Der Einsatzbereich des so genannten "tissue engineering" bei Kindern unterscheidet sich erheblich von dem bei erwachsenen Menschen. Gerade bei Neugeborenen kann eine akute Bedrohung auftreten, ohne dass Zeit für eine mehrere Wochen oder gar Monate dauernde Züchtung eines Ersatzes ist. "Es gibt Anomalien von Bauch- oder Zwerchfell, oder im Schließmuskel, die ersetzt werden müssen", erklärt Professor Günter Heinrich Willital von der Universitätsklinik Münster. Insbesondere Defekte im Zwerchfell sind lebensbedrohlich, weil dadurch Teile von Magen oder Darm in den Brustkorb rutschen können und die dortigen Organe bedrohen.
Kleinere Löcher können zugenäht werden, bei größeren muss zum gezüchteten Gewebeersatz gegriffen werden. Die optimale Lösung wäre hier körpereigenes Gewebe, da dieses nicht durch das Immunsystem abgestoßen wird. Allerdings ist in der Regel keine Zeit für eine solche Lösung. Daher setzt Willital auf Gewebezüchtung aus mütterlichen Zellen. "Man kann bereits vor der Geburt solche Defekte erkennen und könnte dann der Mutter Zellen entnehmen und diese für die Züchtung von Ersatzgewebe nutzen", so der Kinderchirurg. Ungeklärt ist allerdings, ob des Kind auf das mütterliche Gewebe tatsächlich besser reagiert als auf vollkommen fremdes. "Wir wissen, dass auch eine Blutkompatibilität existiert und auf der Basis vermuten wir, dass es funktionieren wird", meint Willital. Allerdings ist der Weg zu solchen künstlichen Zwerchfellen aus den Zellen der Mutter noch weit. Tissue engineering wird derzeit nur für Hautgewebe beherrscht, für alle anderen Organe ist es noch in der Versuchsphase.
[Quelle: Hartmut Schade]
Kleinere Löcher können zugenäht werden, bei größeren muss zum gezüchteten Gewebeersatz gegriffen werden. Die optimale Lösung wäre hier körpereigenes Gewebe, da dieses nicht durch das Immunsystem abgestoßen wird. Allerdings ist in der Regel keine Zeit für eine solche Lösung. Daher setzt Willital auf Gewebezüchtung aus mütterlichen Zellen. "Man kann bereits vor der Geburt solche Defekte erkennen und könnte dann der Mutter Zellen entnehmen und diese für die Züchtung von Ersatzgewebe nutzen", so der Kinderchirurg. Ungeklärt ist allerdings, ob des Kind auf das mütterliche Gewebe tatsächlich besser reagiert als auf vollkommen fremdes. "Wir wissen, dass auch eine Blutkompatibilität existiert und auf der Basis vermuten wir, dass es funktionieren wird", meint Willital. Allerdings ist der Weg zu solchen künstlichen Zwerchfellen aus den Zellen der Mutter noch weit. Tissue engineering wird derzeit nur für Hautgewebe beherrscht, für alle anderen Organe ist es noch in der Versuchsphase.
[Quelle: Hartmut Schade]