In seinem neuen Film "Absurdistan" ist der Titel schon eine Art Programm. Auch dieser Veit-Helmer-Film erschafft mit einer arabisierten, balkanesken, irgendwie karnevalsmäßigen Ausstattung ein weltabgewandtes Kinouniversum, dessen Naivität jedoch bald recht penetrant wirkt. In einem Dorf, das irgendwo zwischen Europa und Asien und Zeitläuften vergessen wurde, beginnt eine versponnene Geschichte, die von der jungen Heldin mit märchenhaftem Unterton erzählt wird.
Sei frühester Kindheit gelten Aya und Temelko als füreinander bestimmt. Dem Brauche nach wird die erste Liebesnacht nach einer Sternenkonstellation berechnet und mit einem gemeinsamen Bad im Dorfbrunnen begonnen. Als dieser Brunnen plötzlich versiegt, scheint das Liebesglück in Gefahr. Und das in einem Dorf, so verrät uns die zweite, männliche Erzählerstimme, in dem die Frauen schon seit je her Objekt der Begierde und der Bewunderung waren:
Für das Geschlechterverhätlnis in Absurdistan findet der angeblich so fein in seine Fantasie versponnene Regisseur Helmer allerdings Bilder, die uns ernüchtert auf die harte Tischplatte des Stammtischniveaus krachen lassen. Die Männer des Dorfes mögen tagsüber im Dorfcafé faulenzen - und abends? Man könnte meinen, dass breite Männerhände, die lautstark auf Frauenhinterteile klatschen, und Männer die ihre Frauen mit rülpsigem Lachen von hinten nehmen, als Codierung für frohen Sex endgültig überwunden sind. Dem ist offenbar nicht so.
Angesichts der allgemeinen Kopulationsfreudigkeit machen Absurdistans Männer keine Anstalten, dem jungen Paar zu helfen, das für seine erste Nacht unbedingt das Wasser des Liebesbrunnens braucht. Die Frauen des Dorfes zeigen sich solidarisch mit dem gefährdeten Glück. Der Brunnen soll repariert werden. Und das Streikprogramm ist einfach, aber einleuchtend.
Zu Beginn von "Absurdistan" ist die Grenze zwischen pittoresken, irgendwie ethno-mäßig zusammengeklatschten Dorfaufnahmen und purem Kitsch fließend. Im weiteren Filmverlauf verschwimmt auch die Grenze zwischen Slapstick und Klamotte: Die Männer rufen eine Sex-Hotline an, die von den Frauen gekappt wird. Andere fangen ihre Ehefrau mit einem Netz ein. Die Erzählerin versucht, all das als eine Art Vor-Feminismus zu verkaufen.
Der Kameramann von "Absurdistan" ist Georgier, der Drehbuchautor stammt aus Serbien. In 28 Ländern, unter anderem den USA, Kuba und Iran, so Veit Helmer, habe er mehr als 2400 Schauspieler vorsprechen lassen, mit den 400 besten improvisiert und seinen Film schließlich mit Darstellern aus 16 Ländern gedreht. Im Grunde ist es fast schon wieder eine Leistung, ein derart internationales Künstleraufkommen auf eine Handvoll Geschlechterklischees und ein dumpfes Neospießertum im Multikultigewand herunterzuinszenieren.
Sei frühester Kindheit gelten Aya und Temelko als füreinander bestimmt. Dem Brauche nach wird die erste Liebesnacht nach einer Sternenkonstellation berechnet und mit einem gemeinsamen Bad im Dorfbrunnen begonnen. Als dieser Brunnen plötzlich versiegt, scheint das Liebesglück in Gefahr. Und das in einem Dorf, so verrät uns die zweite, männliche Erzählerstimme, in dem die Frauen schon seit je her Objekt der Begierde und der Bewunderung waren:
Für das Geschlechterverhätlnis in Absurdistan findet der angeblich so fein in seine Fantasie versponnene Regisseur Helmer allerdings Bilder, die uns ernüchtert auf die harte Tischplatte des Stammtischniveaus krachen lassen. Die Männer des Dorfes mögen tagsüber im Dorfcafé faulenzen - und abends? Man könnte meinen, dass breite Männerhände, die lautstark auf Frauenhinterteile klatschen, und Männer die ihre Frauen mit rülpsigem Lachen von hinten nehmen, als Codierung für frohen Sex endgültig überwunden sind. Dem ist offenbar nicht so.
Angesichts der allgemeinen Kopulationsfreudigkeit machen Absurdistans Männer keine Anstalten, dem jungen Paar zu helfen, das für seine erste Nacht unbedingt das Wasser des Liebesbrunnens braucht. Die Frauen des Dorfes zeigen sich solidarisch mit dem gefährdeten Glück. Der Brunnen soll repariert werden. Und das Streikprogramm ist einfach, aber einleuchtend.
Zu Beginn von "Absurdistan" ist die Grenze zwischen pittoresken, irgendwie ethno-mäßig zusammengeklatschten Dorfaufnahmen und purem Kitsch fließend. Im weiteren Filmverlauf verschwimmt auch die Grenze zwischen Slapstick und Klamotte: Die Männer rufen eine Sex-Hotline an, die von den Frauen gekappt wird. Andere fangen ihre Ehefrau mit einem Netz ein. Die Erzählerin versucht, all das als eine Art Vor-Feminismus zu verkaufen.
Der Kameramann von "Absurdistan" ist Georgier, der Drehbuchautor stammt aus Serbien. In 28 Ländern, unter anderem den USA, Kuba und Iran, so Veit Helmer, habe er mehr als 2400 Schauspieler vorsprechen lassen, mit den 400 besten improvisiert und seinen Film schließlich mit Darstellern aus 16 Ländern gedreht. Im Grunde ist es fast schon wieder eine Leistung, ein derart internationales Künstleraufkommen auf eine Handvoll Geschlechterklischees und ein dumpfes Neospießertum im Multikultigewand herunterzuinszenieren.