"Frau Watson macht aus, dass sie eine Einheit ist von Ausdruck, Seele, Stimmklang und Stimmkultur."
Souverän in sich ruhend, lyrisch bezaubernd, unangestrengt und unaufgeregt sang sich die Australierin Anita Watson von Runde zu Runde. Zweifelsohne die Beste in diesem Jahrgang. Dafür bekam sie den ersten Preis. Eine Entscheidung, die, wie Jurorin Julie Kaufmann unverhohlen zugibt, allerdings auch innerhalb der Jury nicht unumstritten gewesen ist.
"Sie hat noch einiges zu lernen, das will ich nicht abstreiten. Sie hat einiges im Fach, was sie noch nicht kann. Sie ist noch jung, sie ist sehr begabt und sie war vor allem eine Einheit, die einen seelisch beglückte. Sie war eine der wenigsten, die mich berührt hat."
Und so hat sich bei Anita Watsons finalem Wettbewerbsbeitrag, für den sie in die Rolle von Donizettis Anna Bolena schlüpfte, mancher nicht nur vor Rührung eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt, sondern auch, weil sie damit schlicht und ergreifend - wie so viele schlecht beraten - im falschen Fach unterwegs war. Und dabei trotzdem als strahlende Siegerin aus einem ansonsten recht mittelmäßigen, von virtuosen Technik gestählten Koreanerinnen dominierten Gesangswettbewerbs hervor ging, an dessen Ende Publikumsliebling Falco Hoehnisch als Konzertsänger mit der Bassarie aus Bachs Matthäuspassion nur wenig überzeugen konnte, Franz Schuberts "Erlkönig" in einer kuriosen Orchesterfassung zum boulevardesken Schauerstück verzerrte und der ehemalige Regensburger Domspatz Wilhelm Schwinghammer trotz Kräfte zehrenden Hin und Hers zwischen Wettbewerb in München und Diensteinsatz an der Hamburger Staatsoper den zweiten Preis errang.
Bässe zurzeit händeringend gesucht. Und Schwinghammer hat einen der schönsten, der seit Langem aus deutscher Kehle drang. Einen ersten Preisträger fand die Jury im Männerjahrgang 2009 dennoch nicht.
Kaufmann: "Das gesamte Niveau war nicht sehr erfreulich, Nein."
Ums so erfreulicher die Leistungsschau bei den Instrumentalwettbewerben, vor allem beim Violinwettbewerb, für den die Münchner, die bereits bei den Vorrunden die Säle füllten, bei den Finali in meterlangen Schlangen nach Karten anstanden. Die gerade mal 17-jährige Koreanerin Hyeyoon Park strafte mit einer nachgerade spektakulären Interpretation Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert alle Lügen, die sich beim Gesangswettbewerb die unüberseh- und hörbare musikalische Dominanz der technisch virtuosen Koreaner mit vermeintlicher Gefühlsarmut kleinreden wollten. Nicht nur sie versetzte Juror Ingolf Turban und seine Kollegen in helle Begeisterung:
"Auf Platz Eins: Ein herrliches Spieltalent, grenzenlos in der Beherrschung des Instrumentes. Platz 2: genau das Gegenteil, ein ganz kontrollierter Spieler, ganz akkurat, wirklich im Grunde genommen der Garant für Genauigkeit. Platz 3, die Kammermusikerin, die Partituren ausgeleuchtet hat wie selten jemand hier sonst."
Die koreanische Geigerin Heyeyoon Park, ihr japanischer Kollege Kei Shirai und nicht zuletzt die Drittplatzierte Lily Francis aus den USA mit einer furiosen Interpretation von Bela Bartoks zweitem Violinkonzert demonstrierten, wofür der ARD-Musikwettbewerb seit Jahrzehnten steht: Höchstes internationales Niveau, bei dem die Siegerin bar jeglicher dem überdrehten Markt geschuldeter Moden und Effekthaschereien am Ende nur wenig von der Drittplatzierten trennt.
