
In dem Buch porträtiert Gordeeva 24 Überlebende des russischen Angriffskriegs, vor allem aus der Ukraine, aber auch Mütter russischer Soldaten und eine Witwe. Ihre Interviews führte sie in verschiedenen Städten Europas, in Moskau und in russischen Flüchtlingslagern. Gordeeva zählt zu den bekanntesten Journalistinnen Russlands, dem Kreml gilt sie als "ausländische Agentin". Nach der Annexion der Krim 2014 ging sie ins Exil und lebt heute in Lettland.
Reporterin in schwieriger Rolle
Gordeevas Buch sei literarisch sehr beeindruckend, so die Jury. Sie stelle das Leid ihrer Gesprächspartnerinnen und -partner in den Vordergrund. Zugleich zeige sie sich in ihrer schwierigen Rolle als Reporterin, die selbst aus dem Land des Aggressors komme.
Der Geschwister-Scholl-Preis wird seit 1980 vergeben. Damit wird nach Angaben der Organisationen jährlich ein aktuelles Buch ausgezeichnet, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.
Diese Nachricht wurde am 02.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.