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Frankfurter Rundschau
Gewerkschaften kritisieren Kündigungen - FR-Geschäftsführer: Kein Zusammenhang mit Streik

Gewerkschaften kritisieren die Kündigung dreier Redakteurinnen und Redakteure der "Frankfurter Rundschau" (FR). ver.di und der Landesverband Hessen des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) stellten in Frankfurt am Main einen Zusammenhang her zwischen den Entlassungen und einem Warnstreik der Redaktion am 1. Dezember.

    Die verwischte Langzeitbelichtung zeigt das am Druck- und Verlagshaus angebrachte beleuchtete Logo der Frankfurter Rundschau (FR).
    Das Logo der Frankfurter Rundschau (FR). (picture alliance / dpa / Nicolas Armer)
    Die Kündigungen seien eine "Reaktion" des FR-Geschäftsführers Rempel. "Der Arbeitgeber bestraft offensichtlich diejenigen, die den geringsten Schutz genießen dafür, dass die Beschäftigten ihre Rechte wahrnehmen", heißt es in einer Mitteilung von ver.di und DJV. Aus Sicht der Gewerkschaften handele es sich um eine "unerlaubte Maßregelung", Streikrecht sei ein Grundrecht. Der 1. Vorsitzende des DJV-Hessen, Zilian, sprach von einem "Skandal“.

    FR-Geschäftsführer Rempel: Streik nicht Anlass für Kündigungen

    Rempel hingegen erklärte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, die angekündigten Kündigungen stünden nicht im Zusammenhang mit dem Warnstreik, sondern hingen mit der Einstellung der redaktionellen Betreuung unrentabler Produkte zusammen.

    Redaktion verlangt Rückkehr zum Tarifvertrag

    An dem Warnstreik der vergangenen Woche habe sich rund die Hälfte der insgesamt etwa 80 Beschäftigten in der Redaktion beteiligt, hatte der Aktivenausschuss der FR dem epd gesagt. Ziel des Streiks sei es gewesen, die Arbeitgeber zu Verhandlungen über höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu bewegen. Man fordere eine Rückkehr zum Tarifvertrag.
    Die FR gehört zu 90 Prozent der Zeitungsholding Hessen (ZHH) mit Sitz in Kassel, die restlichen 10 Prozent hält die Karl-Gerold-Stiftung. Eigentümer der ZHH sind der zur Ippen-Gruppe gehörende Zeitungsverlag F.Wolff & Sohn mit 80 Prozent und die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mit 20 Prozent.
    Diese Nachricht wurde am 10.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.