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Geschichte aktuell: Bergbau für den Kalten Krieg

Ins Bergwerk nein!,/Wo Bergleut' sein, die da graben Silber und Gold / bei der Nacht / Aus Felsenstein.

Von Joachim Dresdner und Steffi Mehlhorn | 03.01.2004
    Weder Gold noch Silber sollten aus dem Gestein herausgeschlagen werden. Als die sowjetischen Besatzungstruppen 1945 in das Erzgebirge einrückten, wussten ihre Fachleute: im Kurbad sprudelt nicht nur radiumhaltiges Wasser. Im Schlematal suchten die Russen nach einem wertvolleren Element und nach erfahrenen Bergleuten, die sich im alten Silberstollensystem auskannten. Im Juni 1946 stiegen sowjetische Geologen am Lichtloch 15 in den Max-Semmler-Stollen. Dort fanden sie das begehrte Erz, fanden sie: URAN! Die Russen waren damals im atomaren Wettlauf mit den Amerikanern.

    Die USA zündeten ihre Atombomben 1945 über Hiroshima und Nagasaki, etwa 155.000 Menschen waren sofort tot! Vier Jahre später, am 29. September 1949, testeten die Russen ihre erste Bombe, mit Uran aus dem Erzgebirge und aus Thüringen.

    Eine Nummer größer, Stiefel, eine Nummer größer, Fußlappen, sonst wackeln die Stiefel so, aber ich muss mich ja auch noch umziehen, wir warten, drei Lampen noch, aber bitte welche, die durchhalten!

    Stiefel, Fußlappen, Schutzanzug, Grubenlampe. Einfahrt in den Schacht 15 IIb am Rande des Kurparks von Schlema, im Westerzgebirge. Gleichsam geht es hinunter in die Geschichte. Jeder Meter ein Jahr.

    Im August 1946 wurde das erste Uranerz aus dem mittelalterlichen Stollen abgebaut. Ohne hydraulische Bohrhämmer, nur mit Hacke, Schaufel und Schubkarren. Koste es was es wolle.

    Der große Schock für Stalin war ja, dass festgestellt werden musste, in der Sowjetunion gibt’s nicht genügend Uranerz. Deswegen war die einzige Rettung in den Ländern, die sie nach dem Kriege besiegt hatten, Tschechei und in der DDR, nach solchem Uranerz zu suchen. Da war jedes Kilogramm, 1946, 1947 war ihnen recht und auch die Methoden, mit denen das gewonnen wurde, war ihnen eigentlich gleichgültig...

    ... erinnert sich Gotthard Brettschneider im Wismutklubhaus. Der grauhaarige ehemalige Gewerkschaftsfunktionär hatte damals bei der "Wismut" als Fördermann, Hauer und Sprengmeister angefangen.

    Die Deutsche Presse-Agentur hatte am 24. August 1950 gemeldet:

    Die britische Kontrollkommission in Berlin veröffentlichte Tatsachenmaterial über sowjetisch verwaltete Uran-Bergwerke in der Sowjetzonenrepublik. Die "Wismut AG" stelle einen Staat im Staate dar und unterwerfe Deutsche Arbeiter einem Regime kolonialer Ausbeutung. Das gesamte Uranbergbaugebiet unterliege der Kontrolle der NKWD-Truppen. Die Sowjetzonenregierung besitze in diesem Gebiet keinerlei Autorität.

    Zwischen 1946 und 1949 entwickelte sich das Gebiet um Schlema zur wichtigsten Uranquelle für Stalins Atomprogramm. Ende 1946 hatte die Sowjetunion ihren ersten Atomreaktor, 1949 ihre erste Atombombe. Trotzdem ließ der "Uranhunger" nicht nach:

