"Das jüngste Beben in Japan haben wir auch hier in Köln gemessen. Derart starke Erderschütterungen können rund um den Globus festgestellt werden", berichtet Klaus Hinzen, Leiter der Erdbebenstation Bensberg der Universität Köln. Die zeitliche Verschiebung dabei ist beachtlich: erst rund 15 Minuten, nachdem sich in Japan der Grund schüttelte, schlugen die Seismographen in Köln an. Noch immer sind Geologen rund um den Globus zum Zuschauen verdammt - eine Vorhersage scheint kaum möglich. "Erst recht aus der Ferne können wir im Vorfeld keinerlei Anzeichen für ein Beben feststellen", sagt Klaus Hinzen. Doch die Geologen geben die Suche nach ihrem Gral - einem Vohersageinstrument für Erderschütterungen - nicht auf. Dazu der Kölner Experte: "Der Themenbereich der Erdbebenvorhersage ist ein sehr weit gespanntes Feld. Seit mehr als vier Jahrzehnten wird an dieser Frage geforscht." Besonders groß sei der Enthusiasmus Mitte der 70er Jahre gewesen, als Wissenschaftler glaubten, ein Erdbeben in China erfolgreich vorhergesagt zu haben. Damals war die Bevölkerung evakuiert worden und konnten die Zahlen an Opfern gering gehalten werden. Die Ernüchterung folgte aber nur ein Jahr später in derselben Region, so Hinzen: "Dieses zweite Beben hatte niemand prognostiziert. Damals kamen rund 250.000 Menschen ums Leben."
Gerade in den vergangenen Jahren mehrten sich aber die Hoffnungen auf verlässlichere Geo-Orakel wieder. "Verschiedene Ansätze mit neuen Verfahren und auch Beobachtungen und Erkenntnisse lassen die Forschung an Erdbebenvorhersagen wieder aufleben. Ein Stichwort gerade aus der jüngsten Vergangenheit sind so genannte "stille" Erdbeben. Dabei handelt es sich um Bewegungen, die mit herkömmlichen Seismometern letztlich nicht registriert werden." Erst anhand von Daten des globalen Positionierungssystem GPS konnten die unmerklichen Verschiebungen überhaupt ausgemacht werden. "Insbesondere in den so genannten Subduktionszonen, in denen Erdplatten wie in der Cascadia-Zone zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte in die Tiefe abtauchen, treten solche "stille" Beben auf. Es wird heute vermutet, dass diese Erdbewegungen mit den kräftigen, zerstörerischen Erschütterungen in engem Zusammenhang stehen." Ob sich diese Hypothese letztlich bewahrheitet und überdies für eine konkrete Bebenprognose genutzt werden kann, ist indes völlig offen.
"Ein anderer Ansatz ist die Betrachtung von Spannungen im Grund. Sehr kleine Spannungen - viel kleiner als früher angenommen - können offenbar dazu führen, dass an einer bestimmten Stelle ein Erdbeben ausgelöst wird." Hierzu, so Hinzen weiter, gebe es verschiedene interessante Hypothesen, die auch beispielsweise in Kalifornien, Japan und auch in der Türkei bereits angewandt wurden, um Vorhersagen zu machen.
[Quelle: Gerd Pasch]
Gerade in den vergangenen Jahren mehrten sich aber die Hoffnungen auf verlässlichere Geo-Orakel wieder. "Verschiedene Ansätze mit neuen Verfahren und auch Beobachtungen und Erkenntnisse lassen die Forschung an Erdbebenvorhersagen wieder aufleben. Ein Stichwort gerade aus der jüngsten Vergangenheit sind so genannte "stille" Erdbeben. Dabei handelt es sich um Bewegungen, die mit herkömmlichen Seismometern letztlich nicht registriert werden." Erst anhand von Daten des globalen Positionierungssystem GPS konnten die unmerklichen Verschiebungen überhaupt ausgemacht werden. "Insbesondere in den so genannten Subduktionszonen, in denen Erdplatten wie in der Cascadia-Zone zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte in die Tiefe abtauchen, treten solche "stille" Beben auf. Es wird heute vermutet, dass diese Erdbewegungen mit den kräftigen, zerstörerischen Erschütterungen in engem Zusammenhang stehen." Ob sich diese Hypothese letztlich bewahrheitet und überdies für eine konkrete Bebenprognose genutzt werden kann, ist indes völlig offen.
"Ein anderer Ansatz ist die Betrachtung von Spannungen im Grund. Sehr kleine Spannungen - viel kleiner als früher angenommen - können offenbar dazu führen, dass an einer bestimmten Stelle ein Erdbeben ausgelöst wird." Hierzu, so Hinzen weiter, gebe es verschiedene interessante Hypothesen, die auch beispielsweise in Kalifornien, Japan und auch in der Türkei bereits angewandt wurden, um Vorhersagen zu machen.
[Quelle: Gerd Pasch]