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Krankenhausreform
Gemischte Reaktion auf Eckpunktepapier von Bund und Ländern

Die Einigung von Bund und Ländern auf Eckpunkte für die geplante Krankenhausreform hat geteilte Reaktionen ausgelöst.

    Ein Ärzteteam operiert einen Patienten Operationssaal.
    Bund und Länder einigen sich auf Eckpunkte bei der Krankenhausreform. (picture alliance / dpa / Matthias Bein)
    Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, nannte das Ergebnis enttäuschend. Zwar gebe es nicht den zuvor befürchteten radikalen Totalumbau. Das Eckpunktepapier enthalte allerdings nur Absichtserklärungen und Prüfaufträge, sagte Gaß der Rheinischen Post. Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, lobte, dass sich Bund und Länder darauf verständigt hätten, bei der weiteren Entwicklung die Ärzteschaft, die Pflege, die Krankenhausgesellschaft und die Krankenkassen auf gesetzlicher Grundlage mit einzubeziehen. Das biete die Chance, die vielen Fragen sachgerecht zu klären, so Reinhardt.
    Von den Krankenkassen kam ebenfalls Zustimmung. Die Reform sei angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der offensichtlichen Qualitätsprobleme nötig, erklärte die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Reimann. Der Sozialverband VdK begrüßte seinerseits, dass für Patienten mehr Transparenz über die Behandlungsqualität von Kliniken geschaffen werden solle.
    Vorgesehen ist, bei der Finanzierung der Krankenhäuser die sogenannten Fallpauschalen durch ein System der Vorhaltepauschalen abzulösen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sagte, die Kliniken bekämen 60 Prozent der Vergütung dafür, dass sie eine Leistung anbieten könnten. Zudem sollen sich die einzelnen Kliniken stärker spezialisieren.
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.