Nath: Dazu sollte ich vielleicht erläutern, dass es eigendynamische Entwicklungen im Bildungssystem ganz ähnlich gibt wie im Wirtschaftssystem. Und der Zusammenhang beider Systeme relativ locker ist. Wir haben festgestellt, dass in den letzten zweihundert Jahren zwei lange Wellen des Bildungswachstums pro Jahrhundert sich ergeben haben.
Bitterling: Sie haben einen sehr langen Zeitraum in die Beobachtung mit einbezogen. Haben Sie da auch eine gewisse Kontinuität des Bildungswachstums beobachten können?
Nath: Ja, die Höhepunkte dieser Wachstumsphasen lassen sich etwa um die Jahre 1810 und 1870 und in den 10920er Jahren, verschoben durch den Ersten Weltkrieg, und um 1970 konstatieren. Diesen Wachstumsphasen folgten regelmäßig so genannte Stagnationsphasen, wie wir das nennen, der Beteiligung an höherer Bildung.
Bitterling: Nun steckt Deutschland ja mitten in einer Wirtschaftskrise. Sorgt denn die schwache konjunkturelle Situation in diesem Land auch für eine Art Bildungspessimismus?
Nath: Der Bildungspessimismus kommt weniger aus der Entwicklung des Wirtschaftssystems als aus der Entwicklung des Bildungssystems selber. Aber es steht natürlich im Zusammenhang - wie alle gesellschaftlichen Systeme in einem Zusammenhang stehen – dass Politik und Lehrer durchaus pro-zyklisch reagieren. Also ganz im Gegenteil jetzt nicht ermutigen und fördern, sondern stärker auslesen beziehungsweise im Bildungssystem stärker sparen und dergleichen mehr, Strukturen auflösen. Wie wir in der Geschichte festgestellt haben, reagiert Bildungspolitik zyklenverschärfend. Wir wissen aus Studien von Wirtschaftswissenschaftlern für die 90er Jahre, also eine relativ kurze Zeitspanne in der Gegenwart relativ gut Bescheid über den Zusammenhang zwischen Bildung und Wirtschaftswachstum. Bildung und Wirtschaftswachstum. So haben zum Beispiel Kölner Wirtschaftsforscher des Instituts Der Deutschen Wirtschaft gerade eine Studie herausgebracht, die zeigt, dass zum Beispiel das Wirtschaftswachstum einiger anderer Länder, wie etwa Finnland, Frankreich, Großbritannien oder Italien zu 24 bis 43 Prozent durch die verbesserte Qualifikationsstruktur dieser Bevölkerung in den 90er Jahren hervorgegangen ist. Nd in Deutschland war der Beitrag wegen der Stagnation der Qualifikation in dieser Zeit gleich Null.
Bitterling: Also Bildungswachstum ist also immer auch eine Voraussetzung für Wirtschaftswachstum?
Nath: Ja, das ist offensichtlich eine Voraussetzung für Innovation in der Gesellschaft, und so auch für Bildungswachstum.
Bitterling: Was müssen wir denn tun, damit die Bildung weiter wächst? Konsumieren?
Nath: Das ist der wirtschaftliche Zusammenhang des Problems. Wir konsumieren als Teilnehmer am Wirtschaftssystem. Aber als Teilnehmer am Bildungssystem konsumieren wir Bildung und investieren in unsere Zukunft. Das ist etwas langfristiger angelegt als der Konsum im Wirtschaftssystem.
Bitterling: Sie haben einen sehr langen Zeitraum in die Beobachtung mit einbezogen. Haben Sie da auch eine gewisse Kontinuität des Bildungswachstums beobachten können?
Nath: Ja, die Höhepunkte dieser Wachstumsphasen lassen sich etwa um die Jahre 1810 und 1870 und in den 10920er Jahren, verschoben durch den Ersten Weltkrieg, und um 1970 konstatieren. Diesen Wachstumsphasen folgten regelmäßig so genannte Stagnationsphasen, wie wir das nennen, der Beteiligung an höherer Bildung.
Bitterling: Nun steckt Deutschland ja mitten in einer Wirtschaftskrise. Sorgt denn die schwache konjunkturelle Situation in diesem Land auch für eine Art Bildungspessimismus?
Nath: Der Bildungspessimismus kommt weniger aus der Entwicklung des Wirtschaftssystems als aus der Entwicklung des Bildungssystems selber. Aber es steht natürlich im Zusammenhang - wie alle gesellschaftlichen Systeme in einem Zusammenhang stehen – dass Politik und Lehrer durchaus pro-zyklisch reagieren. Also ganz im Gegenteil jetzt nicht ermutigen und fördern, sondern stärker auslesen beziehungsweise im Bildungssystem stärker sparen und dergleichen mehr, Strukturen auflösen. Wie wir in der Geschichte festgestellt haben, reagiert Bildungspolitik zyklenverschärfend. Wir wissen aus Studien von Wirtschaftswissenschaftlern für die 90er Jahre, also eine relativ kurze Zeitspanne in der Gegenwart relativ gut Bescheid über den Zusammenhang zwischen Bildung und Wirtschaftswachstum. Bildung und Wirtschaftswachstum. So haben zum Beispiel Kölner Wirtschaftsforscher des Instituts Der Deutschen Wirtschaft gerade eine Studie herausgebracht, die zeigt, dass zum Beispiel das Wirtschaftswachstum einiger anderer Länder, wie etwa Finnland, Frankreich, Großbritannien oder Italien zu 24 bis 43 Prozent durch die verbesserte Qualifikationsstruktur dieser Bevölkerung in den 90er Jahren hervorgegangen ist. Nd in Deutschland war der Beitrag wegen der Stagnation der Qualifikation in dieser Zeit gleich Null.
Bitterling: Also Bildungswachstum ist also immer auch eine Voraussetzung für Wirtschaftswachstum?
Nath: Ja, das ist offensichtlich eine Voraussetzung für Innovation in der Gesellschaft, und so auch für Bildungswachstum.
Bitterling: Was müssen wir denn tun, damit die Bildung weiter wächst? Konsumieren?
Nath: Das ist der wirtschaftliche Zusammenhang des Problems. Wir konsumieren als Teilnehmer am Wirtschaftssystem. Aber als Teilnehmer am Bildungssystem konsumieren wir Bildung und investieren in unsere Zukunft. Das ist etwas langfristiger angelegt als der Konsum im Wirtschaftssystem.