Der Sophienhof in Frankfurt-Bockenheim, mit 150 Wohneinheiten der größte deutsche Mehrgeschossbau in Passivhaus-Bauweise. Als europäischer Spitzenreiter hat ihm das Lodenareal in Innsbruck mit 350 Passiv-Wohnungen inzwischen den Rang abgelaufen. Im Sophienhof läuft die ausgeklügelte Be- und Entlüftung über je eine zentrale Anlagen in den vier Gebäuden. Architekt Werner Füßler öffnet eine massive Holz-Außentür mit Dreifachverglasung und speziellem Schließmechanismus - die Tür ist Teil der luftdichten Hülle, die den Viergeschosser umgibt wie eine Daunendecke.
Hier können sie das Passivhaus fühlen, sagt Füßler. Im Keller führt er vor, wie 40 Zentimeter Mineralwolldämmung die kalte Tiefgarage gegen das warme Wohnhaus abschließt. Bauherr ist die Wohnungsgesellschaft Frankfurter Aufbau AG, neben der ABG Pionier im innerstädtischen Passivbau großer Dimensionen. Mit Unterstützung des Energiereferats und des Hochbauamts der Mainmetropole holen diese Wohnungsgesellschaften das Passivhaus aus der Ökonische.
Trotz geringer Bau-Mehrkosten rechnet sich das. Denn Passivwohnungen sind gefragt, seit immer mehr Mieter entdecken, dass es sich dort weitgehend heizkostenfrei und daher günstig lebt, abgesehen vom angenehm gleichmäßigen Raumklima.
"Grundsätzlich ist es keine neue Sache. Es ist nur schön zu sehen, dass man alles, was bekannt ist, hier zusammengefügt hat und ein wirklich schönes und ausgeklügeltes Konzept ausgearbeitet hat, das wahrscheinlich auch sehr kostengünstig war", "
meint Zdenka Debartoli, die im Auftrag des weltweit operierenden Dämmstoff- und Glasproduzenten Saint-Gobain Passivhaus-Pilotprojekte in Tschechien, Bulgarien, Rumänien und Frankreich koordiniert. Vielleicht nichts Neues, aber bis Baubeginn 2006 in diesen Dimensionen noch nie dagewesen, präzisiert Werner Füßler, der das Projekt für die FAAG umsetzte:
""Wir haben zum Beispiel Dunkelklappen über den Aufzügen entwickelt, denn normalerweise hat ein Aufzug oben eine Entrauchungsöffnung, die immer offen ist, das geht im Passivhaus nicht, weil da die Wärme rausgeht und dann die luftdichte Hülle nicht gewährleistet ist, und dann haben wir eine Firma gefunden, die hoch wärmegedämmte Klappen entwickelt hat, die passivhaustauglich sind und die da eingebaut werden - es ist Entwicklungsarbeit, ja."
"Also: Hut ab und Hut ab vor Frankfurt natürlich, dass so gebaut wird","
würdigt die Expertin für Technologietransfer den planerischen Mut in der Mainmetropole. Hier dürfen städtische Neubauten nur noch nach Passivhausstandard errichtet werden. Anderswo in Deutschland würden Passivbauten immer noch zu Hochrisiko-Projekten deklariert, klagt Martin Sambale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu. Das Problem sei jedoch nicht der einzelne Provinzbürgermeister.
""Es ist nicht schwierig, mal einen Bürgermeister davon zu überzeugen. Das Problem fängt dann an, wenn dieser Bürgermeister zu den Architekten oder Bauchfachleuten geht, mit denen er immer zusammenarbeitet, und die nicht diese Passivhaus-Erfahrung haben. Dann sind die erst mal vorsichtig, haben nicht das Know-how, legen Angstzuschläge drauf, legen dann, wenn sie den Auftrag bekommen, konkret zuschauen, ob das konkret im Passivhausstandard möglich ist, so viel Angst in die Kosten-Berechnung mit hinein, dass sie danach sagen: Es ist unwirtschaftlich, und das bleibt dann beim politischen Entscheidungsträger oder auch beim privaten Bauherrn hängen."