    Es bildete sich langsam eine Stammbelegschaft heraus, 1950, und die Leute, die vorher fast zwangsverpflichtet wurden, zur Wismut zu gehen, das hat sich dann geändert gehabt. Die Leute haben hier Familien gegründet. Es wurden dann auch schon Wohnungen gebaut. Ab 1954,1955, da war also das wesentliche Improvisieren überwunden gewesen.
    Gotthard Bretschneider war beim Abbau der größten Gangerzlagerstätte der Welt in Schlema dabei. Eine Herausforderung auch für den gelernten Hauer Johannes Böttcher. Bei der "Wismut" ist er Technologe gewesen. Jetzt führt der Pensionär Besucher durch das Schaubergwerk, durch den alten Markus-Semmler-Stollen:

    Das ist also das Mineral, wonach 40 Jahre durch die "Wismut" gesucht wurde und was zutage gefördert wurde. Es handelt sich hierbei um ein Stück Uranpechblende. Das ist dieses schwarze Metall, was man hier sieht. Wenn Sie das anfassen, es ist sehr schwer! Man kann also die radioaktiven Zerfälle des Urans messen, mit einem solchen Radiometer, man hört das deutlich, sobald ich weggehe, ist nichts mehr. Das ist sehr gutes Erz!

    Der Uranabbaubetrieb nannte sich "Wismut". Das harmlose Wismut kannte man hier schon im Mittelalter, erklärt Johannes Böttcher:

    Denn bereits Gutenberg hat ja für die Herstellung seiner Drucklettern Wismut benötigt, und auch in der Pharmazie ist ja Wismut viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, verwendet worden, und deshalb wurde das als Deckname verwendet. Dieses wurde innerhalb des Regierungsabkommens zwischen der DDR und der Sowjetunion erst im Jahre 1962 korrigiert. Bis dahin stand auch in den Papieren für die "Wismut": Gewinnung von Wismut. Gewinnung von Uranerz kam erst dann, Urankonzentrat letzten Endes, kam dann erst ab 1962, auch in den offiziellen Unterlagen der SDAG Wismut.

    Die "SAG Wismut", die sowjetische Aktiengesellschaft, war ein militärisch kontrollierter, abgeschirmter Betrieb. Das "bewährte" sich vor allem in den Tagen des Volksaufstandes von 1953, berichtet Gotthard Bretschneider:

    Eigenartigerweise muss ich sagen, ist dieser 17. Juni’53 relativ im Auer Gebiet spurlos an der Wismut vorbei gegangen. Das hängt natürlich mit vielem zusammen: Erstens sowjetische Besatzungsmacht. Alle Schächte wurden bewacht, von sowjetischen Angehörigen der Armee. Man konnte sich dann nicht so ohne weiteres Streik erlauben, weil man genau wusste, dass das die Besatzungsmacht nicht zulassen wird. Aber es gab auch keine ausgesprochene Arbeitszurückhaltung, also Bummelschichten, oder man hat sich gesagt, heute erfüll’ mer die Norm nicht, das ist mir aus meiner Erinnerung nicht bekannt.

    Die "wilden Jahre" der Wismut AG endeten mit der Gründung der gemischten Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft am 1. Januar 1954.

    Der DDR-Rundfunk meldete:

    Der Beschluss der Sowjetregierung sieht vor: Ab dem 1. Januar 1954, die unentgeltliche Überführung der in Deutschland befindlichen S.A.G.- Betriebe in das Eigentum der DDR, die Befreiung Deutschlands von der Zahlung der Nachkriegsschulden an die Sowjetunion.

    Der wirkliche Grund für die "Befreiung" von Reparationszahlungen und die Rückgabe der SAG Betriebe waren die Volkserhebungen vom Juni 1953. Die Sowjets wollten das politisch und ökonomisch schwer angeschlagene Ulbricht-Regime entlasten und stabilisieren. Einzig die SAG Wismut war von der "Überführungs"-Aktion ausgenommen. Für das neue bilaterale "Wismut"-Unternehmen musste die DDR alle von der sowjetischen Besatzungsmacht enteigneten Bergwerksanlagen und Investitionsgüter zurückkaufen. Im Regierungsabkommen zur Gründung der SDAG Wismut "war festgelegt,...

