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Weltbank
Gesundheitsbelastung durch Blei bislang unterschätzt

Die Weltbank hat anlässlich der Weltchemikalienkonferenz in Bonn vor den tödlichen Folgen von Chemikalien in der Umwelt gewarnt. Neue Schätzungen gehen davon aus, dass die Sterblichkeit durch Stoffe wie Blei, Stickstoffmonoxid und Cadmium wesentlich höher ist, als bisher angenommen.

    Schild der 5. Weltchemikalienkonferenz in Bonn im World Conference Center.
    5. Weltchemikalienkonferenz in Bonn (IMAGO / Beautiful Sports / IMAGO / BEAUTIFUL SPORTS / Derix)
    Der norwegische Umweltökonom und Berater der Weltbank, Bjorn Larsen, sagte bei der Konferenz in Bonn, Blei, Kadmium und Arsen seien allesamt Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und viele Ärzte seien sich dessen heute nicht einmal bewusst. Sie konzentrierten sich ausschließlich auf andere Risikofaktoren wie Tabakrauchen, Cholesterin oder Ernährung, so Larsen.

    Länder des globalen Südens besonders betroffen

    Nach neuen Schätzungen der Weltbank sind die globalen gesundheitlichen Folgen durch Bleiexposition - also Blei im Blut - ähnlich hoch wie die durch Luftverschmutzung. Blei könne bei Kleinkindern unter anderem das Gehirn schädigen und die Entwicklung verlangsamen. Bei Erwachsenen könne Blei im Blut das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von chronischen Nierenerkrankungen und Lernschwierigkeiten erhöhen. Besonders betroffen seien Länder des globalen Südens.
    Die Weltbank schätzt die globalen Kosten der Bleibelastung für 2019 auf sechs Billionen US-Dollar, was sieben Prozent des globalen BIP entspricht.

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    Kehrseite der Chemikalien-Nutzung – Kosten für Gesundheit und Umwelt
    Diese Nachricht wurde am 30.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.