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"Gesichter" auf Mond und Mars

Heute abend kommt der Mond dem Planeten Mars sehr nahe. Nach Einbruch der Dunkelheit finden Sie unseren Nachbarplaneten rechts unterhalb des Mondes. Beide gehen kurz nach Mitternacht unter. Der Mond nimmt jetzt zu. In den nächsten Tagen können Sie beobachten, wie mehr Sonnenlicht die der Erde zugewandte Mondhälfte beleuchtet. Bis zum Vollmond am kommenden Sonntag wird "der Mann im Mond" immer deutlicher zu erkennen sein. Hinter diesen Flecken verbergen sich riesige Ebenen aus dunklem, vulkanischen Gestein. Mit unserer Phantasie sehen wir in dem Fleckenmuster ein Gesicht. Auch der Mars hat ein "Gesicht" - ein abgetragener Tafelberg auf der nördlichen Hemisphäre. Vor 25 Jahren fotografierte die Raumsonde Viking 1 dieses Gebiet. Das Spiel von Licht und Schatten ließ die Formation wie ein Gesicht aussehen. In den vergangenen drei Jahren fotografierte der Mars Global Surveyor die Region drei Mal. Die Bilder sind erheblich schärfer als die der Viking 1. Sie zeigen deutlich, daß sich hinter dem "Gesicht" ein Tafelberg von gut 3 Kilometern Länge, anderthalb Kilometern Breite und knapp 300 Metern Höhe verbirgt. Wissenschaftler interessieren sich für diese Formation, weil sie einiges über die Geschichte des Mars verraten könnte. Der Tafelberg könnte durch Wind, Vulkane oder Gletscher seine jetzige Form erhalten haben - oder auch durch einen längst verschwundenen Ozean. Selbst wenn wir auf dem Mars keine Hinweise für eine längst verschwundene Zivilisation finden, stoßen wir vielleicht auf Anzeichen für ein längst verschwundenes Meer.

Damond Benningfield |