Es klingt wie eine Dampflokomotive oder wie eine Scheuerbürste, ist aber ein bei Olympia gebräuchliches Arbeitswerkzeug. Ein spezieller Eisbesen. Das Gerät zählt zur Grundausstattung des Curlings, der wohl beschaulichsten Wintersportart. Ihre Vertreter lassen 20 Kilogramm schwere Granitsteine über das Eis gleiten. Die Besen schrubben dabei die Laufspur blank. Exotisch genug für eine olympische Disziplin. Doch Curling birgt noch mehr Geheimnisse.
Man könnte meinen, Eishockey und Curling teilen sich einfach die Spielfläche. Ist der letzte Schlittschuh runter, fährt noch schnell die Eismaschine drüber, und die Leute mit den Granitsteinen rücken an.
Von wegen! Das Curling-Eis muss speziell präpariert werden. Eine Wissenschaft für sich ist das, beherrscht nur von wenigen so genannten Eismeistern. Von Joachim Fritz zum Beispiel:
" Der Unterschied zum normalen Eis, auf dem Schlittschuh gelaufen wird: Da kommt es auf die Oberflächenbeschaffenheit überhaupt nicht an. Kleine Rinnen oder Kratzer, die merkt man nicht. OBeim Curling muss die Oberfläche absolut plan sein. Damit gewährleistet ist, dass der Stein einfach sauber läuft. "
Fritz hat schon bei diversen hochrangigen Wettkämpfen das Eis bereitet. Und diesen Job erledigt der Bautechniker auch in der Curling-Halle seines Heimatvereins, in der Nähe von Baden-Baden - wo der erfahrene Eismeister Einblicke in seine Kunst gewährt ...
Arbeitsschritt Nummer eins: Fritz wirft den elektrischen Hobel an. Eine klobige Maschine mit Gummibereifung und einem 1,60 Meter breiten, scharfen Messer. Damit geht Fritz minutenlang die 42 Meter lange Curling-Bahn auf und ab. Sein Ziel: die Eisoberfläche möglichst plan zu hobeln. Am Ende kommen einige Handvoll Schnee zusammen ...
" Das Messer haben wir runtergekühlt jetzt circa zehn Minuten. Wenn ich mit dem Metall, mit warmem Metall aufs Eis komme, würde mir die Klinge direkt ins Eis reinschneiden. "
Arbeitsschritt Nummer zwei: Fritz schnallt sich einen Wassertank auf den Rücken und nimmt ein langes Kupferrohr in die Hand. Darauf steckt eine Art Brausekopf, mit Dutzenden winzig kleiner Löcher. Auch damit schreitet der Eismeister die Curling-Bahn ab, rückwärts diesmal, und besprüht sie systematisch mit feinsten Wassertropfen. Die gefrieren, sobald sie das Eis berühren. Jeder von ihnen wird zu einem Pebbel ...
" Sie können sich das vorstellen wie einen kleinen Hügel. Der Pebbel ist notwendig, damit der Stein über das Eis gleitet. Wenn ich keinen Pebbel aufbringen würde, dann würde der Stein mehr oder weniger über die ganze Breite der Bahn curlen, einen Bogen zum Schluss von 4,75 Meter beschreiben. "
Curlen heißt drehen. Die Spieler geben ihren Steinen einen gewissen Drall mit auf den Weg. Je größer die Eis-Oberfläche, auf der sie gleiten, desto stärker verdriften die Steine. Deshalb die Pebbel. Sie reduzieren die Kontakt- und Reibungsfläche. Damit die angeschnittenen Spielsteine nicht so stark ausbüchsen ...
" Die Oberfläche ist rau. Die Bahn muss aber trotzdem plan sein. "
Mit einmal Pebbeln und Hobeln ist es aber nicht getan ...
" Diese Prozedur, die werde ich circa vier-, fünfmal wiederholen. Immer wieder pebbeln, wieder hobeln. Und dann einen immer feineren Pebbel verwenden, um auch die letzten Unebenheiten auszuarbeiten. "
Kurz vor dem Wettkampf wird dann auch noch geclippt. Ein letztes Mal huscht die Hobelmaschine übers Eis und kappt die Spitzen der mikrometerkleinen Pebbel, ...
