München, Samstagvormittag. Auf dem Marienplatz das übliche Gedränge und mittendrin läuft eine junge Frau mit einem Kuhkopf aus Pappmache herum. Normalerweise studiert Monika Seibold Veterinärmedizin in München, aber an diesem Samstag macht sie Werbung für die Tierärzte ohne Grenzen e.V.. Und dabei verschafft ihr der Auftritt im Kuhkostüm die notwendige Aufmerksamkeit.
" Die Leute sind begeistert davon. Viele kommen her und fragen, ob sie sich mit der Kuh fotografieren lassen können. Das ist für uns natürlich eine ganz gute Werbung. "
Ein paar Meter weiter warten ihre Mitstreiterinnen hinter einem selbstgebauten Stand auf die neugierig gewordenen Kuhfans. Ein rundes Dutzend junger Frauen in T-Shirts mit Vereinslogo, die wie Monika Seibold im Studentennetzwerk der Tierärzte ohne Grenzen organisiert sind. Sie leisten Aufklärungsarbeit - die manchmal gar nicht so einfach ist.
" Wir sind eine Entwicklungshilfeorganisation. Wir haben Projekte in Afrika. "
Zum Teil sind die angehenden Tierärzte quer durch die Republik nach München gereist - wie Anne Wille, die in Hannover Veterinärmedizin studiert. Der Termin auf dem Marienplatz stand in ihrer Agenda ganz weit oben. Denn in Deutschland hat Tierärzte ohne Grenzen bisher gerade einmal 200 Mitglieder und engagiert sich dafür, die deutsche Öffentlichkeit über die Situation im südlichen Sudan und den anderen Ländern Ostafrikas zu informieren. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht es, die Lebensweise der nomadischen Volksgruppen zu vermitteln und Verbindungslinien zur westlichen Lebensweise aufzuzeigen. Und natürlich neue Mitglieder und Förderer zu gewinnen.
" Die Aktion wird heute in vielen europäischen Städten durchgeführt unter dem gleichen Motto. Das Motto lautet: Wie? Bei Ihnen kommt die Milch aus dem Kühlschrank? Und die wird dann noch ein bisschen abgewandelt in den verschiedenen Städten. In den Niederlanden findet sie im Zoo statt - wir sind hier in der Innenstadt in München. "
Passend zum Motto haben sich die Vertreterinnen der acht deutschen Regionalgruppen einiges einfallen lassen.
" Wir bieten Yoghurt an, weil bei uns die Milch aus dem Kühlschrank kommt - eben sogar veredelt in Form von Yoghurt - darauf wollen wir aufmerksam machen, dass in anderen Gebieten der Welt wird die Milch noch roh und warm aus der Kuh getrunken und ist ne wichtige Lebensgrundlage in Ostafrika, wo unsere Projektgebiete liegen. "
Die Arbeit in diesen Projektgebieten hat 1998 begonnen. Sieben Jahre nach Gründung des Verein, der sich zum Ziel gesetzt hatte, durch aktiven Tierschutz in Entwicklungsländern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Ganz nach dem Motto: Tiergesundheit ist auch die Gesundheit der Menschen.
Mit Tierärzten oder Pflegern vor Ort führt der Verein Impfaktionen gegen Tierseuchen durch, informiert über Zucht und Haltung von Nutztieren.
Auch wenn der Verein ursprünglich aus einer studentischen Initiative hervorgegangen ist, kommen heutzutage meist nur ausgebildete Veterinäre zum Einsatz. Das Studentennetzwerk ist mehr für die Aufklärung hierzulande zuständig. Aber manchmal werden auch Ausnahmen gemacht. Birgit Wellmann durfte mit nach Afrika, auf eigene Kosten und eigenes Risiko.
