Doch gerade auch die Zunahme bei Fertigprodukten zum Selberbacken macht den Verantwortlichen ein wenig Kopfzerbrechen. Denn dies geht natürlich zu Lasten der Bäckereien hierzulande, und man sieht auch ein wenig die Qualität auf dem Rückzug. Denn Brot, so die Verantwortlichen, schmecke immer noch frisch und fachmännisch gebacken am besten. Große Bedeutung hat inzwischen auch der Außer-Haus-Verzehr – belegte Brötchen haben weiterhin ihren Absatzmarkt – und das kann auch gleichzeitig bedeuten, dass etwa das traditionelle Schulbrot nicht totzukriegen ist. Ernährungswissenschaftlich ist dies unzweifelhaft ja auch besser als beispielsweise ein Schokoriegel oder Ähnliches.
Stolz wies man heute auch darauf hin, dass es mit der Qualität hierzulande ganz gut stehe. Einen Skandal über Inhaltsstoffe beim Brot habe es nie gegeben, so die GMF. Jürgen- Michael Brümmer von der Fachhochschule in Lippe-Höxter:
Brot ist ein altes, ein traditionelles, aber stets auch ein aktuelles Genussmittel. Es wird nicht nur in Notzeiten geschätzt. Aber auch heute, in den Zeiten des Überangebotes, hat Brot den Stellenwert behauptet. Es ist nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern aufgrund der Vielfältigkeit, eben auch Genussmittel. Und ich glaube, keiner kann sich ein Leben ohne Brot vorstellen – und wer möchte auf die vielfältigen Möglichkeiten des Brotverzehrs wirklich verzichten?
Mehr als 300 Brotsorten gibt es in Deutschland – damit sei man Weltmeister im Brotbacken. Es gibt festgelegte Normen für die Sorten und die Branche hat in Leitsätzen ja auch längst festgelegt, wie viel Weizenanteil etwa ein Weizenbrot auch haben muss. Die Qualität sei unzweifelhaft gewährleistet, sagt der Experte Jürgen Michael Brümmer:
Länder, die keinen Weizen haben, möchten gern importieren. Es gibt klassische Weizenexportländer wie beispielsweise Kanada, die USA und natürlich auch die heutige Europäische Union. Hier wird ein großer Teil unseres Qualitätsweizens in andere Regionen exportiert. Deutschland hat so gut wie keinen Import mehr. Wir haben gute Getreide- und Weizensorten bei uns, so dass es eben ausreichend ist, unser Brotsortiment zu vervollständigen oder auch zu erhalten.
Und auch eine Umfrage wurde heute präsentiert: Die Deutschen gelten ja auch als Weltmeister im Reisen. Und auf die Frage, was sie dennoch in der Ferne vermissen, lautete die Antwort von immerhin 83 Prozent: Sie vermissen "ihr" Brot im Ausland – Vollkorn und Roggenprodukte beispielsweise.