In einem Jahr soll die Gesundheitskarte flächendeckend eingesetzt werden, aber daran glauben die 450 Teilnehmer der Omnicard 2004 noch nicht so ganz. Mehrfach schon wurde die Technik entwickelt, wieder verworfen und neu entwickelt. Die Messe "Omnicard" befasst sich in diesem Jahr nicht mehr nur mit Chipkarten und so genannten Smart-Cards, sondern will - so ihr Untertitel - "Die Welt der intelligenten Objekte" präsentieren. Eins dieser intelligenten Objekte sind die RFIDs - kleine Funkchips, die nun auch in die künftige Gesundheitskarte integriert werden. Die Gesundheitskarte, auf der ursprünglich Rezepte und die Krankengeschichte gespeichert werden sollten, war übrigens die Anlass zur Entwicklung aller heutigen Chipkarten. Doch die Entwicklung der Gesundheitskarten dümpelte dahin: Die Chips waren zu unsicher, um darauf so sensible Daten wie die Krankengeschichte zu speichern. Datenschützer, Ärztekammern und die Länder konnten sich nie auf einen gemeinsamen Standard einigen.
In einem Jahr soll es nun verschiedene Zugangsberechtigungen geben. Auf der Karte selbst sollen praktisch gar keine Informationen über den Kranken mehr gespeichert werden, die Karte ist vielmehr der Schlüssel, um bestimmte in Krankenhäusern und bei Ärzten abgelegte Daten lesen zu können. Voraussetzung ist natürlich, dass dort die Datensicherheit funktioniert und eine entsprechende Standardisierung gelingt. Lutz Martiny, einer der Veranstalter der Omnicard, hat drei Jahre lang an der Spitze eines europäischen Projekts an der Harmonisierung der Chipkartenlandschaft in Europa gearbeitet. Deutschland hinkt seiner Meinung nach deutlich hinterher: "Wenn wir eine Reihenfolge machen würden, wer ist der größte Anwender der Smartcard-Technologie? Glauben Sie im Ernst, die Deutschen seien Weltmeister im Anwenden der Chipkarte? Nein, da stehen wir irgendwo hinter Uganda an 37. Stelle."
Nur zögerlich nehmen die Bürger die Chipkartenfunktionen wahr. Zertifizierungen für eine elektronische rechtsgültige Unterschrift sind sehr teuer. Der Stadtstaat Bremen schenkte diese Zertifizierungen seinen Bürgern, um ihnen zu ermöglichen, rechtsgültige Amtsgeschäfte vom Computer aus zu erledigen. Angenommen wurden dieser Dienst kaum. Noch zu wenig sei ein bundesweiter Standard entwickelt, ebenso wenig wie ein gemeinsamer europäischer Standard. Man bastelt auf zu vielen Baustellen, dies aber mit sehr guten Ergebnissen. Beispielsweise werden die RFIDs - die Funkchips im Öffentlichen Nahverkehr bald auf normalen Einmal-Fahrscheinen zu finden sein. Damit sollen Bewegungsdaten ermittelt werden, die den Verkehrsunternehmen Schwachstellen im Verkehrsnetz zu zeigen. Die Wegwerf-Funkchips versprechen, dass kein Fahrgast ausspioniert wird, denn die Verfolgung über Funk geschieht anonym. Nicht größer als 35 Kilobyte soll der Speicherplatz auf dem elektronischen Personalausweis sein, das reicht aber aus, um alle notwendigen biometrischen Daten zu speichern. Auch hier wünschen sich die Kongressteilnehmer einen europäischen Standard, denn dann laufe das Geschäft nicht nur, so Martiny: "Dort wo Standards existieren, fliegt die Anwendung. Das beste Beispiel: GSM Mobilfunk. Die Anwendung fliegt!"
[Quelle: Wolfgang Noelke]
In einem Jahr soll es nun verschiedene Zugangsberechtigungen geben. Auf der Karte selbst sollen praktisch gar keine Informationen über den Kranken mehr gespeichert werden, die Karte ist vielmehr der Schlüssel, um bestimmte in Krankenhäusern und bei Ärzten abgelegte Daten lesen zu können. Voraussetzung ist natürlich, dass dort die Datensicherheit funktioniert und eine entsprechende Standardisierung gelingt. Lutz Martiny, einer der Veranstalter der Omnicard, hat drei Jahre lang an der Spitze eines europäischen Projekts an der Harmonisierung der Chipkartenlandschaft in Europa gearbeitet. Deutschland hinkt seiner Meinung nach deutlich hinterher: "Wenn wir eine Reihenfolge machen würden, wer ist der größte Anwender der Smartcard-Technologie? Glauben Sie im Ernst, die Deutschen seien Weltmeister im Anwenden der Chipkarte? Nein, da stehen wir irgendwo hinter Uganda an 37. Stelle."
Nur zögerlich nehmen die Bürger die Chipkartenfunktionen wahr. Zertifizierungen für eine elektronische rechtsgültige Unterschrift sind sehr teuer. Der Stadtstaat Bremen schenkte diese Zertifizierungen seinen Bürgern, um ihnen zu ermöglichen, rechtsgültige Amtsgeschäfte vom Computer aus zu erledigen. Angenommen wurden dieser Dienst kaum. Noch zu wenig sei ein bundesweiter Standard entwickelt, ebenso wenig wie ein gemeinsamer europäischer Standard. Man bastelt auf zu vielen Baustellen, dies aber mit sehr guten Ergebnissen. Beispielsweise werden die RFIDs - die Funkchips im Öffentlichen Nahverkehr bald auf normalen Einmal-Fahrscheinen zu finden sein. Damit sollen Bewegungsdaten ermittelt werden, die den Verkehrsunternehmen Schwachstellen im Verkehrsnetz zu zeigen. Die Wegwerf-Funkchips versprechen, dass kein Fahrgast ausspioniert wird, denn die Verfolgung über Funk geschieht anonym. Nicht größer als 35 Kilobyte soll der Speicherplatz auf dem elektronischen Personalausweis sein, das reicht aber aus, um alle notwendigen biometrischen Daten zu speichern. Auch hier wünschen sich die Kongressteilnehmer einen europäischen Standard, denn dann laufe das Geschäft nicht nur, so Martiny: "Dort wo Standards existieren, fliegt die Anwendung. Das beste Beispiel: GSM Mobilfunk. Die Anwendung fliegt!"
[Quelle: Wolfgang Noelke]