    ...dass die gesamte Uranproduktion an die UdSSR zu einem Preis zu liefern ist, der der Hälfte der tatsächlichen Selbstkosten entspricht. Die DDR verpflichtet sich, zur Deckung der tatsächlichen Differenz der Selbstkosten jährlich bis zu 750 Millionen DM in gleichen Monatsraten an die Wismut zu zahlen.

    Die Wirtschaftstätigkeit des Unternehmens tauchte weder in den Volkswirtschaftsplänen noch in den Statistiken auf. Der Deutsche Fritz Selbmann wurde der erste paritätische Präsident der SDAG. Sein Sohn, der ehemalige DDR-Fernsehjournalist Erich Selbmann, damals 28 Jahre alt, über seinen Vater:

    Er war damals noch Minister für Schwerindustrie und ...auch Bergbau. Das gehörte alles zu ihm. Und die Wismut gehörte zu seinem Arbeitsbereich! Und er hatte auch ein großes, ich möchte mal sagen, Vertrauen bei der Besatzungsmacht. Das hat dazu geführt, dass er gewählt wurde, aber es war hauptsächlich sein Arbeitsgebiet.

    Vor Ort, in Schlema, hat Oliver Titzmann seit seinen Jugendtagen die Entwicklung im Heimatort verfolgt und dokumentarisches Material – auch über die SDAG Wismut – gesammelt. Der Chronist und Schullehrer schätzt ein:

    Zwar war der Generaldirektor weiterhin ein Russe gewesen, aber zunehmend konnten höhere Funktionen von deutschen Stellen besetzt werden. Das ist die Änderung, die die Menschen mitbekommen haben. Ansonsten war die Änderung zwischen SAG und SDAG für den normalen Bürger, der hier gelebt hat, kaum nachvollziehbar, zumindest war es eigentlich eine Neugründung gewesen, so wollte man es offizielle auch darstellen.

    Nach fast 10 Jahren wurde das Abkommen verändert. Vom 7. Dezember 1962 an galten die Gesetze der DDR. Die Leitung der SDAG Wismut behielten sich die Sowjets weiter vor. Erst 1986 gab es mit Horst Bellmann den ersten deutschen Generaldirektor. Oliver Titzmann:

    Die Sowjets hatten das Sagen bis 1990! Hätten die Sowjets irgendwas gewollt, hätten sie es bis zum Ende auch tun können, ohne Zweifel, da hätte es keinen deutschen Widerstand gegeben, kann ich mir vorstellen.

    Am 1. Januar 1954 regierte in Ost-Berlin die SED unter Walter Ulbricht. Sein Regime hatte gerade den Volksaufstand in der DDR überstanden und von der Sowjetunion Zugeständnisse erhalten, darunter die Mitsprache bei der "Wismut". Ulbricht tönte:

    Die Regierungsdelegation fuhr nach Moskau in einer Situation, wo in Westdeutschland die Militaristen und Revanchepolitiker täglich ihre Drohungen erheben, in einer Situation, wo die Kriegstreiber in Westdeutschland immer frecher ihr Haupt erheben.

    Der Bergmann Johannes Böttcher erlebte dagegen die "Aufrüstung" des Ostens:

    Die Wismutkumpel wussten ganz genau, sie hatten nicht nur "Uran für den Frieden" in dem Sinne gefördert, dass damit Atomkraftwerke betrieben werden können, sondern sie haben auch gewusst, da werden auch Bomben gebaut, aber sie haben eben gehofft, dass die Bomben nie zum Einsatz gelangen.

    Das "sowjetische Bombenprojekt" versuchte die offizielle Propaganda zu verschleiern. Sie stellte die friedliebende DDR-Bevölkerung den westdeutschen Kriegstreibern gegenüber, ...und zwar ohne Diskussion(!). Der ehemalige Gewerkschaftsfunktionär Bretschneider:

    In den 50er Jahren gab’s den so genannten "Tag der Aufklärung". Jeden Mittwoch für die einfahrende Schicht war unter Tage, also wenn man eingefahren ist, unten am Füllort versammelten sich die Kumpel, die mussten dort warten, und dann kam jemand von der Partei oder auch der Steiger, die haben dann den "Tag der Aufklärung" genutzt, haben den Leitartikel vom "ND" vorgelesen, oder andere politische Dinge, die in der Welt passieren, erläutert. Das durfte natürlich nicht allzu sehr ausgedehnt werden, weil Arbeitszeit. Also, Diskussionen gab’s da nicht, wir bekamen das vorgelesen und dann ging’s ab zur Arbeit.

