Sie wiegen schwer, die Unterschriften, die Greenpeace in den vergangenen Monaten gesammelt hat. Etwa zwanzig Umweltaktivisten schleppen sie, in Pappkartons verpackt, ins Foyer des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Ganz oben auf den Blättern ist zu lesen: "Achtung Gesetzeslücke, Massenhaft Gentechnik im Tierfutter". Dann werden die Papiermassen um eine riesige Flaschenattrappe drapiert. Auf der steht: "Milch" und ein dickes Fragezeichen:
"Da steht deshalb ein Fragezeichen, weil man nicht weiß, was hat die Kuh gefressen. Wir haben am Markt eine ziemliche Freiheit, was die Kennzeichnungsvorschrift von Gentechnik angeht. Wir haben eine große Lücke bei der tierischen Kennzeichnung. Und da ungefähr 80 Prozent der Genpflanzen weltweit ins Tierfutter gehen, da kommt die Gentechnik in die Nahrungskette. Wir fordern deshalb eine Kennzeichnung."
Corinna Hölzel, Verbraucherexpertin bei Greenpeace, ist stolz, für ihr Anliegen allein in Deutschland 400.000 Unterstützer gefunden zu haben. In ganz Europa waren es sogar über eine Million:
"400.000 ist schon eine ganze Menge, 1 Million aber auch ein Novum für Greenpeace. Umfragen belegen ja auch, dass viele dagegen sind und fast 90 Prozent eine bessere Kennzeichnung fordern."
Da sich an den Eiern oder Steaks im Supermarkt nicht mehr feststellen lässt, ob ein Tier etwa mit genmanipuliertem Soja gefüttert wurde, fordert Greenpeace die so genannte Prozesskennzeichnung. Mit ihr sollte Gentechnikfreiheit für alle Rohstoffe und Herstellungsschritte eines Lebensmittels nachgewiesen werden. Auch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer ist für eine solche Kennzeichnungspflicht. Greenpeace will nun sein Ministerium daran erinnern, dies auch europaweit durchzusetzen:
"Wir wollen ihnen ganz gerne 400.000 Unterschriften für eine bessere Kennzeichnung übergeben. ....."
Statt Seehofer, der als Kandidat für den CSU-Vorsitz im Moment andere Sorgen hat, ist Staatsminister Peter Paziorek gekommen. Er gibt sich interessiert, nickt zustimmend:
"Was muss ich jetzt in mein Dienstzimmer mitnehmen?"
Zum Beispiel das Schild mit der Kuh und der Aufschrift "Gentechnik im Tierfutter: 1 Million Verbraucher fordern Kennzeichnung." Damit hat Paziorek kein Problem, lächelnd klemmt er sich das Schild unter den Arm:
"Es ist die Position unseres Hauses, dass aus Gründen der Verbraucherinformation eine solche Klarstellung festzustellen ist. Es wird jetzt erst mal Aufgabe sein bei uns im Rahmen der Eckpunkteregelung das Weitere Vorgehen zu besprechen. Wir haben die Absicht, mit dem Papier ins Kabinett zu gehen und da wird angesprochen, wie wir die Aktion in Brüssel umsetzen."
Um ihren Forderungen noch mehr optischen Nachdruck zu verleihen, befestigen die Aktivisten an der Milchflasche ein gelbes Banner. "Achtung Gentechnik" steht darauf, farblich erinnert es an die Warnung auf Giftschränken:
"Wir haben die Maximallösung: Sollte deutlich lesbar sein und man sollte nicht eine Lupe dabeihaben müssen. "
Doch so radikal wird das Label sicher nicht ausfallen, das in Zukunft gentechnisch veränderte Lebensmittel markiert. Aber dennoch:
"Da war ein deutliches Signal, dass sie sich einsetzen. Jetzt muss man gucken, was für Taten folgen. Erfahrungsgemäß sind die europäischen Prozesse immer sehr langwierig, wir hoffen aber, dass es schneller geht. Ist ja auch kein völlig neues Gesetz. Seehofer kann das beschleunigen."