" Im Süden von Kenia hab ich einfach den Tierarzt vor Ort begleitet und das sieht dann so aus, dass man morgens um fünf aufsteht, drei Stunden mit dem Jeep quer durch die Pampa fährt bis man in der Siedlung ankommt. Die haben dann zum Beispiel schon ihre Rinder zusammengetrieben, die man dann impft oder auf dem Weg dorthin schaut man bei einem anderen Bauern vorbei, der dann irgendwie ein krankes Tier hat und behandelt dann das noch. und nachmittags fährt man dann wieder zurück. "
Inzwischen ist die 29-Jährige mit ihrer Doktorarbeit fast fertig und könnte wieder zu neuen Projekten starten. Das würde sie auch sehr gern machen, sagt sie spontan. Allerdings mit einer Einschränkung.
" Ich könnte mir nicht vorstellen, da ganz zu arbeiten, weil es ist einfach ein komplett anderes Leben. Es gab da keinen Strom, kein fließendes Wasser. Alles ist dreckig. Es gibt keine wirkliche Infrastruktur. Man kann nicht kurz mal sagen: Ich geh jetzt mal in die nächste Großstadt und geh einkaufen oder so. Es ist wirklich total anders. "
So gesehen finden es die meisten Netzwerker gar nicht so schlimm, dass sie ihre Einsätze bestenfalls über die Landesgrenze führen. Denn auch sie müssen wie die Auslandsveterinäre die Spesen auf eigene Kosten tragen und da fällt ein Trip nach München doch eher etwas günstiger aus als eine Afrikareise. Doch auch so lohnt sich die Mitarbeit im Studentennetzwerk der Tierärzte ohne Grenzen, sagt Anne Wille, die schon seit vier Jahren mit dabei ist.
" Zweck des Studentennetzwerkes ist es, Erfahrungen auszutauschen innerhalb der Gruppen, zu sehen, wie kann man zum Beispiel Aktionen organisieren, an wen muss man sich da praktisch wenden, so dass man spontan wieder Öffentlichkeitsarbeit machen kann und vor allen Dingen auch, dass es Spaß macht. Wir treffen uns jedes Jahr einmal. Immer in einer schönen Stadt mit einem schönen Rahmenprogramm. Es macht viel Spaß und es ist toll, dass man so viele Leute aus anderen Ländern trifft und die Sprache mal wieder sprechen kann. "
Außerdem bekommt man manchmal auch exotische Tiere zu sehen, die es an der Uni nicht gibt. Denn auch auf dem Marienplatz gibt es an jeder Ecke einen Löwen - zwar nur aus Kunststoff, aber immerhin.
" Die Leute sind begeistert davon. Viele kommen her und fragen, ob sie sich mit der Kuh fotografieren lassen können. Das ist für uns natürlich eine ganz gute Werbung. "
Ein paar Meter weiter warten ihre Mitstreiterinnen hinter einem selbstgebauten Stand auf die neugierig gewordenen Kuhfans. Ein rundes Dutzend junger Frauen in T-Shirts mit Vereinslogo, die wie Monika Seibold im Studentennetzwerk der Tierärzte ohne Grenzen organisiert sind. Sie leisten Aufklärungsarbeit - die manchmal gar nicht so einfach ist.
" Wir sind eine Entwicklungshilfeorganisation. Wir haben Projekte in Afrika. "
Zum Teil sind die angehenden Tierärzte quer durch die Republik nach München gereist - wie Anne Wille, die in Hannover Veterinärmedizin studiert. Der Termin auf dem Marienplatz stand in ihrer Agenda ganz weit oben. Denn in Deutschland hat Tierärzte ohne Grenzen bisher gerade einmal 200 Mitglieder und engagiert sich dafür, die deutsche Öffentlichkeit über die Situation im südlichen Sudan und den anderen Ländern Ostafrikas zu informieren. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht es, die Lebensweise der nomadischen Volksgruppen zu vermitteln und Verbindungslinien zur westlichen Lebensweise aufzuzeigen. Und natürlich neue Mitglieder und Förderer zu gewinnen.
" Die Aktion wird heute in vielen europäischen Städten durchgeführt unter dem gleichen Motto. Das Motto lautet: Wie? Bei Ihnen kommt die Milch aus dem Kühlschrank? Und die wird dann noch ein bisschen abgewandelt in den verschiedenen Städten. In den Niederlanden findet sie im Zoo statt - wir sind hier in der Innenstadt in München. "
Passend zum Motto haben sich die Vertreterinnen der acht deutschen Regionalgruppen einiges einfallen lassen.