    80.000 Tonnen Uranerz für die sowjetische Rüstungs- und Atomindustrie wurden in Schlema gefördert und Millionen Kubikmeter Abraum mitten in den Ort gekippt, Ein- und Zweifamilienhäuser abgerissen und dafür oberhalb von Schlema neue Wohnsiedlungen angelegt. Durch den Bergbau senkte sich die frühere Ortsmitte um etwa sechs Meter. Nach 1989 entstanden ein Kurpark, eine Marktstraße, das Kurmittelhaus und ein Hotel. Der Freistaat Sachsen hat die 6.000-Einwohner-Gemeinde als "Ort mit Heilquellenkurbetrieb" anerkannt. Chronist Titzmann schildert wie es aussah, als der alte Kurort abgerissen wurde:

    Wenn wir uns das Jahr ’53/’54 anschauen, würden wir von diesem schönen Grün und von den weißen Häusern nicht mehr viel sehen, sondern vom Grau des Bergbaus. Von Häusern, die von Halden überragt wurden, dann würden wir vor uns Bauarbeiter sehen, die auf den Häusern stehen, die den Schiefer herunterholen, die die Balken abbauen, die die Armaturen herausbauen, die Fenster, die Türen, die das Gebäude etagenweise abbauen würden, bis in den Keller hinein. Dann den Rest zuschütten. Wir würden also, wenn wir uns zurückversetzen könnten, den Abbruch des alten Ortes Radiumbad Oberschlema erleben, und um uns drumherum würden wir Schächte ohne Ende sehen! Wenn wir uns jetzt drehen würden, auf diesem Gelände, würden wir 25 Schächte sehen können, und in dieser Zeit haben im Ort Oberschlema etwa noch 18.-/19.000 Bergleute gearbeitet.

    1954 existierte noch immer ein hermetisch abgeriegelter Gürtel um das Schneeberger Revier, zu dem auch Schlema gehörte. Die Sowjets verlangten eine höhere Ausbeute und mehr Freiwillige für den Uranabbau im Erzgebirge und in Thüringen. Die Werber überzeugten mit der Sonderversorgung: Der "Staat im Staate" hatte ein spezielles Gesundheits- und Sozialwesen mit Krankenhäusern, Polikliniken, Kur- und Ferienheimen, sogar in Zinnowitz an der Ostsee. Es gab bevorzugt Wohnungen, Autos und mehr Urlaub. Es gab den Wismut-Handel mit begehrten Mangelwaren auf Sonderausweis.

    Der Verdienst bei der Wismut war wesentlich höher als in der Industrie, rund um die Wismut herum. Also, wenn ein Meister in der Bürstenindustrie im Erzgebirge im Monat 300, 400 Mark verdient hat, in dieser Zeit, haben die Wismuthauer zwischen 2.000 und 4.000 Mark verdient...

    ... vergleicht Bergmann Johannes Böttcher. Ex-Funktionär Gotthard Bretschneider ergänzt:

    Die Uranbergarbeiter sind bevorzugt worden gegenüber anderen Industriezweigen auf Grund der Bedeutung dieses Uranbergbaus. Die Ferieneinrichtungen waren zu Anfang, in den 50er Jahren, so, dass drei Wochen Urlaub in Zinnowitz kostenlos gewesen sind, ohne eigenen Beitrag für die Wismutkumpel mit ihren Familien.