Zufrieden ziehen die Umweltschützer nach einer halben Stunde von dannen. Ihre Botschaft ist angekommen. Ihre Unterschriftenkartons müssen sie allerdings wieder mitnehmen.
"Da steht deshalb ein Fragezeichen, weil man nicht weiß, was hat die Kuh gefressen. Wir haben am Markt eine ziemliche Freiheit, was die Kennzeichnungsvorschrift von Gentechnik angeht. Wir haben eine große Lücke bei der tierischen Kennzeichnung. Und da ungefähr 80 Prozent der Genpflanzen weltweit ins Tierfutter gehen, da kommt die Gentechnik in die Nahrungskette. Wir fordern deshalb eine Kennzeichnung."
Corinna Hölzel, Verbraucherexpertin bei Greenpeace, ist stolz, für ihr Anliegen allein in Deutschland 400.000 Unterstützer gefunden zu haben. In ganz Europa waren es sogar über eine Million:
"400.000 ist schon eine ganze Menge, 1 Million aber auch ein Novum für Greenpeace. Umfragen belegen ja auch, dass viele dagegen sind und fast 90 Prozent eine bessere Kennzeichnung fordern."
Da sich an den Eiern oder Steaks im Supermarkt nicht mehr feststellen lässt, ob ein Tier etwa mit genmanipuliertem Soja gefüttert wurde, fordert Greenpeace die so genannte Prozesskennzeichnung. Mit ihr sollte Gentechnikfreiheit für alle Rohstoffe und Herstellungsschritte eines Lebensmittels nachgewiesen werden. Auch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer ist für eine solche Kennzeichnungspflicht. Greenpeace will nun sein Ministerium daran erinnern, dies auch europaweit durchzusetzen:
"Wir wollen ihnen ganz gerne 400.000 Unterschriften für eine bessere Kennzeichnung übergeben. ....."
Statt Seehofer, der als Kandidat für den CSU-Vorsitz im Moment andere Sorgen hat, ist Staatsminister Peter Paziorek gekommen. Er gibt sich interessiert, nickt zustimmend:
"Was muss ich jetzt in mein Dienstzimmer mitnehmen?"
Zum Beispiel das Schild mit der Kuh und der Aufschrift "Gentechnik im Tierfutter: 1 Million Verbraucher fordern Kennzeichnung." Damit hat Paziorek kein Problem, lächelnd klemmt er sich das Schild unter den Arm:
"Es ist die Position unseres Hauses, dass aus Gründen der Verbraucherinformation eine solche Klarstellung festzustellen ist. Es wird jetzt erst mal Aufgabe sein bei uns im Rahmen der Eckpunkteregelung das Weitere Vorgehen zu besprechen. Wir haben die Absicht, mit dem Papier ins Kabinett zu gehen und da wird angesprochen, wie wir die Aktion in Brüssel umsetzen."
Um ihren Forderungen noch mehr optischen Nachdruck zu verleihen, befestigen die Aktivisten an der Milchflasche ein gelbes Banner. "Achtung Gentechnik" steht darauf, farblich erinnert es an die Warnung auf Giftschränken:
"Wir haben die Maximallösung: Sollte deutlich lesbar sein und man sollte nicht eine Lupe dabeihaben müssen. "
Doch so radikal wird das Label sicher nicht ausfallen, das in Zukunft gentechnisch veränderte Lebensmittel markiert. Aber dennoch:
"Da war ein deutliches Signal, dass sie sich einsetzen. Jetzt muss man gucken, was für Taten folgen. Erfahrungsgemäß sind die europäischen Prozesse immer sehr langwierig, wir hoffen aber, dass es schneller geht. Ist ja auch kein völlig neues Gesetz. Seehofer kann das beschleunigen."
Zufrieden ziehen die Umweltschützer nach einer halben Stunde von dannen. Ihre Botschaft ist angekommen. Ihre Unterschriftenkartons müssen sie allerdings wieder mitnehmen.