Fast jede Rezension konstatiert also erst mal, die Musik von Tu Fawning sei schwer zu beschreiben sei. Wir können ja mal festhalten, dass das Quartett prägnante Rhythmen schätzt - ebenso wie leicht walpurgisnachtene Chorgesänge.
Oder dass ihre Lieder selten dem üblichen Strophe-Refrain-Schema folgen. Man weiß nie so genau, wo man gerade ist. Helfen die Einflüsse weiter, die sie auf ihrer Facebook-Seite auflisten? Neben Rapper Jay-Z oder Rocker Tom Petty sind das vor allem ältere Künstler und Stile. Viel Afrikanisches. Bing Crosby! Django Reinhardt.
"Uns fasziniert Musik aus einer Zeit, als die Künstler ihre kreativen Möglichkeiten erst noch entdeckten, als man das Gefühl hatte: die müssen das tun. In der Kirche Gospel singen, um eine Gemeinschaft zu finden, oder den Blues spielen, weil etwas raus muss. Es entspringt einem Bedürfnis. Und es wirkt auf mich sehr echt."
Genuine, das Wort fällt öfter. Klar, echt und eigen will jeder sein. Tu Fawning sind es, drum suchen ja alle vergeblich nach Vergleichen und Schubladen. Zweites wiederkehrendes Stichwort: Challenge, Herausforderung.
"Ich brauche das ständig in meinem Leben, dass mich etwas herausfordert. Ich will nicht ein Plateau erreichen und denken: Okay, jetzt hab ich’s geschafft. Ich will mich immer herausfordern und weiterkommen."
Zum Beispiel nach Akustikfolk mit Klampfe und Barhocker eine Band wie Tu Fawning gründen, wo man auf der Bühne schon ein bisschen mehr losmachen muss. Oder für diese Band dann Schlagzeug lernen und das erste Mal vor Leuten trommeln. Oder einen kruden Lovesong schreiben wie "Blood Stains".
"Das war mitten in der Nacht, ich arbeitete und hatte das Haus ganz für mich und schmetterte diesen Song, der zu so einer verrückten Geschichte voller Bilder in meinem Kopf wurde, wie ein Traum, ich schloss in einem dunklem Raum die Augen und ließ diese schräge Geschichte raus. Es ist schwer zu beschreiben - und wahrscheinlich wär’s doch langweilig, wenn ich diese Visionen jetzt zu erklären versuche."
Bloß das Geheimnis wahren und nicht zu viel preisgeben. Auch nicht, was das für ein unförmig verschnürtes Paket ist, um das die vier Bandmitglieder auf dem Cover von "A Monument" herumstehen. Eine Idee der Fotografin.
"Das war eben das Monument. Was da drunter stecken könnte, soll sich jeder ausmalen, das verrate ich nicht!"
Musik mit Geheimnissen. Das war am Debütalbum toll, es trifft auch diesmal zu, doch ist das neue Album zugänglicher: Mehr Keyboards, mehr Percussion, viel weniger Düsternis. Aber die war immer schon nur eine Seite der Band, sagt Corrine Repp.
"Wer uns schon mal nach einem Konzert am Merchandise-Stand kennengelernt hat, der weiß, dass wir freundliche, gern auch alberne Leute sind. Ich glaube wirklich, wenn man sich in der Musik mit seinen dunklen Seiten auseinandersetzt und da hinuntertaucht, das erleichtert einen. Man wird ein fröhlicherer Mensch."
Menomena, Blitzen Trapper, Portugal The Man, Laura Veirs, Tu Fawning. Die Musikszene von Portland, Oregon, scheint wahrhaft fruchtbar zu sein. Wie wichtig ist Portland für Tu Fawning?
"Meine Katze ist da", sagt sie. Soll heißen: Prima Sache, wenn die nächste Vorgruppe oder Fotografin oder Videokünstlertruppe gleich um die Ecke wohnt - aber zu einer Szene gehören wollen wir nicht. Stichwort: eigen.
"Wenn’s den Leuten gefällt, super, aber das ist nicht das Ziel. Ich bin auch jetzt schon gespannt, wie die nächste Platte wird. Dieses Jahr touren wir erst mal, und dann - mal sehen. 'A Monument' endet ja mit diesem etwas grusligen Gospelchor-Sample, das zu sagen scheint: Man weiß nie, was als Nächstes kommt. Das gefällt mir."
