Der Streit der Akademiepräsidenten macht jetzt schon deutlich, wie schwer es sein wird, den Vorschlag des Wissenschaftsrates in die Tat umzusetzen. Das haben auch schon andere festgestellt: Vor 15 Jahren scheiterten Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Forschungsminister Heinz Riesenhuber schon einmal mit dem Plan, aus dem Vielstimmigkeit der deutschen Wissenschaftsakademien eine einzige, nationale Stimme zu formen.
Geschichte der Nationalakademie
Angefangen hat alles im alten Griechenland. Platons Philosophenschule "Akademia", gegründet 387 v. Chr. in Athen, gilt als Vorläufer all jener Zusammenschlüsse von Wissenschaftlern, die seit der Renaissance zunächst in Italien, dann in der ganzen Welt entstanden. Diese Akademien waren zunächst ein Ausdruck des Protests: Weil an den Universitäten der damaligen Zeit so gut wie gar nicht geforscht wurde, taten sich junge Professoren zusammen, um in intellektuellen Debattierclubs neue Fragen aufzuwerfen und Antworten zu suchen. Dies führte etwa 1652 in Schweinfurt zur Gründung der "Leopoldina", der ältesten naturwissenschaftlichen Akademie der Welt, die im Übrigen bis heute besteht. 1663 wurde auch die Royal Academy in London, drei Jahre später die Académie des Sciences in Paris gegründet.
Der Streit der Akademiepräsidenten macht jetzt schon deutlich, wie schwer es sein wird, den Vorschlag des Wissenschaftsrates in die Tat umzusetzen. Das haben auch schon andere festgestellt: Vor 15 Jahren scheiterten Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Forschungsminister Heinz Riesenhuber schon einmal mit dem Plan, aus dem Vielstimmigkeit der deutschen Wissenschaftsakademien eine einzige, nationale Stimme zu formen.