George Airy baute das Observatorium zu einem modernen Forschungsinstitut aus mit leistungsstarken Teleskopen und einer exzellenten Bibliothek. Er errichtete ein Spezialfernrohr, mit dem sich der Durchgang eines Gestirns durch die Nord-Süd-Linie präzise vermessen lässt. Dieses Instrument markiert den Nullmeridian von Greenwich, der die Erdkugel in eine West- und Osthälfte teilt.
George Airy beschäftigte sich viel mit Optik, führte Experimente zur Dichte der Erde durch und analysierte langfristige Abweichungen in der Bewegung der Planeten und des Mondes. Mitte der 1840er-Jahre hatte der junge Mathematiker John Couch Adams in Cambridge die Position eines jenseits des Uranus vermuteten Planeten berechnet.
George Airy suchte aber nicht selbst nach dem Objekt, sondern bat halbherzig den Leiter der Sternwarte Cambridge darum. Den schreckte die viele Arbeit und die vermeintlich vage Erfolgsaussicht. Schließlich wurde der neue Planet Neptun aufgrund einer ähnlichen Berechnung des Franzosen Urbain Leverrier gefunden – weder in Cambridge noch in Greenwich, sondern in Berlin.
George Airy starb 1892 im Alter von 90 Jahren. Greenwich ist noch immer der Nullpunkt des globalen Gradnetzes.