Oder dass ihre Lieder selten dem üblichen Strophe-Refrain-Schema folgen. Man weiß nie so genau, wo man gerade ist. Helfen die Einflüsse weiter, die sie auf ihrer Facebook-Seite auflisten? Neben Rapper Jay-Z oder Rocker Tom Petty sind das vor allem ältere Künstler und Stile. Viel Afrikanisches. Bing Crosby! Django Reinhardt.
"Uns fasziniert Musik aus einer Zeit, als die Künstler ihre kreativen Möglichkeiten erst noch entdeckten, als man das Gefühl hatte: die müssen das tun. In der Kirche Gospel singen, um eine Gemeinschaft zu finden, oder den Blues spielen, weil etwas raus muss. Es entspringt einem Bedürfnis. Und es wirkt auf mich sehr echt."
Genuine, das Wort fällt öfter. Klar, echt und eigen will jeder sein. Tu Fawning sind es, drum suchen ja alle vergeblich nach Vergleichen und Schubladen. Zweites wiederkehrendes Stichwort: Challenge, Herausforderung.
"Ich brauche das ständig in meinem Leben, dass mich etwas herausfordert. Ich will nicht ein Plateau erreichen und denken: Okay, jetzt hab ich’s geschafft. Ich will mich immer herausfordern und weiterkommen."
Zum Beispiel nach Akustikfolk mit Klampfe und Barhocker eine Band wie Tu Fawning gründen, wo man auf der Bühne schon ein bisschen mehr losmachen muss. Oder für diese Band dann Schlagzeug lernen und das erste Mal vor Leuten trommeln. Oder einen kruden Lovesong schreiben wie "Blood Stains".
"Das war mitten in der Nacht, ich arbeitete und hatte das Haus ganz für mich und schmetterte diesen Song, der zu so einer verrückten Geschichte voller Bilder in meinem Kopf wurde, wie ein Traum, ich schloss in einem dunklem Raum die Augen und ließ diese schräge Geschichte raus. Es ist schwer zu beschreiben - und wahrscheinlich wär’s doch langweilig, wenn ich diese Visionen jetzt zu erklären versuche."
Bloß das Geheimnis wahren und nicht zu viel preisgeben. Auch nicht, was das für ein unförmig verschnürtes Paket ist, um das die vier Bandmitglieder auf dem Cover von "A Monument" herumstehen. Eine Idee der Fotografin.
"Das war eben das Monument. Was da drunter stecken könnte, soll sich jeder ausmalen, das verrate ich nicht!"
Musik mit Geheimnissen. Das war am Debütalbum toll, es trifft auch diesmal zu, doch ist das neue Album zugänglicher: Mehr Keyboards, mehr Percussion, viel weniger Düsternis. Aber die war immer schon nur eine Seite der Band, sagt Corrine Repp.
"Wer uns schon mal nach einem Konzert am Merchandise-Stand kennengelernt hat, der weiß, dass wir freundliche, gern auch alberne Leute sind. Ich glaube wirklich, wenn man sich in der Musik mit seinen dunklen Seiten auseinandersetzt und da hinuntertaucht, das erleichtert einen. Man wird ein fröhlicherer Mensch."
Menomena, Blitzen Trapper, Portugal The Man, Laura Veirs, Tu Fawning. Die Musikszene von Portland, Oregon, scheint wahrhaft fruchtbar zu sein. Wie wichtig ist Portland für Tu Fawning?
"Meine Katze ist da", sagt sie. Soll heißen: Prima Sache, wenn die nächste Vorgruppe oder Fotografin oder Videokünstlertruppe gleich um die Ecke wohnt - aber zu einer Szene gehören wollen wir nicht. Stichwort: eigen.
"Wenn’s den Leuten gefällt, super, aber das ist nicht das Ziel. Ich bin auch jetzt schon gespannt, wie die nächste Platte wird. Dieses Jahr touren wir erst mal, und dann - mal sehen. 'A Monument' endet ja mit diesem etwas grusligen Gospelchor-Sample, das zu sagen scheint: Man weiß nie, was als Nächstes kommt. Das gefällt mir."