Polen
Gemischte Reaktionen auf die Wahl des Rechtskonservativen Nawrocki zum polnischen Präsidenten

Nach der Wahl des rechtskonservativen Politikers Nawrocki zum neuen Präsidenten von Polen hoffen Vertreter europäischer Länder auf weiterhin gute Beziehungen zu dem Land.

    Karol Nawrocki (M) kommt mit seiner Frau Marta Nawrocka (l) und seinem Sohn Antoni zur einer Wahlparty.
    Rechtskonservativer Kandidat Nawrocki gewinnt Präsidentschaftswahl in Polen. (Leszek Szymanski/PAP/dpa)
    Bundespräsident Steinmeier gratulierte Nawrocki zu dessen Wahlsieg und betonte die deutsch-polnische Freundschaft. Beide Länder müssten auf dem Fundament von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zusammenarbeiten, erklärte Steinmeier. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte, sie sei zuversichtlich, dass die Europäische Union die gute Kooperation mit Polen fortsetzen könne. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, er freue sich auf die Fortsetzung der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Polen und Präsident Nawrocki. Der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, der CDU-Politiker Abraham, sprach dagegen von einem schwierigen Wahlergebnis. Im schlimmsten Fall kämen die Reformbemühungen der polnischen Regierung von Ministerpräsident Tusk zum Stillstand.
    Nawrocki hatte die Sichwahl um das Präsidentenamt mit 50,9 Prozent knapp gewonnen. Auf den pro-europäischen Kandidaten Trzaskowski entfielen 49,1 Prozent. Es wird erwartet, dass Nawrocki die Blockadehaltung seines Vorgängers Duda fortsetzt und Reformvorhaben der Regierung von Ministerpräsident Tusk mit seinem Vetorecht unterbindet. Trzaskowski räumte seine Niederlage ein und gratulierte dem Wahlsieger. Er bedaure, dass es ihm nicht gelungen sei, die Mehrheit der Bürger von seiner Vision für Polen zu überzeugen.
    Diese Nachricht wurde am 02.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.