Seit 1985 existiert die internationale Kooperation zwischen Europa, Japan, den USA und Russland zur Erforschung der Kernfusion. Inzwischen sind auch China und Südkorea mit von der Partie. Die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium nach dem Vorbild der Sonne verspricht gewaltige Energieausbeute, und das bei geringeren Gefahren als die Kernspaltung. Das Konzept klingt einfach, aber die Technik ist komplex und ausgesprochen teuer. Und so ist die Geschichte des ITER-Konsortiums eine Geschichte permanenter Krisen. Wegen des Geldes stiegen die USA 1998 aus dem gemeinsamen Projekt aus, nur um sich ihm 2003 wegen seiner Chancen wieder anzuschließen. In der selben Zeit wurde das Projekt auf rund die Hälfte des ursprünglich veranschlagten Finanzvolumens abgespeckt. Mittlerweile soll das ITER-Fusionsexperiment für 4,6 Milliarden Euro errichtet werden.
Geplant ist ein so genannter Tokamak, ein ringförmiger Reaktor, in dem Magnetfelder das 100 Millionen Grad heiße Plasma so einschließen, dass es nicht außer Kontrolle geraten kann. Im Gegensatz zu den bisherigen Experimenten wie dem europäischen JET soll dieser Versuchsreaktor mehr Energie erzeugen als hineingesteckt wurde. Doch zurzeit blockiert ein Streit zwischen Europa und Japan um den Standort des Versuchsreaktors den Fortschritt. Mit Cadarache in Südfrankreich und Rokkasho im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu bewerben sich zwei Standorte, die jeweils von drei der inzwischen sechs ITER-Mitglieder unterstützt werden. Immerhin haben sich die Politiker inzwischen dazu durchgerungen, dass das Experiment gebaut wird.
Der Gastgeber soll dabei Der Gastgeber soll dabei 48 Prozent der Kosten tragen. Käme der Reaktor nach Cadarache, so Alexander Bradshaw, Direktor vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik bei München, "würde Japan zwölf Prozent bezahlen und die anderen vier Partner USA, Südkorea, China und Russland je zehn Prozent." Auf ihrer heutigen Sitzung in Brüssel beschlossen die EU-Forschungsminister, deutlich forscher in die Verhandlungen zu gehen. Notfalls solle ITER ohne japanische Beteiligung in Südfrankreich gebaut werden. Dafür biete die EU Unterstützung für zwei kleinere Fusionsanlagen an. Frankreich hat bereits angekündigt, seinen Finanzanteil auf 914 Millionen Euro zu verdoppeln, allein das wäre ein Fünftel der Projektkosten. Eine Entscheidung über den Standort dürfte in diesem Jahr allerdings nicht mehr fallen.
[Quelle: Frank Grotelüschen]
Geplant ist ein so genannter Tokamak, ein ringförmiger Reaktor, in dem Magnetfelder das 100 Millionen Grad heiße Plasma so einschließen, dass es nicht außer Kontrolle geraten kann. Im Gegensatz zu den bisherigen Experimenten wie dem europäischen JET soll dieser Versuchsreaktor mehr Energie erzeugen als hineingesteckt wurde. Doch zurzeit blockiert ein Streit zwischen Europa und Japan um den Standort des Versuchsreaktors den Fortschritt. Mit Cadarache in Südfrankreich und Rokkasho im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu bewerben sich zwei Standorte, die jeweils von drei der inzwischen sechs ITER-Mitglieder unterstützt werden. Immerhin haben sich die Politiker inzwischen dazu durchgerungen, dass das Experiment gebaut wird.
Der Gastgeber soll dabei Der Gastgeber soll dabei 48 Prozent der Kosten tragen. Käme der Reaktor nach Cadarache, so Alexander Bradshaw, Direktor vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik bei München, "würde Japan zwölf Prozent bezahlen und die anderen vier Partner USA, Südkorea, China und Russland je zehn Prozent." Auf ihrer heutigen Sitzung in Brüssel beschlossen die EU-Forschungsminister, deutlich forscher in die Verhandlungen zu gehen. Notfalls solle ITER ohne japanische Beteiligung in Südfrankreich gebaut werden. Dafür biete die EU Unterstützung für zwei kleinere Fusionsanlagen an. Frankreich hat bereits angekündigt, seinen Finanzanteil auf 914 Millionen Euro zu verdoppeln, allein das wäre ein Fünftel der Projektkosten. Eine Entscheidung über den Standort dürfte in diesem Jahr allerdings nicht mehr fallen.
[Quelle: Frank Grotelüschen]