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Wikileaks-Gründer
Gericht in London entscheidet über weiteres Vorgehen im Fall Assange

Seit 2019 sitzt der wegen Spionage angeklagte Journalist Assange in einem Londoner Gefängnis. Nun geht das juristische Tauziehen um eine Auslieferung in die USA in die womöglich letzte Runde. Der Londoner High Court will bis morgen entscheiden, ob Assanges Rechtsmittel ausgeschöpft oder ob er weiter vor britischen Gerichten gegen seine Auslieferung an die USA vorgehen darf.

    Ein Demonstrant hat sich ein Foto von Wikileaks-Gründer Julian Assange umgehängt, darauf ist zu lesen: "Free Assange No U.S. Extradition" (Freiheit für Assange - Keine Auslieferung in die USA).
    Menschenrechtler protestieren gegen die mögliche Auslieferung von Assange. (Imago / Stefan Trappe )
    In einem früheren Urteil war sein Antrag auf Berufung gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung abgelehnt worden. Hat dieses Urteil Bestand, bliebe Assange nur noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um eine Auslieferung in die USA zu verhindern.
    In den USA ist er unter anderem wegen Spionage angeklagt, weil er etwa 700.000 vertrauliche Dokumente über die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht haben soll. Die Papiere enthielten brisante Informationen unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Bei einer Verurteilung drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft.
    Assange sitzt seit seiner Festnahme vor vier Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in der britischen Hauptstadt dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen.
    Menschenrechtler kritisieren die drohende Auslieferung. Sie sehen in Assange einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.