Lehrermangel
GEW-Vorsitzende Finnern: "Verbeamtung macht Lehrerberuf attraktiv"

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat sich dagegen ausgesprochen, Lehrerinnen und Lehrer künftig nicht mehr zu verbeamten. Die GEW-Vorsitzende Finnern sagte im Deutschlandfunk, es fehlten etwa 80.000 Lehrkräfte. Man müsse sich daher die Frage stellen, wie man mehr Personal gewinnen könne. Die Lobbyorganisation "Bund der Steuerzahler" hatte angemahnt, weniger Menschen zu verbeamten.

    Maike Finnern, GEW-Vorsitzende, steht vor einem Mikrofon und hebt den Zeigefinger der rechten Hand.
    Die GEW-Chefin Maike Finnern (Jörg Carstensen / dpa / Jörg Carstensen)
    Finnern sagte, die Verbeamtung sei ein Anreiz, der den Beruf attraktiv mache. Alle Bundesländer ermöglichten diese aus Sorge, überhaupt keine Lehrerinnen und Lehrer mehr zu bekommen.
    Finnern räumte ein, dass es ein Zwei-Klassen-System gebe. Häufig würden Lehrerinnen und Lehrer als Angestellte beschäftigt und verdienten weniger. Gleiches gelte für die Quereinsteiger, die ohne Studium den Lehrerberuf ergriffen.
    Der Präsident des Bunds der Steuerzahler, Holznagel, hatte der "Rheinischen Post" mit Blick auf die Kosten für öffentliche Haushalte gesagt, die Zahl neuer Verbeamtungen sollte auf ein Minimum und ausschließlich auf die hoheitlichen Kernbereiche beschränkt werden. Dazu zählte er Polizei, Finanzverwaltung und Justiz. Der Deutsche Lehrerverband setzte dem entgegen, dass gerade die Demokratie- und Wertebildung von Kindern eine hoheitliche Aufgabe sei.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.