
Der Wal war im Watt bei Munkmarsch angetrieben und bereits in den vergangenen Tagen an der Ostseite der Insel gesehen worden. Das Tier sei immer im Kreis geschwommen, das deute auf eine neurologische Störung hin, sagte der Seehundjäger Thomas Diedrichsen der Deutschen Presse-Agentur. Diedrichsen zufolge handelt es sich um einen Schnabelwal.
Passanten hatten versucht, den Schnabelwal wieder ins tiefere Wasser zu schieben, allerdings ohne Erfolg. Der Wal sei stark abgemagert gewesen und habe vermutlich eine Pilzinfektion am Maul gehabt - darauf könnten Hautablösungen hinweisen, erklärte Diedrichsen. Das Tier wäre so oder so gestorben - ob mit oder ohne Schuss, betonte Diedrichsen.
Wissenschaftliche Untersuchung
Der Kadaver wurde mit einem Radlader und einem Seil geborgen. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wird er zum Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum (Kreis Dithmarschen) transportiert. Dort würden Untersuchungen gemacht, um mehr über die genaue Art und den Gesundheitszustand zu erfahren, hieß es laut Mitteilung. "Da in letzter Zeit mehrere Schnabelwale in der Nordsee gestrandet sind, ist es wichtig, Genaueres zur Situation dieser Meeressäuger zu untersuchen", betonte die Nationalparkverwaltung. Die Auswertung soll einige Wochen dauern.
Schnabewale leben inder Tiefsee
Schnabelwale gehören laut der Nationalparkverwaltung zu den Zahnwalen und verbringen einen Großteil ihres Lebens in der Tiefsee. Die scheuen Tiere würden nur selten in Küstennähe gesehen - über ihre Lebensweise sei wenig bekannt.
Mitte Februar war auf Sylt der Kadaver eines tonnenschweren Pottwals geborgen worden.
Diese Nachricht wurde am 29.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.