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Geschichtsprojekt des Hochschulradios Q 90,9 in Münster

Nicht nur als Radio, als kompletter Kulturbetrieb versteht sich das Hohlschulradio Q90,9 in Münster. Was war eigentlich während des Nationalsozialismus an der Uni Münster los?, diese Frage beschäftigte deshalb auch die Mitarbeiter des Hochschulradios, nachdem die Universität im Juli 2000 eine Erklärung abgegeben hatte, in der sie sich öffentlich zu Maßnahmen während des Nazi-Regimes erklärt. "Es gab die Erklärung und die Entschuldigung, ansonsten ist aber nichts weiter geschehen". Damit war auch schon die Idee geboren, den Hochschul-Alltag während des Dritten Reiches zu rekonstruieren. Die Studenten fanden Zeitzeugen, und die konnten den damaligen Alltag an der Uni illustrieren. Wie zum Beispiel die mehrstündigen Wehrsportübungen, zu denen die Studenten täglich um sechs Uhr antreten mussten. Oder die gezielte Verfolgung unliebsamer Professoren und Studenten. Insgesamt 75 Minuten lang werden in dem in fast eineinhalb Jahren entstanden Feature die Aspekte Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, die Gleichschaltung der Universität und der Studierendenschaft, Verfolgung und Widerstand und die Universität im Krieg beleuchtet.

    Die Universität hat uns zwar keine Steine in den Weg gelegt, unterstützt hat sie uns bei dem Projekt aber auch nicht. "Offensichtlich besteht kein Interesse, das Thema publik zu machen", erklärt Daniel Eisenmenger die Stimmung an der Uni. "Die Uni Münster war nicht mehr oder weniger betroffen als andere Universitäten in Deutschland. Das Argument, Münster sei besonders katholisch gewesen und habe deshalb den Nationalsozialisten mehr Widerstand entgegengebracht, ist nicht der Fall gewesen".



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    Hochschulradio Q90,9

    Das Feature "Buch und Gewehr, Wissen und Macht: Die Uni Münster im Nationalsozialismus" ist am Dienstag, den 29. Januar um 19 Uhr zu hören.

    Wiederholt wird die Sendung als Dreiteiler an den folgenden Terminen: Mittwoch, 30. Januar Mittwoch, 6. Februar und Mittwoch, 13. Februar