    Titzmann: Ich würde sagen, seit Anfang der ’60er Jahre, hat diesen Ort dann kaum noch jemand gekannt. Wenn Sie also eine Landkarte hatten, zu DDR-Zeiten, dann waren kleine Dörfer mit 500 Einwohnern eingezeichnet, aber eine Gemeinde mit 12.000 Einwohnern erschien nicht mehr, denn die Verbindung Schlema zu dem Ort Radiumbad Oberschlema, den man opfern musste, die war da gewesen und hat sich eingestellt bei den Leuten, also war der Ort einfach nicht mehr da! Schlema gab es nicht mehr.

    Bis etwa 2008 wird die Sanierung der Abraumhalden noch brauchen, schätzen die Leute von der Wismut GmbH. Oliver Titzmann die Einwohner in Schlema schon als Jugendlicher zu DDR-Zeiten befragt, unter argwöhnischer Aufsicht:

    Die Staatssicherheit ist auf mich aufmerksam geworden. Ich wurde als 14jähriger überwacht, bereits schon. Gibt’s also eine Akte, die wurde angelegt, ein Fahrzeug stand immer vor dem Haus, hat meine Schritte überwacht, und dann wurde, ja, ja, dann wurde nachgeschaut, warum beschäftigt sich dieser Junge mit dieser Geschichte und unten, als operativer Vermerk, stand dann drin, in meiner Akte, muss wieder auf die richtige Bahn gebracht werden.

    Die "richtige Bahn", das hieß, Titzmann davon abzubringen, den Untergang des Radiumbades Oberschlema, den Raubbau der "Wismut", zu dokumentieren. Doch Titzmann spürte dieser Zeit weiter nach. In Archiven fand er Briefe an die Regierung der DDR:
    Das waren ganz verzweifelte Bittbriefe, sind heute 100 erhalten, wo Menschen persönlich an Pieck oder Grotewohl schreiben, bitte helfen sie mir, ich bin verzweifelt, mein Haus soll abgerissen werden. Ich soll hier raus. Meine Eltern haben das erst gebaut. Das kann doch nicht sein! Wir leben doch in einem sozialistischen Staat, wo es allen Menschen gut gehen soll. Warum hilft uns niemand? Warum lässt man uns allein? Also Briefe, die von unglaublicher Verzweiflung handeln.

    Noch heute seien die Wunden nicht geschlossen, sei es schwer, die Vergangenheit objektiv aufzuarbeiten, klagt Titzmann. Zum Wismut-Archiv in Chemnitz habe kaum jemand Zugang. Ihre "Chronik der Wismut" stellten über 100 meist ehemalige Mitarbeiter selbst zusammen:

    Und zwar haben sie heute noch alte, gestandene Herren, die der Meinung sind, dass dieser Bergbau ausschließlich und nur Gutes gebracht hat. Auf der anderen Seite haben sie verbitterte Einwohner, die heute unter Tränen ihre Geschichte erzählen. Diese Gräben sind da und werden sich – glaube ich – einmal lösen, oder werden zugeschüttet werden, wenn wahrscheinlich diese Leute nicht mehr leben.

    Zum Schluss die Rechnung:

    - Von 1954 bis 1990 kostete die SDAG Wismut den Staatshaushalt der DDR und somit der DDR-Bevölkerung 20 Milliarden Mark.

    - Bis 1989 wurden unter den Wismut-Kumpeln 15.000 Silikoseerkrankungen und
    7.000 Lungenkrebsfälle registriert.

    - Am 16. Mai 1991 regelte das wiedervereinte Deutschland in einem Vertrag mit der UdSSR das Ende der SDAG Wismut. Mit der Auflösung der UdSSR, Ende Dezember 1991, wurde die SDAG Wismut zu einer Gesellschaft deutschen Rechts, zur Wismut GmbH. Inhaberin ist die Bundesrepublik Deutschland.

    - Der Haushaltsentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit für 2004 sieht für die Sanierung und Rekultivierung der ehemaligen Uranerzbergbauflächen in Sachsen und Thüringen rund 221 Millionen Euro vor.

    - Die Kosten für die gesamte Sanierung schätzt man auf 6,5 Milliarden Euro.