"... damit man praktisch vom ersten Stein ab schon ganz normale Bedingungen hat, wie wenn schon zig Steine drübergelaufen wären. "
Bei so viel Pistenpflege ist klar: Der Eismeister legt am Ende größere Wegstrecken zurück als Curlingspieler und Granitsteine ...
Man könnte meinen, Eishockey und Curling teilen sich einfach die Spielfläche. Ist der letzte Schlittschuh runter, fährt noch schnell die Eismaschine drüber, und die Leute mit den Granitsteinen rücken an.
Von wegen! Das Curling-Eis muss speziell präpariert werden. Eine Wissenschaft für sich ist das, beherrscht nur von wenigen so genannten Eismeistern. Von Joachim Fritz zum Beispiel:
" Der Unterschied zum normalen Eis, auf dem Schlittschuh gelaufen wird: Da kommt es auf die Oberflächenbeschaffenheit überhaupt nicht an. Kleine Rinnen oder Kratzer, die merkt man nicht. OBeim Curling muss die Oberfläche absolut plan sein. Damit gewährleistet ist, dass der Stein einfach sauber läuft. "
Fritz hat schon bei diversen hochrangigen Wettkämpfen das Eis bereitet. Und diesen Job erledigt der Bautechniker auch in der Curling-Halle seines Heimatvereins, in der Nähe von Baden-Baden - wo der erfahrene Eismeister Einblicke in seine Kunst gewährt ...
Arbeitsschritt Nummer eins: Fritz wirft den elektrischen Hobel an. Eine klobige Maschine mit Gummibereifung und einem 1,60 Meter breiten, scharfen Messer. Damit geht Fritz minutenlang die 42 Meter lange Curling-Bahn auf und ab. Sein Ziel: die Eisoberfläche möglichst plan zu hobeln. Am Ende kommen einige Handvoll Schnee zusammen ...
" Das Messer haben wir runtergekühlt jetzt circa zehn Minuten. Wenn ich mit dem Metall, mit warmem Metall aufs Eis komme, würde mir die Klinge direkt ins Eis reinschneiden. "
Arbeitsschritt Nummer zwei: Fritz schnallt sich einen Wassertank auf den Rücken und nimmt ein langes Kupferrohr in die Hand. Darauf steckt eine Art Brausekopf, mit Dutzenden winzig kleiner Löcher. Auch damit schreitet der Eismeister die Curling-Bahn ab, rückwärts diesmal, und besprüht sie systematisch mit feinsten Wassertropfen. Die gefrieren, sobald sie das Eis berühren. Jeder von ihnen wird zu einem Pebbel ...
" Sie können sich das vorstellen wie einen kleinen Hügel. Der Pebbel ist notwendig, damit der Stein über das Eis gleitet. Wenn ich keinen Pebbel aufbringen würde, dann würde der Stein mehr oder weniger über die ganze Breite der Bahn curlen, einen Bogen zum Schluss von 4,75 Meter beschreiben. "
Curlen heißt drehen. Die Spieler geben ihren Steinen einen gewissen Drall mit auf den Weg. Je größer die Eis-Oberfläche, auf der sie gleiten, desto stärker verdriften die Steine. Deshalb die Pebbel. Sie reduzieren die Kontakt- und Reibungsfläche. Damit die angeschnittenen Spielsteine nicht so stark ausbüchsen ...
" Die Oberfläche ist rau. Die Bahn muss aber trotzdem plan sein. "
Mit einmal Pebbeln und Hobeln ist es aber nicht getan ...
" Diese Prozedur, die werde ich circa vier-, fünfmal wiederholen. Immer wieder pebbeln, wieder hobeln. Und dann einen immer feineren Pebbel verwenden, um auch die letzten Unebenheiten auszuarbeiten. "
Kurz vor dem Wettkampf wird dann auch noch geclippt. Ein letztes Mal huscht die Hobelmaschine übers Eis und kappt die Spitzen der mikrometerkleinen Pebbel, ...
"... damit man praktisch vom ersten Stein ab schon ganz normale Bedingungen hat, wie wenn schon zig Steine drübergelaufen wären. "
Bei so viel Pistenpflege ist klar: Der Eismeister legt am Ende größere Wegstrecken zurück als Curlingspieler und Granitsteine ...