" Wir bieten Yoghurt an, weil bei uns die Milch aus dem Kühlschrank kommt - eben sogar veredelt in Form von Yoghurt - darauf wollen wir aufmerksam machen, dass in anderen Gebieten der Welt wird die Milch noch roh und warm aus der Kuh getrunken und ist ne wichtige Lebensgrundlage in Ostafrika, wo unsere Projektgebiete liegen. "
Die Arbeit in diesen Projektgebieten hat 1998 begonnen. Sieben Jahre nach Gründung des Verein, der sich zum Ziel gesetzt hatte, durch aktiven Tierschutz in Entwicklungsländern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Ganz nach dem Motto: Tiergesundheit ist auch die Gesundheit der Menschen.
Mit Tierärzten oder Pflegern vor Ort führt der Verein Impfaktionen gegen Tierseuchen durch, informiert über Zucht und Haltung von Nutztieren.
Auch wenn der Verein ursprünglich aus einer studentischen Initiative hervorgegangen ist, kommen heutzutage meist nur ausgebildete Veterinäre zum Einsatz. Das Studentennetzwerk ist mehr für die Aufklärung hierzulande zuständig. Aber manchmal werden auch Ausnahmen gemacht. Birgit Wellmann durfte mit nach Afrika, auf eigene Kosten und eigenes Risiko.
" Im Süden von Kenia hab ich einfach den Tierarzt vor Ort begleitet und das sieht dann so aus, dass man morgens um fünf aufsteht, drei Stunden mit dem Jeep quer durch die Pampa fährt bis man in der Siedlung ankommt. Die haben dann zum Beispiel schon ihre Rinder zusammengetrieben, die man dann impft oder auf dem Weg dorthin schaut man bei einem anderen Bauern vorbei, der dann irgendwie ein krankes Tier hat und behandelt dann das noch. und nachmittags fährt man dann wieder zurück. "
Inzwischen ist die 29-Jährige mit ihrer Doktorarbeit fast fertig und könnte wieder zu neuen Projekten starten. Das würde sie auch sehr gern machen, sagt sie spontan. Allerdings mit einer Einschränkung.
" Ich könnte mir nicht vorstellen, da ganz zu arbeiten, weil es ist einfach ein komplett anderes Leben. Es gab da keinen Strom, kein fließendes Wasser. Alles ist dreckig. Es gibt keine wirkliche Infrastruktur. Man kann nicht kurz mal sagen: Ich geh jetzt mal in die nächste Großstadt und geh einkaufen oder so. Es ist wirklich total anders. "
So gesehen finden es die meisten Netzwerker gar nicht so schlimm, dass sie ihre Einsätze bestenfalls über die Landesgrenze führen. Denn auch sie müssen wie die Auslandsveterinäre die Spesen auf eigene Kosten tragen und da fällt ein Trip nach München doch eher etwas günstiger aus als eine Afrikareise. Doch auch so lohnt sich die Mitarbeit im Studentennetzwerk der Tierärzte ohne Grenzen, sagt Anne Wille, die schon seit vier Jahren mit dabei ist.
" Zweck des Studentennetzwerkes ist es, Erfahrungen auszutauschen innerhalb der Gruppen, zu sehen, wie kann man zum Beispiel Aktionen organisieren, an wen muss man sich da praktisch wenden, so dass man spontan wieder Öffentlichkeitsarbeit machen kann und vor allen Dingen auch, dass es Spaß macht. Wir treffen uns jedes Jahr einmal. Immer in einer schönen Stadt mit einem schönen Rahmenprogramm. Es macht viel Spaß und es ist toll, dass man so viele Leute aus anderen Ländern trifft und die Sprache mal wieder sprechen kann. "
Außerdem bekommt man manchmal auch exotische Tiere zu sehen, die es an der Uni nicht gibt. Denn auch auf dem Marienplatz gibt es an jeder Ecke einen Löwen - zwar nur aus Kunststoff, aber immerhin.