Buschmann erinnerte gegenüber der Funke Mediengruppe in diesem Zusammenhang an die vom damaligen Finanzminister Scholz erwähnte "Bazooka", also einen Raketenwerfer. Und in der Biografie von Altkanzlerin Merkel sei von einer "offenen Feldschlacht" zwischen der Union und der damaligen Schröder-Regierung die Rede.
Buschmann betonte, er selbst habe das umstrittene "D-Day"-Papier erstmals gesehen, als es von der FDP veröffentlicht wurde. Der inzwischen zurückgetretene Bundesgeschäftsführer Reymann habe ihm versichert, dass er das Papier "für sich selbst als Aufgabenliste für den Fall der Fälle angefertigt" habe. In keiner politischen Entscheiderrunde, an der er teilgenommen habe, sei es präsentiert worden, hob der frühere Justizminister hervor.
Buschmann wandte sich gegen Spekulationen, FDP-Chef Lindner habe das Papier zum Koalitionsbruch in Auftrag gegeben. "Richtig ist, dass es in der FDP-Führung die Bereitschaft gab, die Koalition zu beenden, wenn es nicht zu einer besseren Politik für unser Land kommt." Darauf habe sich auch die Bundesgeschäftsstelle vorbereitet. Auf die Frage, ob es keine Alternative zu Lindner an der Parteispitze gebe, antwortete Buschmann: "Kein Mensch ist unersetzbar, aber: Christian Lindner ist ein sehr starker Vorsitzender mit einer hohen Integrationskraft nach innen."
Ende November hatten Medien Auszüge aus dem mehrseitigen "D-Day"-Papier aus der FDP-Zentrale veröffentlicht, das genaue Planungen für einen Ausstieg aus der Ampel-Koalition enthielt. Versehen war das Papier mit militärischen Begriffen wie "D-Day" und "offene Feldschlacht". Die FDP veröffentlichte das Dokument unter dem Druck der Recherchen selbst. In der Folge traten Bundesgeschäftsführer Reymann - nach eigenen Angaben Verfasser des Papiers - und Generalsekretär Djir-Sarai zurück.
Diese Nachricht wurde am 11.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.