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Sachsen-Anhalt
GEW kritisiert Gender-Verbot an Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert das Gender-Verbot an Schulen in Sachsen-Anhalt. Die Landesvorsitzende Gerth sagte dem Portal "Zeit Online", man habe andere Sorgen.

    Auf einem Bildschirm ist das Wort «Schüler*innen» zu sehen.
    Klein und doch so umstritten: der Genderstern. (picture alliance / dpa / Gregor Bauernfeind)
    Das Schulsystem in Sachsen-Anhalt sei ziemlich gebeutelt. Der Lehrkräftemangel betreffe das Bundesland besonders stark, Seiteneinsteigern werde kaum geholfen. Es fehle Inklusion und Chancengleichheit. Außerdem würden viele Schüler abbrechen. Um diese Dinge sollte sich Ministerin Feußner kümmern. Gerth plädierte dafür, dass man an Schulen offenlässt, ob Menschen gendern wollen. Bildungspolitik sollte die Demokratie nicht kaputtmachen, sondern stützen, führte sie aus. Zuvor hatte auch die Grünen-Landtagsfraktion kritisiert, das Bildungsministerium verrenne sich ohne Not im Kulturkampf. Die Entscheidung führe zu unnötiger Konfrontation und Spaltung.
    Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Feußner hat die Nutzung von Gender-Sternchen und ähnlichen Schreibweisen für den gesamten Schulkosmos verboten. Das Ministerium der CDU-Politikerin begründet die Entscheidung mit dem jüngsten Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dieser hatte festgehalten, dass die grammatischen Sonderformen nicht dem aktuellen amtlichen Regelwerk entsprächen.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.