Im Mai startet das Allgäuer Zentrum gemeinsam mit der Darmstädter Passivhaus Dienstleistung GmbH eine bundesweite Schulungsoffensive für Architekten. Damit aus dem gefühlten Durchbruch für die Passivhaustechnologie, den die 1000 Tagungsteilnehmer in Frankfurt am Main drei Tage lang feierten, auch ein realer wird. Mit Zuwächsen beim Neubau, die sich dann nicht mehr im einstelligen%bereich erschöpfen sollen.
Hier können sie das Passivhaus fühlen, sagt Füßler. Im Keller führt er vor, wie 40 Zentimeter Mineralwolldämmung die kalte Tiefgarage gegen das warme Wohnhaus abschließt. Bauherr ist die Wohnungsgesellschaft Frankfurter Aufbau AG, neben der ABG Pionier im innerstädtischen Passivbau großer Dimensionen. Mit Unterstützung des Energiereferats und des Hochbauamts der Mainmetropole holen diese Wohnungsgesellschaften das Passivhaus aus der Ökonische.
Trotz geringer Bau-Mehrkosten rechnet sich das. Denn Passivwohnungen sind gefragt, seit immer mehr Mieter entdecken, dass es sich dort weitgehend heizkostenfrei und daher günstig lebt, abgesehen vom angenehm gleichmäßigen Raumklima.
"Grundsätzlich ist es keine neue Sache. Es ist nur schön zu sehen, dass man alles, was bekannt ist, hier zusammengefügt hat und ein wirklich schönes und ausgeklügeltes Konzept ausgearbeitet hat, das wahrscheinlich auch sehr kostengünstig war", "
meint Zdenka Debartoli, die im Auftrag des weltweit operierenden Dämmstoff- und Glasproduzenten Saint-Gobain Passivhaus-Pilotprojekte in Tschechien, Bulgarien, Rumänien und Frankreich koordiniert. Vielleicht nichts Neues, aber bis Baubeginn 2006 in diesen Dimensionen noch nie dagewesen, präzisiert Werner Füßler, der das Projekt für die FAAG umsetzte:
""Wir haben zum Beispiel Dunkelklappen über den Aufzügen entwickelt, denn normalerweise hat ein Aufzug oben eine Entrauchungsöffnung, die immer offen ist, das geht im Passivhaus nicht, weil da die Wärme rausgeht und dann die luftdichte Hülle nicht gewährleistet ist, und dann haben wir eine Firma gefunden, die hoch wärmegedämmte Klappen entwickelt hat, die passivhaustauglich sind und die da eingebaut werden - es ist Entwicklungsarbeit, ja."
"Also: Hut ab und Hut ab vor Frankfurt natürlich, dass so gebaut wird","
würdigt die Expertin für Technologietransfer den planerischen Mut in der Mainmetropole. Hier dürfen städtische Neubauten nur noch nach Passivhausstandard errichtet werden. Anderswo in Deutschland würden Passivbauten immer noch zu Hochrisiko-Projekten deklariert, klagt Martin Sambale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu. Das Problem sei jedoch nicht der einzelne Provinzbürgermeister.
""Es ist nicht schwierig, mal einen Bürgermeister davon zu überzeugen. Das Problem fängt dann an, wenn dieser Bürgermeister zu den Architekten oder Bauchfachleuten geht, mit denen er immer zusammenarbeitet, und die nicht diese Passivhaus-Erfahrung haben. Dann sind die erst mal vorsichtig, haben nicht das Know-how, legen Angstzuschläge drauf, legen dann, wenn sie den Auftrag bekommen, konkret zuschauen, ob das konkret im Passivhausstandard möglich ist, so viel Angst in die Kosten-Berechnung mit hinein, dass sie danach sagen: Es ist unwirtschaftlich, und das bleibt dann beim politischen Entscheidungsträger oder auch beim privaten Bauherrn hängen."
Im Mai startet das Allgäuer Zentrum gemeinsam mit der Darmstädter Passivhaus Dienstleistung GmbH eine bundesweite Schulungsoffensive für Architekten. Damit aus dem gefühlten Durchbruch für die Passivhaustechnologie, den die 1000 Tagungsteilnehmer in Frankfurt am Main drei Tage lang feierten, auch ein realer wird. Mit Zuwächsen beim Neubau, die sich dann nicht mehr im einstelligen%bereich erschöpfen sollen.