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Indien
Gericht fordert "nationale Notlage" wegen Hitzewelle - Neuer Höchstwert von 52,9 Grad Celsius wird überprüft

Angesichts der Hitzewelle in Indien hat ein Gericht die Regierung in Neu Delhi aufgefordert, eine nationale Notlage zu erklären. Es seien wegen der extremen Wetterlage in diesem Monat bereits hunderte Menschen gestorben, erklärte das Berufungsgericht im westlichen Bundesstaat Rajasthan.

    Vor einem Zebrastreifen sind große grüne Überdachungen aufgestellt, um die wartenden Fahrzeuge vor der Sonne zu schützen.
    Die Menschen in Indien versuchen sich, vor der großen Hitze zu schützen. (AFP / R.SATISH BABU)
    Die Behörden hätten es versäumt, angemessene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einzuleiten. Das Gericht verlangte zudem die Einrichtung staatlicher Fonds, um Angehörige von Menschen zu entschädigen, die in Folge der Hitze sterben. Mit Blick auf künftige Hitzewellen befand das Gericht, Indien solle diese zu "nationalen Katastrophen" erklären. Das würde die Mobilisierung von Soforthilfen ähnlich wie bei Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Naturkatastrophen ermöglichen.
    In Indien lag die Temperatur in den vergangenen Tagen in mehreren Großstädten deutlich über 45 Grad Celsius. In Neu Delhi wurde am Mittwoch eine neuer landesweiter Höchstwert von 52,9 Grad erfasst. Das Messergebnis wird derzeit überprüft.
    Diese Nachricht wurde am 31.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.