufen beendet sein. Aufgrund der höheren Bahn blieb Gemini I vier Tage im All und umkreiste die Erde 64-mal. Dann stürzte sie ab und verglühte. Die neue Kapsel hatte alle automatischen Tests bestanden.

    Doch erst knapp ein Jahr später, beim Gemini-III-Flug, saßen zwei Menschen in der winzigen Kapsel. Auf späteren Gemini-Missionen haben erstmals US-Astronauten ein Raumschiff verlassen. Zudem wurde das An- und Abdocken in der Umlaufbahn geübt. Das alles diente einem Ziel: dem künftigen Apollo-Programm und der Reise zum Mond.

    Allgemeine Informationen zum Gemini-Programm der NASA

    NASA-Informationen zum Gemini-Programm