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Generadio

Das Team vom Campus Radio Bonn ist auf dem Medienforum NRW auch verantwortlich für das Veranstaltungsradio, dass die Forumsbesucher von sechs bis 21 Uhr hören können. Das Radioprogramm soll Menschen verschiedener Altersstufen ansprechen und heißt deshalb auch ''Generadio'', für ''Intergenerationenradio''.

    Burgwinkel: Derzeit läuft es noch, das Messeradio von 6 bis 21 Uhr täglich zum Medienforum NRW in Köln. Das Messeradio wird in diesem Fall vom Campus Radio Bonn bestritten. Der eingetragene Verein zählt rund 100 Mitglieder, Studierende der Uni Bonn und der FH Sankt Augustin. Chefredakteur Marco Müller, Sie machen Generadio, was heißt denn das und was soll das sein?

    Müller: Generadio ist die Kurzform für Intergenerationenradio, das heißt, wir versuchen, ein Radio zu machen, was sowohl junge Leute als auch ältere interessiert, was sich sowohl in der Musik als auch in den Themen widerspiegelt. Dieses Radio ist auch das Veranstaltungsradio zum Medienforum NRW. Das heißt, wir schlagen gleichzeitig die Brücke zwischen jung und alt und dem Medienforum NRW.

    Burgwinkel: Was interessiert denn jemanden, der vielleicht 16 Jahre alt ist, und was interessiert jemanden, der 60 ist? Das ist problematisch in Bezug auf Inhalte und auf Musik. Wie lösen Sie das Problem?

    Müller: Beide können zum Beispiel Rückenprobleme haben, das heißt, Rückenprobleme ist ein typischer Fall. Darüber berichten wir. Das haben alte Leute. Das haben genauso junge Leute. Das wäre also ein Thema. Genauso haben wir aber auch Themen über Stundenten. Es gibt Senior- und Juniorstudenten. Wie arbeiten sie zusammen? Das wäre auch so ein Thema. Oder Urlaubsreisen, wie fahren ältere in Urlaub? Stichwort Butterfahrten, Kaffeefahrten, und wie ist das jüngere Mallorca-Urlaub? Gibt es da auch Kombinationsmöglichkeiten? Das Gleiche haben wir auch in der Musik. Das ist natürlich sehr schwierig, Junge und Alte unter einem Hut zu kriegen. Wir haben es jetzt so gemacht, dass wir uns auf sanften Pop geeinigt haben, das heißt, es sind so Interpreten wie Phil Collins, wie Rod Stewart, so etwas in der Richtung, was vielleicht sowohl Alte als auch Junge hören können, was vielleicht keinen richtig vom Hocker haut aber wo beide sagen können, das können wir uns gerne anhören.

    Burgwinkel: Werden auch Generationenkonflikte thematisiert, Stichwort Rente?

    Müller: Ja, auch das ist Thema. Wir versuchen alles von allen Standpunkten zu beleuchten. Wir versuchen, ältere Leute zu Wort kommen zu lassen, auch jüngere Leute. Vom Zentrum für Alterskulturen der Uni Bonn hatten wir auch einen Fachmann da, der diese Konflikte darlegt. Heute Abend haben wir sogar als Highlight um 20 Uhr einen Astrologen da, der auch erzählen wird, dass die Astrologie durchaus auch etwas ist, was ältere Leute interessiert, und das werden wir dann heute Abend senden.

    Burgwinkel: Was passiert denn mit Generadio, wenn das Medienforum jetzt vorbei ist?

    Müller: Ja, um 21 Uhr gehen bei uns die Lichter aus. Wir haben ja digital in Köln gesendet, also außerhalb unseres eigentlichen Sendegebietes, und dann konzentrieren wir uns erst mal wieder auf unser Sendegebiet in Bonn. Wir strahlen in Bonn, Siegburg, Sankt Augustin aus unter der 96,8. Da haben wir immer ein zweiwöchiges Veranstaltungsradio gesendet und haben jetzt die Frequenz auch dauerhaft bekommen. Der Lizenzantrag wird gerade bearbeitet, das heißt, wir gehen davon aus, dass wir in Kürze dauerhaft in Bonn auf UKW 96,8 senden werden.

    Burgwinkel: Wird dieses Projekt irgendwie wissenschaftlich begleitet?

    Müller: Genau. Das Zentrum für Alterskulturen der Uni Bonn und das Zentrum für Kommunikations- und Medienwissenschaft haben das Projekt angeregt, und wir wollten mal gucken, ob es möglich ist, ein Radio für Junge und Alte zu machen, und die werden das auswerten und dann können wir noch mal gucken, ob wir später noch so ein Projekt machen und ob wir das später digital ausstrahlen können. Und natürlich die Musikwissenschaft nicht zu vergessen, die uns sehr mit der Musikauswahl unterstützt, was sehr wichtig ist für unser Radio.

    Burgwinkel: Vielen Dank für das Gespräch.