Es müsse Schluss sein, mit dem raschen einstellen und wieder loswerden von Mitarbeitern in der Wissenschaft, teilte GEW-Vize Keller mit. Der Bundestag solle das Gesetz so überarbeiten, dass es Dauerstellen für Daueraufgaben schaffe und für verbindliche Mindestvertragslaufzeiten sowie berechenbare Karrierewege sorge. Die Planungen entsprächen eins zu eins dem vom Bildungsministerium vergangenes Jahr vorgelegten Referentenentwurf, führte Keller aus. Diesen hätten nicht nur die GEW, sondern auch SPD und Grüne kritisiert. Auch von betroffenen Wissenschaftlern kommt nach wie vor die Kritik, das Gesetz sei unzureichend.
Laut Bildungsministerin Stark-Watzinger, FDP, hat sich die Regierung jüngst auf die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes - kurz: WissZeitVG - geeinigt. Ende März soll sie das Kabinett beschließen. Vorgesehen ist, etwa dass Wissenschaftler nach einer Promotion künftig nur noch vier statt sechs Jahre befristet beschäftigt werden dürfen. Weitere zwei Jahre sollen nur zulässig sein, wenn es eine verbindliche Zusage für einen Anschlussvertrag gibt.
#IchBinHanna - Frust über Arbeitsbedingungen an den Hochschulen
Seit Jahrzehnten werden prekäre Beschäftigungsverhältnisse und mangelnden Perspektiven im deutschen Wissenschaftssystem beklagt. Unter dem Hashtag #IchBinHanna teilten zuletzt tausende junge Wissenschaftler ihre Frustration über die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen. Vor allem, dass sie bis zu sechs Jahre lang immer wieder nur befristete Verträge erhalten, führt bei ihnen zu Unsicherheit und Unzufriedenheit. Nach den sechs Jahren stehen viele von ihnen ohne eine feste Stelle da.
Diese Nachricht wurde am 12.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.