Souverän in sich ruhend, lyrisch bezaubernd, unangestrengt und unaufgeregt sang sich die Australierin Anita Watson von Runde zu Runde. Zweifelsohne die Beste in diesem Jahrgang. Dafür bekam sie den ersten Preis. Eine Entscheidung, die, wie Jurorin Julie Kaufmann unverhohlen zugibt, allerdings auch innerhalb der Jury nicht unumstritten gewesen ist.
"Sie hat noch einiges zu lernen, das will ich nicht abstreiten. Sie hat einiges im Fach, was sie noch nicht kann. Sie ist noch jung, sie ist sehr begabt und sie war vor allem eine Einheit, die einen seelisch beglückte. Sie war eine der wenigsten, die mich berührt hat."
Und so hat sich bei Anita Watsons finalem Wettbewerbsbeitrag, für den sie in die Rolle von Donizettis Anna Bolena schlüpfte, mancher nicht nur vor Rührung eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt, sondern auch, weil sie damit schlicht und ergreifend - wie so viele schlecht beraten - im falschen Fach unterwegs war. Und dabei trotzdem als strahlende Siegerin aus einem ansonsten recht mittelmäßigen, von virtuosen Technik gestählten Koreanerinnen dominierten Gesangswettbewerbs hervor ging, an dessen Ende Publikumsliebling Falco Hoehnisch als Konzertsänger mit der Bassarie aus Bachs Matthäuspassion nur wenig überzeugen konnte, Franz Schuberts "Erlkönig" in einer kuriosen Orchesterfassung zum boulevardesken Schauerstück verzerrte und der ehemalige Regensburger Domspatz Wilhelm Schwinghammer trotz Kräfte zehrenden Hin und Hers zwischen Wettbewerb in München und Diensteinsatz an der Hamburger Staatsoper den zweiten Preis errang.
Bässe zurzeit händeringend gesucht. Und Schwinghammer hat einen der schönsten, der seit Langem aus deutscher Kehle drang. Einen ersten Preisträger fand die Jury im Männerjahrgang 2009 dennoch nicht.
Kaufmann: "Das gesamte Niveau war nicht sehr erfreulich, Nein."
Ums so erfreulicher die Leistungsschau bei den Instrumentalwettbewerben, vor allem beim Violinwettbewerb, für den die Münchner, die bereits bei den Vorrunden die Säle füllten, bei den Finali in meterlangen Schlangen nach Karten anstanden. Die gerade mal 17-jährige Koreanerin Hyeyoon Park strafte mit einer nachgerade spektakulären Interpretation Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert alle Lügen, die sich beim Gesangswettbewerb die unüberseh- und hörbare musikalische Dominanz der technisch virtuosen Koreaner mit vermeintlicher Gefühlsarmut kleinreden wollten. Nicht nur sie versetzte Juror Ingolf Turban und seine Kollegen in helle Begeisterung:
"Auf Platz Eins: Ein herrliches Spieltalent, grenzenlos in der Beherrschung des Instrumentes. Platz 2: genau das Gegenteil, ein ganz kontrollierter Spieler, ganz akkurat, wirklich im Grunde genommen der Garant für Genauigkeit. Platz 3, die Kammermusikerin, die Partituren ausgeleuchtet hat wie selten jemand hier sonst."
Die koreanische Geigerin Heyeyoon Park, ihr japanischer Kollege Kei Shirai und nicht zuletzt die Drittplatzierte Lily Francis aus den USA mit einer furiosen Interpretation von Bela Bartoks zweitem Violinkonzert demonstrierten, wofür der ARD-Musikwettbewerb seit Jahrzehnten steht: Höchstes internationales Niveau, bei dem die Siegerin bar jeglicher dem überdrehten Markt geschuldeter Moden und Effekthaschereien am Ende nur wenig von der Drittplatzierten trennt.